Schermbeck In der Kilianstraße 48 gibt es heute einen besonderen Grund zum Feiern: Waldemar Derwing wird 85 Jahre alt. Zu den engsten Gratulanten gehören Ehefrau Hedwig, die Tochter Marie-Luise und die beiden Enkel René und Victoria.
Der gebürtige Ostpreuße Waldemar Derwing musste 1945 beim Einmarsch der Russen fliehen. Am Tag seines 14. Geburtstages bestieg er mit seiner Mutter in Gotenhafen das Schiff, auf dem er lernte, was eine Seekrankheit bedeutet. In Husum absolvierte Waldemar Derwing eine Lehre als Maler. 1951 zog er nach Schermbeck, wo er als frisch gebackener Malergeselle eine Anstellung bei Walter Beck erhielt.
1954 heiratete Waldemar Derwing die Schermbeckerin Hedwig Püthe. Das Ehepaar hatte zwei Kinder. Sohn Klaus starb im Jahre 1975 bei einem Verkehrsunfall in Bricht.
Nach der Hochzeit arbeitete Waldemar Derwing als Maler in Dorsten, von 1965 bis 1977 bei Nachbarschalte in Östrich und von 1977 bis 1994 im Dorstener Elisabeth-Krankenhaus.
Beim Eintritt in den Ruhestand legte ihm Schwester Oberin Engelhardi nahe, Patientensprecher im Krankenhaus zu werden. Waldemar Derwing nahm das Angebot an. Bis zum heutigen Tag vermittelt er in der Funktion des Patientensprechers zwischen den Patienten, den Ärzten und dem Personal auf verschiedenen Stationen.
Seit Mitte der 1950er-Jahre gehörte Waldemar Derwing ein Jahrzehnt lang zu den Theaterspielern des Dilettantenverein. Etwa zur selben Zeit spielte er Handball beim SV Schermbeck. Zu den Mitbegründern des Tennisclubs Altschermbeck gehörte Waldemar Derwing. Bis zum Jahre 2005 war er noch in der Alte-Herren-Abteilung des Vereins aktiv.
Am Silvestertag des Jahres 1974 sorgten Waldemar Derwing und seine Tochter dafür, dass ein Grenzbaum mit roter und weißer Latexfarbe bemalt wurde, der um Mitternacht an der Grenze zwischen Altschermbeck und Schermbeck durchsägt wurde und damit den Beginn der Großgemeinde Schermbeck signalisierte.
Als im Jahre 1999 das 1200-jährige Bestehen Schermbecks mit einem Umzug gefeiert wurde, trug eine Gruppe die Modelle der Vorläuferbauten der heutigen Ludgeruskirche durchs Dorf. Waldemar Derwing hatte beim Bau der Modelle mitgearbeitet. H.Sch.
