Ton-Stiftung-Nottenkämper gegründet

Regierungspräsidentin Lütkes übergibt Urkunde in Düsseldorf

Hünxe/Schermbeck. Sie gehört für viele Menschen mittlerweile schon genauso selbstverständlich zum Gartroper Busch wie das nahe gelegene Schloss: die Tongrube der Firma Nottenkämper, deren Rohstoff unter anderem im Deichbau oder bei der Abdichtung großer Schifffahrtskanäle Verwendung findet. Seit mehr als 30 Jahren ist Nottenkämper erfolgreich vor Ort tätig und wird den Tonabbau auch weitere Jahrzehnte betreiben.

Grund genug für die beiden Seniorchefs des mittelständischen Familienunternehmens, Bernhard Nottenkämper (75) und Hans Günter Nottenkämper (72), einen Teil ihres wirtschaftlichen Erfolgs in die Region Schermbeck/Hünxe zurückzugeben. „Wir fühlen uns der Region verbunden und möchten das vielfältige ehrenamtliche Engagement und die Aktivitäten der unterschiedlichen Vereine und Institutionen in Hünxe und Schermbeck unterstützen“, fasst Hans Günter Nottenkämper die Ausgangslage zusammen. Gefördert werden können darüber hinaus Projekte des Naturparks Hohe Mark.

Daher haben sich die beiden Vettern Nottenkämper vor einiger Zeit für die Gründung einer Stiftung entschieden. Im repräsentativen Musikzimmer der Bezirksregierung Düsseldorf überreichte Regierungspräsidentin Anne Lütkes jetzt persönlich die Stiftungsurkunde. Sie würdigte damit ausdrücklich das beispielhafte Engagement der beiden Stifter. „Das, was Sie auf den Weg gebracht haben, würde ich mir viel häufiger für unser Gemeinwesen wünschen, ich möchte herzlich ‚Danke‘ sagen,“ betonte Anne Lütkes. Durch weitere Zustiftungen wird sich die Ton-Stiftung-Nottenkämper in den kommenden Jahren zu einer der kapitalkräftigsten Stiftungen im Kreis Wesel entwickeln.

„Damit die Stiftungszwecke von Anfang an spürbar gefördert werden können, wird das Unternehmen die Stiftung darüber hinaus durch Sponsoringleistungen und Spenden unterstützen“, erläuterte Bernhard Nottenkämper.

Für den Vorstandsvorsitz des Gründungsvorstandes konnten die Stifter den langjährigen Bürgermeister der Stadt Rees und heutigen Rechtsanwalt, Dr. Bruno Ketteler, gewinnen, der künftig auch die Unternehmenskommunikation der Nottenkämper-Gruppe unterstützen soll.

Wesentliche Bedeutung für die Auswahl konkreter Förderprojekte in Schermbeck und Hünxe wird das Kuratorium der Stiftung haben. Im Kuratorium werden demnächst Zuschussanträge bewertet und mit einem Entscheidungsvorschlag an den Vorstand weitergeleitet. Den Vorsitz des Gründungskuratoriums wird Dr. Horst Griese, als ehemaliger Oberkreisdirektor des Kreises Wesel ausgewiesener Fachmann in Stiftungsangelegenheiten, übernehmen.

Griese dankte den Stiftern für ihre Initiative, die man nicht hoch genug einschätzen könne. „Heute ist ein guter Tag für alle gemeinnützigen Einrichtungen in Hünxe und Schermbeck. Das Kuratorium wird alles daran setzen, dem Stifterwillen gerecht zu werden.“

Dem Gründungskuratorium gehören unter anderem die Bürgermeister Hermann Hansen und Ernst-Christoph Grüter, die stellvertretenden Bürgermeister der Kommunen sowie Vertreter der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden und ein Vorstandsmitglied des Naturparks Hohe Mark an.

Foto: Axel Breuer
Foto: Axel Breuer

Bruno Ketteler kündigte an, in nächster Zeit werde eine Internetseite freigeschaltet, die alle wissenswerten Informationen über die Ton-Stiftung-Nottenkämper enthalte. Anträge auf Bewilligung von Fördermitteln können ab sofort schriftlich an folgende Adresse gesandt werden:

Ton-Stiftung-Nottenkämper, Herrn Vorstandsvorsitzenden Dr. Bruno Ketteler c/o Sparkasse Din.-Voe.-Hünxe, Alte Dinslakener Straße 2, 46569 Hünxe.

 Auszug aus der Stiftungssatzung:

§ 2

Zweck der Stiftung

(1) Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung (AO).

(2) Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung

§ des Naturschutzes, der Landschaftspflege und des Umweltschutzes,

§ der Heimatpflege und Heimatkunde,

§ des traditionellen Brauchtums,

§ von Kunst und Kultur,

§ der Jugend- und Altenhilfe, und zwar einschließlich der Förderung sowie Unterstützung von Einrichtungen der Jugendpflege und Altenhilfe, insbesondere auch mit Blick auf die demografische Entwicklung,

§ des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke,

vorrangig für Bürger und Einrichtungen der Gemeinden Hünxe und Schermbeck durch eine andere steuerbegünstigte Körperschaft oder eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Daneben kann die Stiftung diese Zwecke auch unmittelbar selbst verwirklichen. Eine Förderung anderer Stiftungen ist unzulässig.

(3) Die Stiftungszwecke werden insbesondere auch verwirklicht durch die Zuwendung von Finanzmitteln an Träger von Maßnahmen und Einrichtungen – vorrangig mit Sitz in Hünxe und Schermbeck – für deren Tätigkeit im Sinne der vorgenannten Zwecke.

(4) Die Stiftung kann ihre Förderzwecke außerdem auf dem gesamten Gebiet des Naturparks Hohe Mark verwirklichen.

(5) Die oben genannten Zwecke müssen nicht gleichzeitig und nicht in gleichem Maße verwirklicht werden.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.