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Dienstag, Mai 7, 2024
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Pater Antony verlässt Schermbeck

Veröffentlicht am

Pater Antony wurde am Sonntag während eines Gottesdienstes in der Ludgeruskirche verabschiedet.

Vor dem Kirchenportal und anschließend auf dem Kirchplatz gab es rührende Abschiedsszenen, herzliche Umarmungen, kleine Geschenke und viele Glück- und Segenswünsche für die Zukunft. Pater Antony wird ab Oktober in Neuenkirchen (Kreis Steinfurt) tätig sein. H. Sch./Fotos Scheffler

Ausführlich hat Pastor Klaus Honermann die Arbeit Pater Antonys gewürdigt:

Die Diakone Ekkehard Liesmann, Heinz Böhnke und Karl Haßling sowie Pastor Klaus Honermann begleiteten Pater Antony ebenso zum Abschiedsgottesdienst wie Pastor Franz-Gerd Stenneken (v.l.). Foto Scheffler
Die Diakone Ekkehard Liesmann, Heinz Böhnke und Karl Haßlinghaus sowie Pastor Klaus Honermann begleiteten Pater Antony ebenso zum Abschiedsgottesdienst wie Pastor Franz-Gerd Stenneken (v.l.). Foto Scheffler

Lieber Antony! Liebe Gemeinde!
12 Jahre bist Du jetzt in Schermbeck – länger als mancher Pfarrer in einer

Gemeinde. Die doppelte Zeit, die normalerweise ein Priester aus der Weltkirche in unserem Bistum in einer Gemeinde ist; fast die ganze Zeit Deines priesterlichen Berufslebens. Da fällt das Abschiednehmen schwer.

An Tagen wie diesen erinnern wir uns natürlich auch an den Anfang. Man sagt, dass jemand „ins kalte Wasser geschmissen“ wird, wenn er ohne große Vorbereitung mit etwas Neuem konfrontiert wird. Du bist damals nicht ins kalte Wasser geworfen worden, sondern hattest die Erfahrung von Schnee in den Bergen. Du hast Dich darauf mit Staunen eingelassen. Und so bist Du immer mehr in Schermbeck beheimatet worden. Da trifft das Wort von „2. Heimat“ wirklich zu. Mit ganz vielen Menschen in Schermbeck bist Du freundschaftlich verbunden.

Neben Deinem Orden des Karmel hast Du noch eine weitere geistliche Heimat, die „Jesus-Youth“-Bewegung. Beiden konnte ich hier im Pfarrhaus öfter begegnen. Wenn Deine Freunde von Jesus-Youth nach Weihnachten im Pfarrhaus waren, habe ich auch daran teilgenommen. Und die indischen Mitbrüder waren gerngesehene Mitbewohner.

Dein „Markenzeichen“ in Schermbeck, um es mal so zu sagen, sind die Taize-Fahrten und die Taize-Gottesdienste. Mit ganz viel Hoffnung bist Du vor Jahren mit einer kleinen Zahl angefangen, die sich dann verzehnfacht hat. Damit hast Du etwas Bleibendes in der Gemeinde hinterlassen.

Aber nicht nur die Jugend, gerade auch alte und kranke Menschen lagen Dir als Seelsorger immer am Herzen. Sodann bist Du mit Leib und Seele Pfadfinder. Vielleicht hilft dir das auch in der Zukunft: einen neuen Pfad in einer neuen Gemeinde zu entdecken.

Die vielleicht prägendste Erfahrung der letzten Jahre war für Dich das Sabbat-Halbjahr mit dem Weg nach Santiago de Compostela. Eine große Anstrengung und Herausforderung gerade auch in den ersten Tagen. Doch mit zunehmendem Weg wurde es leichter, sodass Du am Ende eine Riesenetappe gehen konntest. Ein Foto dieses Weges hat mich sehr angesprochen: In der Mitte des Weges ein Pilger, der gut zu sehen war. Am unteren Rand der Schatten eines Pilgers. Das warst Du selbst. Und am oberen Bildrand – ganz klein – ein Pilger, der sich dem Horizont nähert.

