Gemeinschaftsprojekt mit dem Rotary Club geht in die nächste Phase
Vom 22. Januar bis zum 7. Februar war ein Team der GAGU-Zwergenhilfe um Gudrun Gerwien und Dieter Schmitt gemeinsam mit Stephan Proff vom Rotary Club Lippe Issel wieder in Sierra Leone, um persönliche Eindrücke von den neuesten Entwicklungen der 2022 dort fertiggestellten Klinik zu sammeln.
Das anspruchsvolle Projekt konnte mit finanzieller Unterstützung des Rotary Clubs auf dem GAGU-Gelände „Home of Hope“ neben dem Kinderheim realisiert werden, das dort bereits seit 15 Jahren erfolgreich betrieben wird. Doch mit der Dauer der Erfolgsgeschichte wachsen auch die Herausforderungen.
Anschaffung eines Wasserrucksacks geplant
Acht Räume befinden sich in der 180 qm großen Klinik. Bis zu 10 Personen können hier stationär aufgenommen werden. Allerdings werden in der Mehrzahl ambulante Behandlungen durchgeführt. Schon früh am Morgen treffen hier die Menschen aus der Umgebung mit ganz unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen ein. Vielen kann direkt vor Ort geholfen werden. Einige werden nach einer ersten Diagnose zur weiteren Abklärung ihrer Beschwerden oder zur Weiterbehandlung an das nächste Krankenhaus überwiesen.
Neben einem Arzt kümmern sich zwei Krankenschwestern, zwei Schwesternschülerinnen sowie eine Verwaltungskraft und ein Security-Mitarbeiter um das Wohl der Patienten. Eine der beiden Schwestern ist für Kinderheilkunde qualifiziert und kümmert sich um die Geburtsvor – und nachsorge. Dafür steht sogar ein gynäkologischer Stuhl bereit.
Langfristiges Engagement der Rotarier
Rund 90.000 € konnten der Rotary Club Lippe Issel bislang durch verschiedene Projekte und Spendengelder bereitstellen. Für die nahe Zukunft sei die Anschaffung eines Wasserrucksacks geplant, verriet Stephan Proff. Damit können rund 1.000 Liter Wasser pro Tag gefiltert werden. Das Engagement der Rotarier ist langfristig ausgerichtet, denn der finanzielle Bedarf ist mit aktuell etwa 25.000 € im Jahr erheblich. Dabei wird es wohl nicht bleiben, denn auch die Kosten für Patenschaften steigen.
Studium an der Milton Margai Technical University
Einer der Gründe dafür liegt auf der Hand. Immer mehr Kinder, die im „Home of Hope“ eine neue Heimat gefunden haben, sind heute junge Erwachsene, die sich in der Ausbildung befinden oder ein Studium begonnen haben. Das macht sich natürlich auch in den Kosten bemerkbar.
Statt der 35-40 € im Monat, die eine Patenschaft derzeit kostet, um den Kindern eine Perspektive zu geben, benötigen Studenten oder Auszubildende etwa 150 € monatlich für Nahrung und Unterbringung. Rund 20 Ältere befinden sich gerade in diesem Zwischenstadium zu einem Beruf. Zu ihnen gehört auch Kemoh, der im Alter von acht Jahren ins „Home of Hope“ kam. Heute studiert der mittlerweile 21-Jährige an der Milton Margai Technical University.
Sinn einer Patenschaft
Doch Corona hat auch den Einsatz der GAGU-Zwergenhilfe nicht leichter gemacht. Lange Zeit mussten Veranstaltungen und öffentliche Auftritte ausbleiben, bei denen man die Arbeit und den Sinn einer Patenschaft hätte vorstellen können. Diese Zeit ist jetzt vorbei, der Blick nach vorn gerichtet, und Gudrun Gerwien unterstreicht noch einmal, dass man schon mit 40 € ein Kind im „Home of Hope“ einen Monat mit allem versorgen kann, was es braucht.
Natürlich ist auch unabhängig von einer Patenschaft jede Spende herzlich willkommen.
Die Spendenkonten der GAGU-Zwergenhilfe e. V. Deutschland
Volksbank Schermbeck IBAN: DE55400693630777777900
Verbandssparkasse Schermbeck IBAN DE67356500000000254854