Markus Sümpelmann, der bereits von einem Wolfsangriff auf den Horstkamp’s Hof in Schermbeck betroffen war, als ein Wolf über einen vom Land geförderten Zaun sprang, hat nun neue Beweise in Form von Videomaterial vorgelegt.
Die Aufnahmen zeigen eindrucksvoll, dass der Wolf nicht wie vermutet nur untergräbt, sondern den hohen Zaun problemlos überspringt.
„Unser Zaun ist 1,45 Meter hoch, obwohl nur 1,25 Meter nötig wären, um förderfähig zu sein. Wir haben ihn höher gebaut und mit einem Untergrabeschutz sowie einer stromführenden Litze versehen“, erklärt Sümpelmann. Doch trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen konnte der Wolf den Zaun mühelos überwinden. „Das Video zeigt ganz deutlich, dass der Wolf den Zaun in Augenschein nimmt, seine Höhe einschätzt und ihn dann ohne Mühe überspringt“, so Sümpelmann weiter. „Ich schätze, der Sprung war sogar auf einer Höhe von 1,80 Metern“.
Wolf schafft sich Startbahn
Das Video zeigt noch eine weitere Besonderheit: Der Wolf bereitete sich systematisch auf den Sprung vor. „Man sieht, wie der Wolf eine Spur von etwa drei Metern Länge zieht. Er kratzt mehrmals über den Acker, aber nicht tief. Es sieht so aus, als baue er sich eine Start- und Landebahn“, erläutert Sümpelmann. Diese Beobachtung ist neu und wirft neue Fragen zum Verhalten des Wolfes auf.
Umsichtige Vorgehensweise des Wolfes
Bevor der Wolf den Sprung wagte, beobachtete er das Gelände gründlich. „Er kam von der Waldkante, ging zum Zaun und die Schafe wichen sofort zurück, als er etwa 20 Meter entfernt war. Dann umrundete der Wolf unser Wohnhaus zweimal, vermutlich um die beste Stelle zu finden, von der er die Schafe erreichen konnte“, beschreibt Sümpelmann die Szene.
Das Video zeigt den Wolf schließlich beim Sprung über den Zaun – eine Stelle, die er bereits im Sommer überwunden hatte. Auch die Größe des Wolfes ist auf den Aufnahmen beeindruckend: „Es ist ein großer, schmächtiger Wolf. Nicht dick, aber sehr groß“, berichtet Sümpelmann, der die Videodaten in HD-Qualität und mit Wärmebildaufnahmen der Firma CS Sicherheit + Service GMBH aus Hamminkeln dokumentiert hat.
Die neuen Aufnahmen werfen ein weiteres Licht auf die wachsende Bedrohung durch Wölfe in der Region und zeigen, dass selbst hohe, gesicherte Zäune nicht immer ausreichen, um die Tiere fernzuhalten.
Es sieht so aus, als baue er sich eine Start- und Landebahn
Markus Sümpelmann
Wölf überspringt Zaun nach Förderrichtlinien und nimmt seine Beute mit