Kleine Geister kamen ganz groß raus

Gahlener Kinderchor lud zur „Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“ ein

 Hätte die Sonne nicht ihre prallen Strahlen durchs Fenster geschickt, hätte man leicht das Gruseln im Gemeindehaus an der Kirchstraße lernen können. Zwei Dutzend Kinder führten dort das von Christoph Mohr und Peter Schindler getextete Grusical „Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“ auf.

Wochenlang hatte der Kinderchor der Evangelischen Kirchengemeinde Gahlen unter Leitung der Kirchenmusikerin eifrig geprobt. Die Ausdauer hat sich gelohnt, denn am Sonntag hat einfach alles bestens funktioniert. Die Eltern und Großeltern konnten mächtig stolz auf ihren Nachwuchs sein, der auf der Bühne Texte und Lieder fehlerfrei präsentierte. Auch Pfarrer Christian Hilbricht war sichtlich beeindruckt von den Kindern, die auf der Bühne für sehr viel Spannung sorgten.

In originellen Kostümen traten die kleinen Geister auf, um dem Schlossherrn Karl von Radau und seiner Frau Karla einen großen Gefallen zu tun. Es sollte wieder einmal mächtig zur Geisterstunde im Schloss gespukt werden. Selbst der Flaschengeist ließ es sich nehmen, trotz seines 1000. Geburtstages dem Aufruf des Schlossherrn zu folgen. Als Dankeschön gab`s für den Flaschengeist ein fröhliches Geburtstagsständchen. Ganz toll bestaunt wurde die kleine Hexe, die mit einer neuen Krachmaschine gekommen war, um die alternden Geister mit moderner Technik bei der Gruselarbeit zu entlasten.

Unter Leitung der Kirchenmusikerin Annelie Twachtmann lud der Kinderchor der Evangelischen Kirchengemeinde Gahlen zur „Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“ ein. Foto Scheffler
Unter Leitung der Kirchenmusikerin Annelie Twachtmann lud der Kinderchor der Evangelischen Kirchengemeinde Gahlen zur „Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“ ein. Foto Scheffler

Ein wenig verzögerte sich der mitternächtliche Spuk, an dem sich auch Graf Dracula beteiligen wollte, weil Fiesling Fritz Rabatz von Ach und Krach sich eingeschlichen hatte, dem schon vor 100 Jahren Hausverbot erteilt wurde. Der Geisterrat musste tagen. Der beschloss, Fritz Rabatz erst zur Geisterstunde zuzulassen, wenn er die kleine Hexe als Co-Direktorin in seiner Firma einstellt, die sich mit der Produktion von Geisterzubehör beschäftigt. Ja, und dann konnte die Geisterparty so richtig losgehen. Beim Kettenrasselhuhu-Lied ging die Post so richtig ab. Als in der Schlussszene alle Geister auf der Bühne versammelt waren, konnte man den großen Einfallsreichtum bestaunen, den die Kinder und ihre Eltern bei der Auswahl ausgefallener Kostüme bewiesen hatten.

Als Dankeschön für den tosenden Applaus der Zuschauer wurde auf die Wiederholung von Liedern aus dem Grusical verzichtet. Stattdessen schallte Pfarrer Hilbricht ein fröhliches „Alles Gute zum Geburtstag“ entgegen.

Einen Geburtstag konnte auch der Kinderchor feiern. Er wurde vor 40 Jahren gegründet. 1973 begann Wilhelmine Papsdorf mit etwa 20 Kindern in der Kirchengemeinde Gahlen-Hardt. Als Wilhelmine Papsdorf ihre Tätigkeit 1986 einstellte, haben einige Chormütter sich emsig bemüht, die Schar zusammenzuhalten. Zeitweise betreute Organist Roland Geist die Kinder, bevor Johannes Henkel im Februar 1987 seinen Dienst als Kirchenmusiker in der Kirchengemeinde Gahlen begann. Seit September 2002 ist die Gahlener Kirchenmusikerin Annelie Twachtmann Leiterin des Kinderchores. 35 Jungen und Mädchen im Alter zwischen etwa fünf und elf Jahren werden in zwei Gruppen musikalisch geschult, mittwochs ab 16 Uhr im Gahlener Gemeindehaus und donnerstags ab 16.30 Uhr auf der Hardt.

Annelie Twachtmann freut sich, dass sie bei der Betreuung der Kinder von den Chor-Müttern Irmel Heiligenpahl, Sandra Hantschel, Steffi Koschany und den beiden Jugendlichen Jessica und Sarah Hantschel tatkräftig unterstützt wird.

Der Kinderchor gestaltet Gottesdienste mit und erfreut in der Vorweihnachtszeit mit einem Krippenspiel in beiden Kirchen. Auch zu Beginn des fünften Jahrzehnts sind neue Mitglieder herzlich willkommen. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.