Entrop & Sohn: Raumausstatter dritter Generation

Drevenacker Betrieb „Entrop & Sohn“ feiert am Samstag (10. Mai) sein 100-jähriges Bestehen

Drevenack Am Samstag wird`s eng in den Geschäftsräumen und auf dem Hof des Raumausstatters „Entrop & Sohn“ an der Hünxer Straße 3 in Drevenack. Zusammen mit seinen jetzigen und ehemaligen Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten feiert das Inhaber-Ehepaar Wilhelm Richard (Wilhard) und Karina Entrop das 100-jährige Bestehen seines Betriebes.

Im Rahmen eines Tages der offenen Tür hat die Bevölkerung bei einem Sektempfang Gelegenheit, zwischen 11 und 17 Uhr die neue Ausstellung zu besichtigen. In den letzten Tagen haben die beiden Gesellinnen Nicole Kupperschmid und Annika Emming eifrig mitgeholfen, die Schaufenster mit Erinnerungsstücken aus der 100-jährigen Firmengeschichte zu schmücken und die neuesten Kollektionen zu präsentieren. Beim Rundgang durch das traditionsreiche Geschäft können Besucher neueste Fensterdekorationen ebenso kennen lernen wie aktuelle Möglichkeiten des Sonnen- oder Insektenschutzes sowie schmucke Gardinen und Polsterstoffe. Ab Samstag bis zum 31. Mai gilt auch ein zehnprozentiger Jubiläumsrabatt.

Karina und Wilhard Entrop (vorne (v.l.) haben gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen Nicole Kupperschmid und Annika Emming (hinten v.l.) alles für die morgige Jubiläumsfeier vorbereitet. Foto Scheffler
Karina und Wilhard Entrop (vorne (v.l.) haben gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen Nicole Kupperschmid und Annika Emming (hinten v.l.) alles für die morgige Jubiläumsfeier vorbereitet. Foto Scheffler

Am Samstag bleibt auf dem Hofgelände Zeit, am Bierwagen dem Gesang der A-cappella-Gruppe „5 in harmony“ zu lauschen, der Wilhard Entrop angehört. In den Gesangspausen können Erinnerungen an den Werdegang des Betriebes wachgerufen werden, der am 1. März 1913 von Wilhelm Entrop in einer Ein-Raum-Werkstatt an der heutigen B 58 eröffnet wurde. Eine Rechnung vom 8. Januar 1914 ist noch vorhanden und belegt, dass die Witwe H. Vennmann am 10. Juli 1913 ein paar Holzschuhriemen für 12 Pfennig kriegen konnte und eine Bogenpeitsche 1,25 Mark kostete. Das Kerngeschäft bestand damals in der Neuanfertigung und Reparatur von Pferdegeschirren.

Nach der Rückkehr aus dem vierjährigen Ersten Weltkrieg wurde im Hause Nossak ein Arbeitsraum mit Werkstatt angemietet. Unter schwierigsten Bedingungen wurde am Vorabend der Inflation das Haus am heutigen Standort errichtet. In den 1920er-Jahren wurden die ersten Lehrlinge ausgebildet. Das blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg so und nach der Währungsreform des Jahres 1948, als ein wirtschaftlicher Aufschwung begann. Sohn Wilhelm Entrop bestand am 14. Februar 1953 die Meisterprüfung und übernahm die Führung des Betriebes. Das Haus wurde umgebaut und erweitert. Ehefrau Margot half im Betrieb, sodass Wilhelm Entrop leichter seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Lehrlingswart der Innung nachkommen konnte.

Am 10. Juni 1983 bestand Wilhard Entrop in Oldenburg die Meisterprüfung als Raumausstatter. Im Jahre 1991 übernahm er von den Eltern den Betrieb. Das Wohn- und Geschäftshaus wurde umgebaut. Es entstand ein modernes Dekorationsfachgeschäft, das die komplette Palette des Raumausstatterhandwerks anbietet. Dass der Betrieb trotz der Konkurrenz von großen Märkten überstehen konnte, führt Karina Entrop auf die kompetente Beratung zurück Von der Beratung über das Aufmaß bis hin zur Erfüllung von Spezialwünschen sei im Handwerksbetrieb sehr viel mehr möglich als beim Vertrieb von Standardware.

Die Ausbildung des Handwerkernachwuchses wird nach wie vor großgeschrieben. Vor zwei Jahren wurde Azubi Sofie Cappell-Höpken sogar Kammersiegerin. H. Scheffler

Wilhard Entrop (Mitte) ist begeisterter Sänger. Das Foto zeigt ihn als Mitglied der A-cappella-Gruppe "5 in Harmony" beim Drevenackler Weihnachtsmarkt des Jahres 2009. Foto Scheffler
Wilhard Entrop (Mitte) ist begeisterter Sänger. Das Foto zeigt ihn als Mitglied der A-cappella-Gruppe „5 in Harmony“ beim Drevenacker Weihnachtsmarkt des Jahres 2009. Foto Scheffler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.