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Interview zum 25. Priesterjubiläum von Pastor Xavier Muppala in Schermbeck

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Xavier Muppala feiert 25. Priesterjubiläum. Anlässlich seines 25. Priesterjubiläums sprachen wir mit ihm über die Höhen und Tiefen seiner bisherigen Laufbahn, die Herausforderungen moderner Gemeindearbeit und seine Visionen für die Zukunft.

Pastor-Xavier-Muppala-aus-Schermbeck-St.-Ludgerus
Foto: Ralf Meier

Am 27. April feiert der in Indien geborene Pastor Xavier Muppala sein 25. Priesterjubiläum. Seit 2013 ist er in der Gemeinde Schermbeck tätig. Wir hatten Gelegenheit zu einem Gespräch mit einem erstaunlichen Menschen, der in seiner Jugend Fußball spielte und der neben seiner Arbeit bis heute sportlich aktiv ist. Im Pfarrhaus hat er sich sogar ein kleines Fitnessstudio eingerichtet.

Schermbeck-Online: „Herr Muppala, Sie feiern am Samstag Ihr silbernes Priesterjubiläum. Welche besonderen Momente aus den vergangenen 25 Jahren als Priester sind Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?“

Xavier Muppala: „Meine Grundeinstellung ist, dass ich alles so nehme, wie es kommt. Daher möchte ich anstatt von besonderen Momenten lieber von Wendepunkten sprechen. Auch scheinbar negative Dinge könne etwas Gutes in sich haben. Deshalb erinnere ich mich eher an Wendepunkte in meinem Leben. Dazu gehört natürlich die Entscheidung für den Priesterberuf, die sich im Alter zwischen 17 und 19 Jahren durch die Begeisterung anderer Menschen entwickelt hat.

Der nächste wichtige Wendepunkt war die Priesterweihe nach dem Theologiestudium. Während der vierwöchigen Exerzitien davor hat man noch einmal Gelegenheit, in sich zu gehen und seine Entscheidung zu überprüfen. Zwischen 2010 und 2012 hat mein Weg mich schließlich nach Deutschland geführt. Ganz bewusst übrigens. Meine erste Station hier war Hamminkeln-Dingden. Im September 2013 schickte mein Bischof mich nach Schermbeck, wo ich mich schnell eingelebt habe und sehr gut aufgenommen wurde. In den zurückliegenden 10 Jahren habe ich viele Menschen kennengelernt und eine starke Unterstützung durch Vereine, Verbände und die Gemeinde erhalten. Auch die Jugendarbeit hier ist vorbildlich.

Schermbeck-Online: „Wie haben sich Ihrer Meinung nach die Herausforderungen in der Gemeindearbeit seit Ihrem ersten Gottesdienst in Schermbeck verändert?“

Xavier Muppala: „Seit Corona hat sich sowohl kirchlich als auch gesellschaftlich einiges zum Negativen verändert. Die Teilnahme an den Gottesdiensten ist spürbar rückläufig. Dazu haben natürlich auch die Missbrauchsskandale beigetragen, die zu einer allgemeinen Skepsis gegenüber der Kirche geführt haben. Ein weiterer Grund dafür ist die mangelnde Bereitschaft, Reformen durchzusetzen. Auch wirtschaftlich geraten immer mehr Menschen in eine Krise. Aber kaum jemand redet darüber.

Schermbeck-Online: „Sie haben mehr als einmal das starke ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde betont. Wie fördern Sie dieses Engagement und welche Rolle spielt es für das Gemeindeleben?“

Xavier Muppala: „Ehrenamtlich tätige Menschen sind ganz wichtig für die Gemeinschaft, z. B. bei der Arbeit mit Senioren oder Kindern. Die Sportvereine spielen dabei eine wichtige Rolle.

Eine wichtige Rolle spielen auch die Ehrenamtler in der Kirche. Sie setzen sich ein, obwohl es dafür kaum Anerkennung gibt. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass sie das weitergeben möchten, was sie im Kindesalter selbst erlebt haben. In dem Zusammenhang spielt die Jugendarbeit eine besondere Rolle.“

Schermbeck-Online: „Wie gestalten Sie als Priester in einer globalisierten Welt die Beziehungen zu anderen Religionen und Kulturen?“

Xavier Muppala: „Ich komme aus Indien, da existieren viele Religionen friedlich nebeneinander. Viel mehr Religionen als hier. Leben ist Vielfalt. Bei der Arbeit spielt die Religion ohnehin keine Rolle.

Schermbeck-Online: „Was wünschen Sie sich für die Zukunft Ihrer Gemeinde und Ihre persönliche Zukunft in der Kirche?“

Xavier Muppala: „Mehr Reformen in der katholischen Kirche. Dazu gehört z. B. auch mehr Mitspracherecht für Laien, die Priester- und Diakonatsweihe für Frauen. Auch mit Blick auf das Zölibat wird es Zeit für Veränderungen. In den 80er Jahren gab es dazu zahlreiche Bemühungen aus den USA. Aber letztendlich ist das alles nur eine Frage der Zeit. Es wird sich viel verändern.“

Schermbeck-Online: „Herzlichen Dank für das Interview und alles Gute für Ihre weitere Arbeit in der Gemeinde!“

Das Interview führte Ralf Meier

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