Nach zweieinhalbjähriger Planungs- und Bauphase wurde gestern Nachmittag das Dorfgemeinschaftshaus an der Einmündung der Schlossstraße in die Freudenbergstraße eingeweiht.
Die Nachbarn hatten einen Kranz vor die Tür gehängt. Für die musikalische Untermalung sorgte der „Einklang“-Dirigent August Krayenbrink mit den drei Nachwuchsmusikern Eric Gertzmann, Lukas Triptrap und David Büchler, wobei der große Versammlungsraum seine hervorragende Akustik unter Beweis stellte
Als ein „wunderbares Beispiel für das dörfliche Gemeinschaftsleben“ bezeichnete Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter die neuen Räume im Obergeschoss des Feuerwehrgerätehauses des Löschzuges Altschermbeck. Im Hinblick auf die Tatsache, dass über das Leader-Projekt Fördermittel des Europäischen Landwirtschaftsfonds in Höhe von 137 000 Euro nach Schermbeck flossen, stellte Grüter schmunzelnd fest: „Europa hat hier an der richtigen Stelle investiert.“
Grüters Dank richtete sich an die Bezirksregierung ebenso wie an den Landschaftsverband Rheinland, an die Sponsoren und die vielen freiwilligen Helfer. Er dankte den drei Architekten Johannes Bartelt, Johannes Brilo und Lars Rexforth und dem gemeindlichen Gebäudemanagement. „Heute ist ein großer Tag“, fasste Grüter seine Freude zusammen.
Als Vorsitzender des Trägervereins ließ Wolfgang Paul die Bauzeit Revue passieren. Den Dank an Bürgermeister Grüter für die tatkräftige Unterstützung ergänzte Paul um die Feststellung: „Ich habe nicht verstanden, dass nicht alle Politiker an einem Strang zogen.“ Viel Lob gab es für die Architekten, die ihr Honorar für den Bau sponserten, und für den Bauleiter Heinz Schulze, der es stets geschafft habe, die freiwilligen Helfer zu motivieren. „Ohne dich hätte das alles nie so geklappt“, gestand Paul. 45000 Arbeitsstunden wurden ehrenamtlich geleistet. „Wir haben einen richtigen Grund zum Feiern“, freute sich Paul.
Friedrich-Wilhelm Häfemeier, der Vorstandsvorsitzende der Verbands-Sparkasse, gratulierte zum neuen Haus, das die Bank mit insgesamt 80 000 Euro finanziell förderte. Ein sei ein funktionsgerechtes Haus entstanden, das über eine besondere Atmosphäre verfüge. Häfemeier wünschte, dass das Haus für alle offen sei, auch für die Bedenkenträger.
„Hier wurde ein Kleinod für Schermbeck geschaffen“, lobte Armin E. Huber, Hauptdezernent im Dezernat 33 der Düsseldorfer Bezirksregierung und freute sich darüber, dass europäisches Geld in Schermbeck in einem eindrucksvollen Projekt angelegt wurde.
Als „neuen Mittelpunkt der dörflichen Gemeinschaft“ bewertete der stellvertretende Landrat Heinrich-Friedrich Heselmann das Dorfgemeinschaftshaus.
Architekt Johannes Bartelt stellte bauliche Einzelheiten vor. Eine Nutzfläche von 240 Quadratmetern sei entstanden. Der 125 Quadratmeter große Veranstaltungsraum biete rund 120 Bürgern Platz für gemeinsame Feiern. Zusätzlich seien neben den 70 Quadratmetern Sanitärräumen noch fünf getrennte Vereinsräume geschaffen worden. Die gesamten Baukosten bezifferte Bartelt auf rund 360 000 Euro, bevor er den Schlüssel an Bürgermeister Grüter überreichte, der ihn kurz darauf an Wolfgang Paul übergab.
Die Pfarrer Klaus Honermann und Hans Herzog sprachen mit den Besuchern Gebete, bevor sie das neue Haus segneten. Danach wurde in der Fahrzeughalle des Löschzuges zünftig gefeiert. H.Sch.