Den Bewegungsmangel spielerisch beseitigen

Schießgruppe Altschermbeck nimmt am Projekt „Zielsport-Projektes Aufbauen, Fördern, Stärken“ teil

Zu den zehn Schießgruppen, die an der Premiere des „Zielsport-Projektes Aufbauen, Fördern, Stärken“ teilnehmen; gehört auch die Schießgruppe Altschermbeck.

Jugendtrainer Stefan Heier hat sieben Jungen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren beim Westfälischen Schützenbund (WSB) für die Teilnahme an dem Projekt angemeldet.

„Der WSB möchte dem Bewegungsmangel junger Menschen entgegenwirken“, begründet Heier das Angebot des Projektes.

Schießgruppe Altschermbeck beteiligt sich an einem WSB-Projekt
Unter Leitung ihres Trainers Stefan Heier beteiligen sich sieben Jugendliche der Schießgruppe Altschermbeck bis zum Sommer nächsten Jahres an dem WSB- „Zielsport-Projekt Aufbauen, Fördern, Stärken“. Foto: Helmut Scheffler

Um dieses Ziel zu erreichen, werde in Teilbereichen das Programm der Sportjugend des Landessportbundes „NRW bewegt seine Kinder“ benutzt. Heier kann zudem seine langjährigen Erfahrungen als Trainer einbringen. Seit 2007 trainiert er die Jugendlichen der Schießgruppe Altschermbeck.

Ein Jahr später erwarb er die Trainerlizenz C für Luftgewehr und Luftpistole. Heier ist Kreisjugendleiter des Schützenkreises 1400 Haltern-Dorsten und Bezirksjugendleiter des Bezirks 1000 Münsterland. Seit 2012 ist er Leistungstrainer beim WSB.

Um die Ziele des „Zielsport-Projektes Aufbauen, Fördern, Stärken“ zu erreichen, findet einmal wöchentlich ein 90-minütiges Training im Schießstand im Keller der Gesamtschule statt. Das Projekt wurde in fünf Abschnitte gegliedert, die insgesamt dazu beitragen sollen, dass die teilnehmenden Kinder eher in spielerischer Form an Aufgaben herangeführt werden.

Schießgruppe Altschermbeck beteiligt sich an einem WSB-Projekt

Die Beschränkung auf die Altersstufe 6 bis 12 Jahre hängt mit Erkenntnissen der Erforschung der kindlichen Entwicklung zusammen. „Kinder dieses Alters befinden sich auf einem Höchstmaß an Lernfähigkeit“, berichtet Heier und fügt hinzu, „sie können in den meisten Fällen selbstständig entscheiden und handeln, verfügen über Gruppenfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Rücksichtnahme, Spielkompetenz, Frustrationstoleranz und über eine angemessene Ausdrucksfähigkeit.“

Spielerisches Training

Die große Lernfähigkeit soll ausgenutzt werden, um solche Elemente durch spielerisches Training zu fördern, die besonders für den Schießsport benötigt werden. Dazu gehören das richtige Sehen und die Stärkung feinkoordinatorischer Bewegungsabläufe ebenso wie das Unterstützen des kindlichen Bewegungsdranges, die Stärkung der Körperstabilität, die Unterstützung einer positiven Körperwahrnehmung und die Einübung der Fähigkeit, sich auf neue Anforderungen zu konzentrieren.

Schulungskonzeptsoll erarbeitet werden

Im Wechsel zwischen Spielphasen und Phasen mit sportlichen Bewegungen verlaufen die einzelnen Übungsstunden, deren Verlauf anschließend von Stefan Heier protokolliert werden muss. Seine Beobachtungen und Erfahrungen fließen ein in die Erkenntnisse jener Protokolle, die von den anderen neun Schießgruppen beim WSB eingereicht werden. Im Rahmen der von den Projektpartnern gewonnenen Erkenntnissen möchte der WSB sein zukünftiges Schulungskonzept erarbeiten.

Auch die Schießgruppen gewinnen durch die Teilnahme am Projekt, weil die Übungen alle so angelegt sind, dass sie jene Anforderungen unterstützen, die bei der Bedienung des Gewehres benötigt werden. Richtige Gewehre dürfen erst ab zwölf Jahre benutzt werden. Bis dahin wird die Schießfertigkeit mit Hilfe einer elektronisch arbeitenden Red Dot-Anlage gefördert.

Positiver Schub für Jugendarbeit

Stefan Heier verspricht sich von dem fast einjährigen Training einen weiteren positiven Schub seiner Jugendarbeit. Unter seiner Leitung ist die Jugendabteilung im zurückliegenden Jahrzehnt stetig gewachsen. Während in den meisten Schießgruppen die Jugendarbeit wegen mangelnden Interesses reduziert oder gar eingestellt wurde, hat es der 43-jährige Heier verstanden, eine 30-köpfige Jugendabteilung aufzubauen. Zu Veranstaltungen und Wettkämpfen fährt er die Jugendlichen selbst. „Den Bus stellt uns das Autohaus Böwing immer kostenlos zur Verfügung“, freut sich Heier über die Unterstützung.

Schießgruppe Altschermbeck hat Wettkampferfahrungen

Seine Bereitschaft, die Jugendlichen auch zu möglichst vielen Wettkämpfen zu begleiten, hat sich bislang schon bewährt. Die Jugendlichen konnten Wettkampferfahrungen sammeln und dabei sogar gute Erfolge erzielen.

Beim diesjährigen „Winny-Cup“ in Dortmund gewannen die Altschermbecker den Mannschaftspreis. Beim Sommer-Biathlon in Datteln gewannen sie mehrere Preise. Das U 12-Team belegte im Mannschaftswettbewerb den ersten Platz. Gemeinsam mit den vier Kreis-Jugendsprechern organisiert Heier die Aktion „Kreisjugend in Aktion“ am 6. Oktober in Dorsten, an der auch „seine“ Jugendlichen teilnehmen werden.

„Wer Mitglied der Jugendabteilung werden möchte, kann einfach donnerstags zwischen 17 und 18.30 Uhr zum Schießkeller der Gesamtschule neben dem Altschermbecker Feuerwehrgerätehaus kommen.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.