Uefte-Overbecker Trachtenschützen erweiterten ihren Königswald. Ganz langsam wächst der Königswald der Uefte-Overbecker Trachtenschützengilde heran.
Den 16. Baum pflanzten am Samstagabend die seit dem Jahre 2014 amtierenden Majestäten Martin Wieschus und Marlies Weßel auf dem Gelände der Kolping-Begegnungsstätte in der Widau.
Was im November 2001 als Unterstützung der Kolpingsfamilie mit dreizehn Walnussbäumen, Kastanien, Eichen und Winterlinden als Verschönerung der Außenanlage der noch jungen Begegnungsstätte begann, erlebte am Samstag die vierte Auflage. Die amtierenden Majestäten hatten für die diesjährige Pflanzaktion einen Feldahorn (Acer campestre), den Baum des Jahres 2015, ausgewählt.
Der Erste Reckenmester Christoph Möllmann stellte im Rahmen seiner Begrüßungsansprache den sommergrünen Baum näher vor, dessen Blätter in früheren Jahrhunderten wie Sauerkraut gegessen und auch als Viehfutter verwendet wurden. Wenn er tatsächlich die in wissenschaftlichen Publikationen ausgewiesene Wuchshöhe von 15 bis 20 Meter erreicht, dann wirft er eines Tages reichlich Schatten vor dem Südausgang des Kolpinghaus-Saales, zumal die vor 15 Jahren gepflanzten Bäume von Jahr zu Jahr an Breiten- und Höhenwuchs zunehmen.
„Starke Bäume überdauern Generationen“, stellte Möllmann fest und fügte hinzu, „der Wert der Bäume für kommende Generationen war im Bewusstsein unserer Vorfahren fest verankert.“ Möllmann erinnerte daran, dass bislang Bäume für die Majestäten seit dem Jahre 1929 gepflanzt wurden. Bei der ersten Pflanzaktion im November 2001 begleitete Möllmann Lisbeth Schulte-Bocholt als Königin des Jahres 1929 zu „ihrem“ Baum. Auch Elly Rittmann (Underberg-Fennhoff“ war als Königin des Jahres 1934 damals dabei.
Als Dienstälteste Königin war am Samstag die 94-jährige Elisabeth Schulte-Bocholt mit von der Partie, die im Jahre 1959 mit dem inzwischen verstorbenen Bernhard Wegmann in Uefte-Overbeck regierte. Ihre Mitregenten haben auch die Königinnen Cilly Deiters (1969) und Marianne Müller (1974) überlebt.
Majestäten und deren Hofpaare aus mehreren Jahrzehnten schauten zu, als König Martin Wieschus mit dem Ausheben der Pflanzkuhle begann. Der geplante Standort musste aufgegeben werden, weil der Untergrund durch eine harte Steinschicht so verfestigt war, das selbst eine Spitzhacke versagte. In der Nähe des Schiebetores an der Auffahrt zum Gelände der Kolpingsfamilie erwies sich das Graben als wesentlich einfacher.
Ein König hat die Macht, auch seine Mitregentin und den Hofstaat zum Graben zu verpflichten, und so half Königin Marlies Weßel beim Ausheben des Pflanzloches ebenso mit wie die Ehrenpaare Ulrike Wieschus/Ralf Ribbekamp und Katja Ribbekamp/Klaus Weßel. Wenig später wurde der Feldahorn im Vorderuefter Boden verankert und mit Pflanzpfählen fest justiert, um auch den stürmischsten Westwinden trotzen zu können. Zur Belohnung gab es hochprozentige flüssige Kost vom Thronadjutanten Josef Große-Ruiken.
Pastor Klaus Honermann bewertete den Baum als ein Symbol für Kraft, Stärke und Lebensfülle und erinnerte an Martin Luthers Formulierung „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ In Ergänzung zu Luthers Bewertung des Apfelbaumes als Zeichen des Lebens und der Hoffung versicherte Honermann den Uefter Baumpflanzern: „Das ist hier eine Aktion der Zukunft“.
Die gelungene Pflanzaktion wurde anschließend gebührend gefeiert. In geselliger Runde wurde daran erinnert, dass im kommenden Jahr schon wieder Halbzeit in der fünfjährigen Regentschaft gefeiert werden kann.