Buntes Herbstlaub im Altarraum

Uefter Jagdhornbläser gestalteten eine Hubertusmesse in St. Ludgerus

Das Geweih eines Rothirsches, eines ungeraden 16-Enders, der im Oktober 2013 im Rahmen eines Rivalenwettkampfes während der Brunftzeit in Overbeck sein Leben lassen musste, stand am Samstagabend vor dem Altar der Ludgeruskirche.

Ein präparierter Fasan und ein Uhu aus dem Bestand der rollenden Waldschule des Schermbecker Hegerings standen nebenan im bunten Herbstlaub und vor dem Ambo blickten keck ein Dachs und ein Rehkitz in die Runde.

Zur Erinnerung an den heiligen Hubertus von Lüttich, der als passionierter Jäger zum Heger und Pfleger der Tiere wurde, weil er in ihnen Geschöpfe göttlichen Ursprungs erkannte, gestalteten die Uefter Jagdhornbläser einen musikalisch untermalten Gottesdienst. Im Vorfeld hatten Jäger und Instrumentalisten dem Chorraum der Kirche ein Aussehen verliehen, wie es für einen Grenzraum zwischen Wald und Feld üblich ist.

Als Botschaft für die Hubertusmesse, die von Pastor Klaus Honermann zelebriert wurde, nannten die Jagdhornbläser die Mahnung an die Menschen, „Einkehr zu halten, das eigene Streben nach Macht, Genuss, Erfolg und Reichtum zu überdenken.“ Die Messe biete die Möglichkeit, „ähnlich wie Hubertus es getan hat, mehr Bewusstsein für die Umwelt und die Natur zu entwickeln und sich für den Artenschutz einzusetzen, um so die Vielfalt der Natur auch für die Zukunft zu erhalten.“

Zum musikalischen Programm der im Altarraum stehenden Jagdhornbläser gehörten nicht nur die traditionellen Jagdsignale wie das „Sammeln der Jäger“ zu Beginn des Gottesdienstes und das Signal „Jagd vorbei“ am Ende des Gottesdienstes, an dem etwa 300 Besucher teilnahmen.

Dirigent Berthold Westhoff hatte konzertante Beiträge in das musikalische Programm aufgenommen. Erstmals erklang eine „Festliche Fanfare“ beim Einzug des Pastors und der Messdiener. Zum „Kyrie“ hatten die Bläser die „Introitus-Eingangshymne“ ausgewählt, fürs Gloria eine Echofanfare und für den Zwischengesang das „Come Thou Almighty King“.

Franz Schuberts „Sanctus“ und ein Waldchoral beim „Agnus Dei“ bereicherten das musikalische Programm ebenso wie „Die Post im Walde“, „Der Abendsegen“, die „Schwarzwaldglocken“ bei der Kommunion und die Begleitung des Liedes „Großer Gott, wir loben dich“ beim Auszug von Pastor und Messdienern.

Nach der Messe blieben die Besucher noch in der Kirche, weil die Jagdhornbläser weitere Beispiele für ihr breitgefächertes musikalisches Repertoire präsentierten. Für das „Halali“, den Parforcehornmarsch und den Bogenmarsch ernteten die 30 Bläserinnen und Bläser einen lange anhaltenden Applaus der Besucher und die Versicherung Pastor Honermanns: „Es war wunderschön!“ H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.