Palmsträuße wurden in Schermbeck geweiht

Palmprozessionen zu Beginn der Karwoche gehören zum festen kirchlichen Brauchtum. Gestern begleiteten wir die Gläubigen der Schermbecker Ludgerusgemeinde zum Platz vor dem Marienheim. Die Kinder hatten bereits im Vorfeld Palmstöcke und -sträuße gebastelt, die sie gestern von Pastor Klaus Honermann weihen ließen. Vom Marienheim zog die Prozession über die Erler Straße zur Ludgeruskirche, begleitet von der Blaskapelle „Einklang“. In der Kirche wurde die gesamte Leidensgeschichte Jesu Christi erzählt. Der Brauch der Segnung von Palmzweigen, die in der rheinischen Region in Ermangelung von Palmen durch Zweige der Salweide oder des Buchsbaumes ersetzt werden, war bereits im vierten nachchristlichen Jahrhundert üblich. Die geweihten Palmen werden auch heute noch in den Häusern aufgehängt. Die Kirchen erinnern am Palmsonntag an den Einzug des auf einem Esel reitenden Jesu in Jerusalem, wie er im 21. Kapitel (Verse 1-11) des Matthäus-Evangeliums überliefert ist. Noch im 18. Jahrhundert wurde ein hölzerner Palmesel beim Umzug mitgeführt. In der rheinischen Volkskunde wird der Palmsonntag als Symbol des Frühlingsbeginns betrachtet. H.Sch./Fotos: Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.