Eine wichtige Etappe auf Deinem lebenslangen Pilgerweg, Antony, geht jetzt zu Ende – aber eben nur eine. Und die letzte Wegstrecke hier war für Dich und andere sehr schwer. Das möchte ich an dieser Stelle nicht ausblenden; aber auch nicht vertiefen.

Eine neue Etappe liegt vor dir, und die wirst Du mit Gottes Hilfe auch bewältigen. Wir danken Dir für alles, was Du an seelsorglichem Einsatz bei uns getan hast. Für die nächste Etappe Deines Pilgerweges, für Deine Zukunft in Neuenkirchen, wünschen wir Dir Gottes Segen – und dass Du auf dieser Etappe, bildlich gesprochen, „keine „Blasen bekommst“. Damit du au den vielfältigen Wegen und Straßen durch Europa immer gut ans Ziel kommst, schenken das Pastoralteam und Franz-Gerd Dir ein Navi.

Für den Pfarrgemeinderat sprach Mechthild Werner-Weinekötter:

Lieber Antony,

so nennen wir dich seit 12 Jahren, obwohl du ja eigentlich Ajy heißt. Aber diesen für uns fremden, indischen Namen brauchten wir nicht zu lernen. Du jedoch musstest dich nicht nur in einem fremden Land mit fremden Sitten und fremder Sprache zurechtfinden, sondern hast auch noch das Persönlichste, das einen Menschen ausmacht, aufgegeben, deinen Namen. Ob du mit dem neuen Namen unter neuen Menschen, konfrontiert mit neuen Herausforderungen, zu einer neuen Persönlichkeit geworden bist, können wir nicht beurteilen. Ich bin jedoch sicher, dass dich die lange Zeit in Schermbeck stark geprägt hat. Aber auch uns Mitgliedern der Pfarrgemeinde Sankt Ludgerus wurden andere Perspektiven gezeigt. Einige haben bald die Möglichkeit, deine Heimat ein wenig kennen zu lernen. Vielleicht wäre dieser Besuch in Indien zu Beginn deiner Tätigkeit hier sinnvoll gewesen. Dann hätten wir ein besseres Verständnis für dich und deine Situation entwickeln können.

 In der Begegnung mit dir wurden wir mit einer für uns fremden Welt konfrontiert, was uns hoffentlich alle offener und toleranter gemacht hat. Du jedenfalls hast deinen Teil dazu beigetragen, Schermbeck für die Welt zu öffnen, aber auch die Welt nach Schermbeck zu bringen, z. B. mit deiner Arbeit für die Jesus-Jugend (Jesus Youth). Viele Menschen haben dich, deine Spiritualität und deine Seelsorgearbeit schätzen gelernt und mit vielen bist du freundschaftlich verbunden. Du konntest immer wieder Jugendliche für eine Fahrt nach Taizé begeistern und die besonderen Gottesdienste, die anschließend gefeiert wurden, haben auch bei den Daheimgebliebenen einen tiefen Eindruck hinterlassen. Die Jugendarbeit war dein wichtigstes Aufgabengebiet und so werden sich nach deinem Weggang nicht nur Messdiener und Pfadfinder, mit denen du besonders verbunden bist, verwaist fühlen.

Dein Tätigkeitsfeld umfasste neben der allgemeinen Seelsorge die Arbeit in Kindergärten, Schulen, mit Elternkreisen oder auch zeitweise Gemeindeleitung und Kommunionvorbereitung.

Sicher wurde nicht alles, was du an Aufgaben übernommen hast, öffentlich wahrgenommen und nicht alles kann ich im einzelnen erwähnen. Im Auftrag des Pfarrgemeinderates möchte ich dir für deinen Einsatz den ganz herzlichen Dank der Pfarrgemeinde Sankt Ludgerus aussprechen. Unter dem Namen Pater Antony bist du in das Gedächtnis der Gemeinde eingeschrieben. Du kannst sicher sein, dass nicht nur das Geschichtsbuch von Sankt Ludgerus diesen Namen registriert hat. Viele Menschen tragen ihn im Herzen und werden dich nicht vergessen. Wir hoffen sehr, dass du dich auch in Neuenkirchen, deinem neuen Wirkungsfeld, gut einleben und wohlfühlen kannst. Wir alle wünschen dir das Beste für die Zukunft.

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