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Wer arm ist, muss zu Fuß gehen! Kreis Wesel findet keine Lösung für besseren ÖPNV

Veröffentlicht am

Foto: H. Scheffler/Archiv

Das Problem mangelhafter Zuverlässigkeit im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist nicht nur im Kreis Wesel ein bekanntes Thema, sondern zeigt sich auch in anderen Regionen wie Schermbeck. Hier jedoch bedient die Deutsche Bahn-Tochter BVR die Buslinien. Dort erleben Fahrgäste regelmäßig, wie sie vergeblich an Bushaltestellen warten, weil der Bus nicht wie geplant erscheint.

Diese Unpünktlichkeit des ÖPNV trifft besonders hart diejenigen, die auf eine zeitgerechte Ankunft für Termine oder ihre Arbeit angewiesen sind. Das alltägliche Warten und die damit verbundene Unsicherheit, ob und wann der Bus kommt, belastet viele Menschen, die auf den öffentlichen Verkehr als ihre Hauptverkehrsquelle angewiesen sind.

In einer Zeit, in der Mobilität immer wichtiger wird, stehen besonders einkommensschwache Bürger vor großen Herausforderungen. Sascha Wagner, Kreistagsmitglied der Partei Die Linke, hat aktuelle Missstände im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) des Kreises Wesel thematisiert und dazu Anfragen an Landrat Ingo Brohl gestellt. Die Antworten beleuchten die Problematik aus verschiedenen Blickwinkeln.

Dauerhafter Austausch ohne sofortige Lösungen

Auf die Frage, inwieweit der Kreis Gespräche mit dem ÖPNV-Dienstleister NIAG zur Verbesserung der Personalsituation führt, betont der Kreis, dass ein ständiger Austausch auf allen Ebenen stattfindet. Es werden diverse Problemstellungen, einschließlich der Personalsituation, thematisiert und Maßnahmen zur Abhilfe eingefordert und umgesetzt. Trotz dieser Bemühungen sind Fahrtausfälle, die im Jahr 2023 durchschnittlich 4,6 % betrugen, nicht vollständig vermeidbar und hauptsächlich auf Personalengpässe zurückzuführen. Der Kreis und NIAG versuchen, die negativen Auswirkungen für Fahrgäste durch das Legen der Ausfälle in Schwachlastzeiten zu minimieren und nutzen Ausbildungskapazitäten, um den Personalbestand zu sichern. Zudem sind gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiter eingeführt worden, um die Krankenquote zu senken.

Verbesserte Telefon- und Online-Services

Die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit des Kundenservices der NIAG wurde ebenfalls thematisiert. Die Telefonzentrale ist nun besser besetzt, und die Öffnungszeiten der Kundencenter sowie die Zugänglichkeit über digitale Kanäle wurden ausgeweitet. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Kommunikation mit den Fahrgästen zu verbessern und Irritationen zu vermeiden.

Aktualisierte Informationen und Anzeigeoptionen

Auf die Frage nach der Darstellung von Fahrplanänderungen erläutert der Kreis, dass Verspätungen und Ausfälle in verschiedenen Apps und auf Websites zeitnah angezeigt werden. Die Daten werden den Fahrgästen über die NIAG-App und andere digitale Medien bereitgestellt. Es wurde auch Kontakt zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) aufgenommen, um die Anzeigeoptionen weiter zu verbessern.

Keine kurzfristigen Alternativen bei Ausfällen

Die Kreisverwaltung räumt ein, dass die aktuellen Fahrplanausfälle insbesondere diejenigen hart treffen, die keine Alternativen wie ein eigenes Auto haben. Bei erheblichen Verspätungen oder Ausfällen können Betroffene die Mobilitätsgarantie NRW nutzen, die die Kosten für alternative Verkehrsmittel teilweise oder ganz erstattet. Dennoch bleibt vielen als letzte Option nur, sich um eine Mitfahrgelegenheit zu bemühen oder auf Fahrrad und Fußweg auszuweichen.

Finanzielle Lasten und Zukunftsaussichten

Zur finanziellen Belastung durch Linienausfälle erklärt der Kreis, dass nur die tatsächlich erbrachten Leistungen finanziell ausgeglichen werden. Auf die Frage nach einer eigenen ÖPNV-Struktur zur Verbesserung des Kundenservices antwortet der Kreis klar mit Nein, was die Herausforderungen im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs weiterhin bestehen lässt.

Die Antworten des Landrats Ingo Brohl zeigen, dass trotz der Bemühungen noch viele Herausforderungen ungelöst bleiben, wobei die größte Last diejenigen trägt, die auf den ÖPNV angewiesen sind.

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