Schöne Idee vom Gahlener Umweltschutzverein: Kinder gehen auf dem Hof Fengels dem Ursprung der Milch nach.
Einmal jährlich bietet der Gahlener Umweltschutzverein (GUV) Kindern die Möglichkeit, ein Stück Natur spielerisch zu entdecken und zu erleben. Im zurückliegenden Jahr stand eine Entdeckungsreise durch die Gahlener Lippeauen und die angrenzenden Wälder auf dem Programm. Diesmal ging es am 31. August auf den Hof Fengels.
Die Milch im Mittelpunkt
Dort haben Heinz-Gerd und Dirk Fengels bereits Erfahrung mit der kindlichen Neugier an ihrer Arbeit gesammelt. Ende Mai hatten hier 100 Drittklässler bei den Feldspielen die Gelegenheit, sich zu den Themen Getreide, Kartoffeln, Kühe & Kälber, Wildkräuter und Mais zu informieren. Jetzt stand die Milch im Mittelpunkt und die Frage, woher kommt die eigentlich? Obwohl der GUV die kostenlose Anmeldung zu dieser Veranstaltung nur über die sozialen Medien angeboten hatte, war auch diesmal das Interesse groß. Rund 20 Anmeldungen konnte Dr. Stefan Steinkühler, Vorsitzender des GUV, vermelden.
Berührungsängste gab es auf beiden Seiten nicht. Obwohl die rund 145 Milchkühe auf dem Hof mehrere hundert Kilogramm auf die Waage bringen, nahmen die Kinder sofort die Gelegenheit wahr, die im Vergleich zu ihnen riesigen Wiederkäuer zu füttern und zu streicheln. Die zeigten sich nicht weniger neugierig und fanden den Nachmittag wohl ebenso spannend wie ihre kleinen Besucher.

Durchschnittlich 33 Liter Milch pro Tag
Natürlich blieb es nicht bei der Frage, nach der Herkunft der Milch. Den Kleinen fiel noch einiges mehr zu dem Thema ein, z. B. ob Kühe wohl Zähne haben. Haben sie, wusste Dirk Fengels, und zwar mit 32 ebenso viele wie der Mensch. Unterschiede gibt es allerdings im Essverhalten. Rund 50 kg Futter benötigt eine Milchkuh am Tag. Dazu gibt es 100 Liter Wasser. Im Sommer kann der Flüssigkeitsbedarf sogar steigen. Die Kühe auf dem Hof Fengels bedanken sich mit durchschnittlich 33 l Milch pro Tag für die gute Versorgung. Einige besondere Exemplare bringen es sogar auf bis zu 50 Liter.
Futter aus Eigenproduktion
Bei der Familie Fengels stammt das Futter für die Kühe überwiegend aus Eigenproduktion. Das bekommen sie in der Regel nachmittags über einen Futtermischwagen. Auch die Milchgewinnung ist automatisiert. Ein Melkroboter nimmt dem Menschen heutzutage die Arbeit ab. Die wäre bei der großen Zahl an Kühen wohl von Hand kaum zu schaffen. Schließlich wollen Heinz-Gerd und Dirk Fengels auch irgendwann Feierabend haben. Schon so ist der Arbeitstag lang genug, der gegen 6.30 Uhr startet und im besten Fall gegen 19 Uhr endet. Natürlich hat die technische Unterstützung ihren Preis. Rund 250.000 € haben die beiden Anlagen vor elf Jahren gekostet.
Nach so vielen spannenden Informationen an einem langen Nachmittag rauchten natürlich nicht nur die kleinen Köpfe, auch der Magen knurrte. Das traditionelle Waffelessen des GUV kam da gerade recht, bevor die Eltern ihre Kinder wieder in Empfang nehmen konnten.