Palmprozessionen zu Beginn der Karwoche gehören zum festen kirchlichen Brauchtum. Gestern begleiteten wir die Gläubigen der Schermbecker Ludgerusgemeinde zum Platz vor dem Marienheim. Die Kinder hatten bereits im Vorfeld Palmstöcke und -sträuße gebastelt, die sie gestern von Pastor Klaus Honermann weihen ließen. Vom Marienheim zog die Prozession über die Erler Straße zur Ludgeruskirche, begleitet von der Blaskapelle „Einklang“. In der Kirche wurde die gesamte Leidensgeschichte Jesu Christi erzählt. Der Brauch der Segnung von Palmzweigen, die in der rheinischen Region in Ermangelung von Palmen durch Zweige der Salweide oder des Buchsbaumes ersetzt werden, war bereits im vierten nachchristlichen Jahrhundert üblich. Die geweihten Palmen werden auch heute noch in den Häusern aufgehängt. Die Kirchen erinnern am Palmsonntag an den Einzug des auf einem Esel reitenden Jesu in Jerusalem, wie er im 21. Kapitel (Verse 1-11) des Matthäus-Evangeliums überliefert ist. Noch im 18. Jahrhundert wurde ein hölzerner Palmesel beim Umzug mitgeführt. In der rheinischen Volkskunde wird der Palmsonntag als Symbol des Frühlingsbeginns betrachtet. H.Sch./Fotos: Helmut Scheffler