Leserbrief von Johanna Schwarzer zu: Wolf reißt Schafe

Lange war es ruhig um den Wolf im Schermbecker Wolfsgebiet. Nun scheint er für einen Angriff auf Tiere in einem Gehege nahe eines Gartencenters verantwortlich zu sein.

Ich muss meiner Enttäuschung über diesen Artikel und dessen Journalist/in freien Lauf lassen, denn in der Headline wird bereits behauptet, dass ein Wolf Schafe und Ziege gerissen hat. Liest man weiter das kleiner Gedruckte, heißt es „er scheint für den Angriff verantwortlich zu sein.“

Das nenne ich unfairen Journalismus, denn bei den meisten Lesern bleibt die Unterstellung in Erinnerung.

Auch dem Verfasser des Artikels sollte bekannt sein, dass erst eine DNA-Analyse, erstellt vom Senckenberg Institut, Klarheit darüber ergibt, ob es überhaupt ein Wolf war. Bis das Ergebnis bekannt vorliegt, vergehen ca. vier Wochen. 

Ich folgere aus der Kopfzeile dieses Artikels, dass dem Wolf in verantwortungsloser Weise diese Risse ungerechter Weise unterstellt werden und er ferner dazu beiträgt, die Unsicherheit in der Bevölkerung und deren Ängste zu schüren.

Es ist sehr bedauerlich, dass mit dem Leben eines hilflosen Mitgeschöpfes derart verantwortungslos umgegangen wird, immerhin trägt jeder Journalist/Reporter eine nicht zu unterschätzende Verantwortung was seine Reportage bzw. den Artikel anbetrifft.

Ich würde mich freuen, wenn Medien die Sucht und Gier nach Leserquoten hintenan stellen und Verantwortungsbewusstsein in den Vordergrund rücken.

Johanna Schwarzer

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celawie
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