Waldstrolche: Vertrauen in der zweiten Generation

Evangelischer Kindergarten Drevenack wurde vor 40 Jahren am Buschweg eröffnet

Hünxe-Drevenack Mit einem offiziellen Festakt beginnt am Samstag (13.) um 11 Uhr die 40-Jahrfeier der Kindertagesstätte „Waldstrolche“. Gegen 12 Uhr wird bis 17 Uhr die Feier mit einem bunten Spiele- und Spaßprogramm auf dem Gelände des Evangelischen Familienzentrums am Drevenacker Buschweg fortgesetzt.
In der Gymnastikhalle und auf dem Freigelände warten sportliche Angebote. Wer Freude an künstlerischen Aktivitäten hat, kann sich am Ausmalen eines großen Bildes ebenso beteiligen wie an der Salatschleudertechnik. Einige Kooperationspartner laden mit Vorstellungen ein. Für das leibliche Wohl sorgen die Presbyterinnen mit Waffeln und der Elternrat mit Grillwürstchen und Getränken. Am Sonntag (14.) findet um 10 Uhr ein Gottesdienst auf dem Kindergartengelände statt.

Eine Fotodokumentation erinnert an die Entwicklung des Kindergartens in den zurückliegenden vier Jahrzehnten. Mit zwei Gruppen begann im Sommer 1975 die Arbeit in dem vom Architekten Radusch geplanten Kindergarten. Bereits ein Jahr später war der Andrang so groß, dass eine dritte Gruppe gebildet wurde, die am Nachmittag in einem der beiden bestehenden Gruppenräume und später im umgenutzten Turn- und Mehrzweckraum betreut wurde. Zum vierköpfigen Erzieherinnenteam gehörten neben Leiterin Hannelore Kasper auch Ute Holloh, Helga Grewer und Gudrun Taucherbeck.

Da die finanziellen Fördermittel für einen weiteren Ausbau des Kindergartens nicht bereit gestellt wurden, konnten zusätzliche Gruppen nicht gebildet werden. In dieser Phase kam es aus der Elternschaft des bestehenden Kindergartens heraus zur Gründung einer Elterninitiative und nachfolgend zur Gründung des benachbarten Kindergartens „Drevenacker Sandhasen“.

„1994 erhielt unser Kindergarten einen Ausbau nach Osten, sodass uns ein dritter Gruppenraum zur Verfügung stand“, erinnert Hannelore Kasper an die bauliche Entwicklung. Der Turn- und Mehrzweckraum wurde dadurch frei für eine Werkstatt. Der Kindergarten erhielt unter veränderten pädagogischen Zielsetzungen neben einer Werkstatt auch einen „Snoozle-Raum“ zur Entspannung und eine Kinderbücherei.
Im Jahre 2000 begann der Tagesstättenbetrieb. Die Kinder können seither ab 7.00 Uhr kommen und bis 16 Uhr bleiben. Von 62 Kindern bleiben mittags etwa 40 in der Tagesstätte.

Eine integrative Gruppe mit zehn Regelkindern und fünf Integrativkindern ersetzt seit 2001 eine der drei ehemaligen Regelgruppen. Der Betreuungsaufwand ist durch die integrative Gruppe und durch einen zunehmenden Bedarf an Beratung gestiegen. Im Rahmen der Inklusionsbestrebungen läuft das bisherige Modell bald aus. „Wir nehmen gerne Kinder mit erhöhtem Förderbedarf auf“, erläutert Leiterin Ute Mäteling die Neuorientierung. Man werde die Kinder allerdings auf die drei Gruppen „Dornröschen“, „Rotkäppchen“ und „Schneewittchen“ aufteilen.

Die Kinder dreier Gruppen und ihre Erzieherinnen und Betreuer freuen sich auf die Jubiläumsfeier, die am Samstag um 11 Uhr beginnt. Foto: Helmut Scheffler
Die Kinder dreier Gruppen und ihre Erzieherinnen und Betreuer freuen sich auf die Jubiläumsfeier, die am Samstag um 11 Uhr beginnt. Foto: Helmut Scheffler

Im Zuge des Ausbaus zu einem Familienzentrum und zur Aufnahme von U 3-Kindern wurden in den letzten Jahren zwei Schlafräume, ein Therapieraum und ein neuer Waschraum errichtet.

Zum gegenwärtigen zehnköpfigen Team gehören neben Leiterin Ute Mäteling, die am 1. April 2014 Nachfolgerin der Gründungsleiterin Hannelore Kasper wurde, die Erzieherinnen Birgit Clarendahl, Ute Seufert und Silvia Dudzik, die alle drei fast drei Jahrzehnte ihren Dienst bei den „Waldstrolchen“ verrichten, die Erzieherinnen Birgit Fehre und Uljana Teschner, die Heilpädagogin Melanie Heckner, die Therapeutin Verena Rüsen, der Motopäde Thomas Losemann-Lienhard und Nicol Peters als Erzieherin im Anerkennungsjahr. Die neue Konzeption der pädagogischen Arbeit dieses Teams wird am Samstag öffentlich ausgelegt.

Inzwischen werden Kinder in der zweiten Generation im Jubiläumskindergarten betreut. Erzieherin Birgit Fehre war selbst Anfang der 1980er-Jahre Kindergartenkind am Buschweg. Einige Ehemalige sind auswärts als Erzieherinnen oder Lehrerinnen an allen Schulformen tätig. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.