„Sommer, bummeln, flanieren, kaufen und unterhalten. Damit wird es in Schermbeck 2023 wieder nichts. Das waren noch Zeiten, als die Besucher dichtgedrängt auf dem Rathausplatz saßen oder durch die Mittelstraße bummelten. Doch die Erinnerungen an diese lebendigen Veranstaltungen verblassen, denn das Sommerstraßenfest und der Schermbecker Markt müssen erneut in diesem Jahr ausfallen. Was hat sich verändert? Was ist mit den traditionsreichen Festen geschehen?

Bereits im Jahr 2022 musste der Markt aufgrund der Auswirkungen von Corona ausfallen. Gerade im Marktgeschehen hinterließ die Pandemie tiefe Spuren und führte dazu, dass zahlreiche Markthändler sich umorientierten und ihr Gewerbe aufgaben. Nach zwei Jahren Unterbrechung ohne Märkte steht die Werbegemeinschaft vor der Herausforderung, sich neu auszurichten und alternative Wege zu finden.
Die Vorstände Wolfgang Lensing, Frank Herbrechter und H. G. Dräger geben an, dass es in diesem Jahr nicht möglich sei, eine qualitativ gute Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig ist.
Keine Partner, Vereine und Händler gefunden
Die Werbegemeinschaft konnte trotz tatkräftiger Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Gemeinde kein adäquates Rahmenprogramm bieten, das den Namen Straßenfest verdient hätte. Der Grund dafür ist, dass es nicht genügend Partner, Vereine und externe Kaufleute geben konnte, die die Veranstaltung begleiten und unterstützen mussten.
„Schweren Herzens sagen wir unserem Markt für dieses Jahr ab, in dem Wissen, dass hier ein wichtiger Pfeiler unserer Gemeinschaft wegbricht. Aber Sie haben sicherlich auch Verständnis: Mit den wenigen Anmeldungen hätten wir eine fatale Außenwirkung gezeigt“, so die Werbegemeinschaft.
Immer weniger Markthändler
Trotz persönlicher Ansprache des Vorstands und der Wirtschaftsförderung hatte sich nur eine kleine Anzahl von Vereinen verbindlich angemeldet, und auch Markthändler waren nicht zu überzeugen. Insgesamt spreche man von knapp einem Dutzend Teilnehmern plus Mitgliedern der Werbegemeinschaft. Die Anzahl der aktiven Markthändler und Teilnehmer reduziert sich leider stetig. In der heutigen Zeit reicht es nicht mehr aus, nur die Türen zu öffnen und abzuwarten, was geschieht.
Ohne „Schermbeck genießen“ lohnt es sich nicht
Es sei aktuell schwierig, Interessenten und Stände für die Märkte zu finden. Es geht nicht einmal mehr um außergewöhnliche, sondern um überhaupt irgendwelche Stände. Ein häufig gehörtes Argument der Händler sei gewesen, dass es sich ohne „Schermbeck genießen“ nicht lohne zu kommen. Die Idee der Werbegemeinschaft, das Fest an einem verkaufsoffenen Sonntag zu kürzen, habe ebenfalls keinen Anklang gefunden.
Konzept Sommerstraßenfest soll überdacht werden
Die Werbegemeinschaft möchte nun das Konzept des Sommerstraßenfests für die Zukunft überdenken und prüfen, ob es noch aktuell ist. „Außerdem suchen wir den Kontakt mit Ihnen, um uns hier für die Zukunft anders oder neu aufzustellen. Wir brauchen Ihre aktive Unterstützung, um unsere wunderschöne Gemeinde und den Wirtschaftsstandort Schermbeck attraktiv zu gestalten und für die Folgejahre stark zu positionieren“, so der Vorstand.