Unwetter 2016 im Kreis Wesel – Feuerwehr im Einsatz
20.000 Sandsäcke stehen in Hamminkeln bereit, zahlreiche Feuerwehrleute und freiwillige Helfer sind in Hamminkeln und Umgebung im Einsatz.
Derzeit versuchen Helfer mit Sandsäcken den Damm zu stabilisieren, Feuerwehren sind mit Pumpen im Einsatz.
Der Issel-Damm im Bereich „Zu den vier Winden“ konnte geöffnet werden, sodass das Wasser auf die Felder ablaufen kann.
Im Moment immer noch kritisch ist die Situation im Industriegebiet. „Ein Bruch des Dammes sei insofern deshalb sehr kritisch, weil dann das Gewerbegebiet an der Isselburger Straße betroffen wäre“, so ein Sprecher des Krisenstabs. Hier standen bereits schon viele ansässige Firmen unter Wasser.
Während im Bereich Hamminkeln momentan caotische Zustände herrschen, sieht es in Schermbeck im Bereich der Lippe noch recht ruhig aus.
Ebenso an der Issel-Quelle in Raesfeld, die Übeltäterin, sind die Wassermassen überschaubar und es sieht eigentlich dort alles sehr idyllisch aus.
Wenige Kilometer weiter allerdings, in Marienthal, hat sich die Issel bereits mächtig ausgebreitet.
Insgesamt gingen bei der Polizei im Kreis Wesel in der Zeit vom 01.06.2016, 16.00 Uhr, bis 02.06.2016, 12.00 Uhr, etwa 320 Notrufe ein.
Durch die in kürzester Zeit niedergegangenen, großen Wassermassen wurden einige Straßen überflutete und mussten von der Feuerwehr- und von Polizeikräften gesperrt werden.
Im Bereich Xanten, Sonsbeck und Hamminkeln liefen etliche Keller voll Wasser, Autos blieben in Wasserlachen stehen und der enorme Wasserdruck hob Gullydeckel an.
Viele Bürger wichen auf den Notruf 110 aus, weil der Notruf 112 zeitweise überlastet war. Die Sachschäden können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden; Menschen kamen nach ersten Erkenntnissen nicht zu Schaden.
Ein Campingplatz in der Nähe von Mehrhoog stand komplett unter Wasser und hatte keinen Strom mehr, ein Gehweg in Hamminkeln sackte ca. 2 Meter ab und die Ortsdurchfahrt in Sonsbeck-Labbeck musste zeitweise komplett gesperrt werden.
Mithilfe eines Polizeihubschraubers konnten die einsatzführenden Beamten der Polizei und Feuerwehr sich einen Eindruck von der Lage verschaffen.
Aufgrund eines weiteren drohenden Unwetters im Verlauf des heutigen Tages setzte die Kreispolizeibehörde Wesel weitere Polizeikräfte in Alarmbereitschaft, um auch auf zusätzliche zeit- und personalintensive Einsatzlagen vorbereitet zu sein. Petra Bosse/ots