Zweiter Wolf im Kreis Wesel gesichtet

Mittlerweile scheint es so gut wie sicher zu sein, dass sich ein zweiter Wolf, neben Wölfin Gloria von Wesel, im Wolfsgebiet Schermbeck tummelt.

Allerdings ist die Frage nicht geklärt, ob es sich auf dem Foto und in dem Privatvideo auf Facebook um Gloria handelt. Einer Mieterin in Hünxe am Hohen Wardweg gelang es augenscheinlich, die Attacke zweier Wölfe auf einen Hirsch im Video festzuhalten.

LANUV teilte bereits am Ostermontag mit, dass keine belastbaren Aussagen zu dem Sachverhalt getroffen werden, z.B. zur Verifizierung des Standortes, um welche Tiere es sich konkret handelt oder ob sie sich natürlich verhalten, gemacht werden kann.

Zu dem Vorfall und nach genauer Betrachtung sagt der Hünxer Revierförster Michael Herbrecht (Regionalforstamt Niederrhein) heute gegenüber Schermbeck-Online: Ich habe mir diese Stelle genau angeschaut und persönlich würde ich behaupten, da ich die Liegenschaften sehr gut kenne, dass die Aufnahmen echt sind. Auch sei er sich sicher, dass es sich hierbei um zwei Wölfe handelt.

Er habe auch noch am gleichen Tag, so Herbrecht, mit seinem Kollegen, Revierförster Christoph Beemelmans vom Regionalverband Ruhr an dieser Stelle einen Rundgang gemacht, um weitere Spuren des Hirsches zu finden und um zu prüfen, ob der Hirsch durch die Bisse verletzt worden sei. „Ich glaube nicht, dass dem Tier große Verletzungen zugefügt worden sind“.

Wolf in Schermbeck
Foto: privat

Bereits Anfang März wurden die erste Vermutung der Kreisjägerschaft Wesel laut, dass es sich bei dem häufig gesichteten Wolf in der Region nicht um die Wölfin Gloria handelt.

In diesem Fall gibt Michael Herbrecht keine eindeutige Stellungnahme darüber ab. Sein persönlicher Eindruck sei jedoch, dass es sich bei dem einen Wolf um ein unerfahrenes Tier handelt. Das sei daran erkennbar, dass er noch sehr sprunghaft sei. Im Gegensatz zum anderen Wolf, der viel erfahrener wirke.

Falls Gloria einen Partner gefunden haben sollte, dann kann es bald Nachwuchs geben. Ein Rudel würde, im Gegensatz zu einem Wolf, problematisch werden. Die Wölfe könnten sich laut Kreisjägerschaft, da sie in der Region ohne natürliche Feinde leben, schnell weiter vermehren können. Schäden an Wild- und Nutztieren seien dadurch unumgänglich.

Wölfe Hünxe Angriff

Aus dem Gahlener Umfeld wurden schon die ersten Namensvorschläge gemacht. Sollte es sich hierbei um einen männlichen Wolf handelt, fiel öfter der Name Ansgar.

Foto: privat/Facebook