Drei Fragen an den Schermbecker Klaus Roth

Schermbeck Am 10. März 2005 beschloss der Kreistag die Einrichtung eines „Runden Tisch Ältere Menschen im Kreis Wesel“ (RTÄM). Es ging vor allem darum, angesichts der immer deutlicher werdenden Probleme des demografischen Wandels möglichst frühzeitig die Weiterentwicklung erforderlicher Versorgungsstrukturen zu forcieren. Nur durch die Partizipation älterer Menschen an wichtigen Entscheidungen der Verwaltung und der politischen Gremien des Kreises Wesel könne der kommunalen Daseinsvorsorge besser Rechnung getragen werden. Der Schermbecker Klaus Roth gehört dem RTÄM an.

Seit wann gehören Sie dem RTÄM an?

Roth: Die konstituierende Sitzung fand am 28. September 2005 statt. Seit dieser Zeit vertrete ich die Gemeinde Schermbeck am RTÄM. Nach der letzten Kommunalwahl im Jahre 2009 wurde ich am 9. Dezember 2009 einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden des RTÄM gewählt. Bedingt durch den Tod des bisherigen Vorsitzenden, Heinz Kiel, aus Rheinberg, wählten mich die Mitglieder am 28. September 2011 zum neuen Vorsitzenden des RTÄM. Darüber hinaus vertrete ich den RTÄM in einigen Fachausschüssen des Kreistages mit Anhörungsrecht (Schul-, Kultur- und Sportausschuss, Bauen und Abfallwirtschaft, Sozialausschuss).

Womit befasst sich der RTÄM?

Roth: Gemäß der beschlossenen Geschäftsordnung ist es Aufgabe des RTÄM, die politischen Gremien und die Verwaltung des Kreises von Weisungen unabhängig, überkonfessionell, überparteilich und verbandsunabhängig zu unterrichten und zu beraten. Der RTÄM setzt sich zusammen aus jeweils einem/r stimmberechtigten Vertreter/in der kreisangehörigen Kommunen und der Fraktionen des Kreistages. Die Amtszeit der Mitglieder entspricht der Wahlperiode des Kreistages. Unter anderen hat sich der RTÄM in den letzten Jahren mit folgenden Themen beschäftigt: Wohnen im Alter/Wohnberatung, Übergangsmanagement von Krankenhäusern, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Teilhabe behinderter Menschen (Behindertenfahrdienst), ÖPNV, Beantragung von Schwerbehindertenausweisen, Palliativversorgung und vieles mehr.

Konnten Sie Anregungen aus Ihrer Mitarbeit am RTÄM auch auf Ihre Heimatgemeinde Schermbeck übertragen?

Roth: Ich habe es jedenfalls versucht, allerdings bislang vergeblich. Die ehrenamtliche Aufgabe am RTÄM habe ich seit seiner Konstituierung mit großer Leidenschaft wahrgenommen. Die vielen angesprochenen Themen haben mich schließlich sensibilisiert, die Pionierarbeit zur Gründung eines Seniorenbeirates in der Gemeinde Schermbeck anzugehen. Vor der letzten Kommunalwahl im Jahre 2009 habe ich den entsprechenden Antrag im Rat der Gemeinde Schermbeck eingebracht. Die von mir erstellte Satzung wurde jedoch dahingehend abgeändert, dass mir ein Wahlrecht eingeräumt wurde: Entweder eine mögliche Mitarbeit im künftigen Seniorenbeirat bei gleichzeitigem Ausstieg aus der Politik oder aber der Verbleib in der Politik. Enttäuschend auch, dass mir die Verwaltung einen Sitz im gemeindlichen Lenkungsausschuss für die weitere Konzeptentwicklung demographischer Themen versagt hat.

Die Fragen stellte Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.