Mofa- und Moped-Treffen im Ramirez

„Kreidler & Moped IG Schermbeck“ veranstaltete ein Treffen im Ramirez

Schermbeck Der Dammer Klaus-Dieter Meyer musste seine „Hercules Prima 3“ aus dem Jahre 1994 zu Hause lassen. Zum Mofa- und Moped-Treffen im Saal und auf dem Gelände der Gaststätte Ramirez waren am Donnerstag nur Fahrzeuge bis zum Baujahr 1982 zugelassen.

Aus dem gesamten Bundesgebiet reisten die Zweiradfans an, um die neue Saison zu eröffnen. Es kamen allerdings deutlich weniger Fahrzeugbesitzer, als sich bei dem ausrichtenden Verein, der „Kreidler & Moped IG Schermbeck“ angemeldet hatten, weil der Nieselregen die Fahrzeugbesitzer veranlasste, aus Angst vor Rostschäden manches Fahrzeug lieber in der Garage stehen zu lassen.

Im vergangenen Jahr wurden die Treffen der „Kreidler & Moped IG Schermbeck“ nach Schermbeck verlegt. Vorher traf sich die Gruppe am Schloss Lembeck. Vor 30 Jahren wurde die Interessengemeinschaft von Dirk Wilke (kleines Foto) ins Leben gerufen. „Das war zu einer Zeit, als die Fahrzeuge mit 50 Kubikzentimetern, vor allem die zulassungspflichtigen Kleinkrafträder, keine große Beliebtheit mehr hatten“, erinnert Wilke an die Anfangszeit. In den 1980er-Jahren traf man sich spontan bei Finke auf dem Parkplatz, bei Gas & Wasser Hindermann, Textil Winkels und bei Elektro Wilke in Dorsten. Auch das „So“ in Holsterhausen war ein beliebter Anlaufpunkt, um von dort aus gemeinsame Ausflüge nach Haltern oder in die Niederlande zu unternehmen.

Auf dem Gelände der Schermbecker Gaststätte Ramirez veranstaltete die „Kreidler & Moped IG Schermbeck“ am Donnerstag ein Treffen für Fahrzeuge aller Traditionsmarken. Foto Scheffler
Auf dem Gelände der Schermbecker Gaststätte Ramirez veranstaltete die „Kreidler & Moped IG Schermbeck“ am Donnerstag ein Treffen für Fahrzeuge aller Traditionsmarken. Foto Scheffler

Fahrzeuge vieler Traditionsmarken treffen sich in der IG. So war es auch am Donnerstag. Im Ramirez sah man Fahrzeuge der Firmen Kreidler und Zündapp neben denen von Hercules, Peugeot, NSU, Garelli, Rixe und Simson stehen. Ein besonderes „Schätzchen“ präsentierte Frank Stegemann, der mit seiner „Kreidler K 54“ aus Flensburg angereist war. Von diesem Fahrzeug stellte Kreidler nur sechs Exemplare für den Motorsport her, welche sehr individuell auf die Fahrer zugeschnitten wurden. Erster Einsatz im Rahmen von Meisterschaften war die Drei-Tages-Fahrt in Isny am 29. Juni 1959.

Von seiner „Florett RS/GS“ aus dem Jahre 1977 wusste Dirk Wilke zu erzählen, dass es weltweit von diesem Typ nur noch ein Dutzend Fahrzeuge gibt. Die ersten Fahrzeuge dieses Typs sah man im Jahre 1950 auf den Straßen. Wilke bekam seine „Florett“, um als 16-Jähriger täglich von Dorsten aus zur Berufsschule nach Bochum fahren zu können.

Ein Unikat konnte im Ramirez besichtigt werden. Der Dorstener Michael Spittka hat es als Industriemeister Metall verstanden, seine „Honda CY 50“ mit einem Beiwagen zu versehen. Drei Monate dauerten die Umbauarbeiten, die zu einem Blickfang wurden.

Die etwa 100 Gäste hatten sich bei ihren „Benzingesprächen“ am Donnerstag viel zu erzählen und zu zeigen. Hier gab es Tipps für ein Ersatzteil, dort einen Hinweis auf zum Kauf anstehende Fahrzeuge im Internet. Ein Dritter erzählte von seinen Erfahrungen während einer Ausfahrt nach Willingen im Sauerland.

Die Begeisterung der Besucher ist für Dirk Wilke und seine Mitorganisatoren ein Ansporn, ähnliche Treffen in Schermbeck auch künftig anzubieten. Neue Mitglieder werden gerne in die IG aufgefangen. Schriftliche Kontakte nimmt Dirk Wilke (E-Mail: [email protected]) gerne entgegen. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.