Äußerungen zur Motte fehlten lange Zeit

In unseren Berichten über Gespräche mit Menschen, die etwas zur Motte zu sagen hatten, klang der Vorwurf mit, als habe jemand im Vorfeld versäumt, die Archäologen einzuschalten. Wir baten deshalb die Gemeindeverwaltung Schermbeck  um die Beantwortung zweier Fragen. Die Beantwortung übernahm Frau Irmgard Schwenk, die Leiterin des Fachbereiches 4 (Bauordnung/Bauverwaltung).

Frage 1:

War unter den vielen Trägern öffentlicher Belange einer, der sich zum Thema „Archäologie“ hätte äußern können oder sollen?

Frau Schwenk:

Insgesamt sind 2 Bauleitplanverfahren durchgeführt worden. Im Rahmen der 48. Änderung des Flächennutzungsplanes sind 2 Beteiligungen (April 2010 frühzeitige Beteiligung, Juli 2010 Offenlage), im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 48 „Wohnanlage am Mühlenbach“ ebenfalls 2 Beteiligungen (Juni 2012 frühzeitige Beteiligung, Januar 2013 Offenlage)u. a. des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege in Bonn erfolgt. Übrigens bestand auch für Bürger im Zuge der jeweiligen Beteiligung die Möglichkeit Anregungen vorzutragen. Hinsichtlich einer Motte sind in den angeführten Planverfahren von keiner Stelle Äußerungen eingegangen.

 Zum Wesen eines Bodendenkmales gehört es nun einmal, dass es nicht sichtbar ist. Daher ist ein Hinweis dem Bebauungsplan Nr. 48 „Wohnanlage am Mühlenbach“ beigefügt, der wie folgt lautet:

 “ Bei Auftreten archäologischer Bodenfunde und Befunde ist die Gemeinde als Untere Denkmalbehörde oder das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Xanten, unverzüglich zu informieren, Bodendenkmal und Fundstelle sind zunächst unverändert zu erhalten.“

 Frage 2:

 Seit wann wusste die Gemeinde Schermbeck von der vermuteten „Motte“?

 Frau Schwenk:

Durch Mitteilung des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege Anfang Februar 2014.

Unmittel
Unmittelbar nach der Mitteilung des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege Anfang Februar 2014 traf sich die Bauamtsleiterin Irmgard Schwenk mit Vertretern der beteiligten Behörden und Firman am 11. Februar an jener Stelle des Baugebietes am Mühlenbach, wo in dieser Woche die Reste einer Motte freigelegt werden. Foto Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.