Zweites Treffen des Kreativnetzwerks Wesel

Im Rokokosaal des Klosters Kamp traf sich am Montag, 13. Januar, das 2013 ge-gründete Kreativnetzwerk aus dem Kreis Wesel. Rund 50 Personen aus der hiesigen Kreativwirtschaft erschienen dazu in historischem Umfeld. Darunter Fotografen, Ge-stalter, Redakteure, Motivationstrainer, Architekten und sogar eine Erfinderin.

 Sie alle folgten dem Ruf der Weseler EntwicklungsAgentur Wirtschaft (EAW), die es sich mit der Netzwerkgründung zum Ziel gesetzt hat, diese von unterschiedlichsten Tätigkeiten durchmischte Branche näher zusammenzubringen, um auch deren wirt-schaftliche Kraft durch Kooperation zu fördern.

 Dazu hat sich das Kreativnetz an diesem Abend mit Frank Dunker einen besonderen Gast aus dem sauerländischen Neuenrade eingeladen, der als renommierter Ver-kaufstrainer an diesem Abend die sinnbildlichen Puppen tanzen lässt und – einer Show gleich – sein Publikum nicht nur fest im Griff hat, sondern auch prächtig infor-miert, wie es zukünftig bessere Geschäfte macht.

Man sagt den kreativen Berufen ja leichtfertig nach, sie seien eben vor allem ideen-reich, aber zu wenig wirtschaftlich orientiert. Nach diesem Crashkurs könnte sich die Sachlage zumindest im Kreis Wesel verlagern.

 Svenja Krämer von der Wirtschaftsförderung Dinslaken und Michael Bokelmann von der PR-Agentur wort:laut leiteten durch den kurzweiligen Abend und brachten neben ersten Anekdoten zu Geschehnissen im Netzwerk auch gleich die Idee des Abends auf den Punkt: „Wir sind nicht nur hier, um dem Gastredner zuzuhören und an-schließend Häppchen zu essen, sondern um neue potentielle Partner kennen zu ler-nen, mit denen wir mittelfristig gemeinsam mehr Geld verdienen!“

 Wie sagte Dunker in seinem 45 Minuten Beitrag: Wir müssen alles tun, um merk-würdig zu sein. Um also des Merkens würdig zu sein! Das Auditorium dankte dem Profitrainer mit herzlichem Applaus und tat wie ihm geheißen, begab sich ins Refek-torium des Klosters – und damit in den Speisesaal – und nahm ein klösterliches Mahl zu sich: ein vegetarisches Chily con Carne – was streng genommen ein köstlicher Widerspruch in sich ist. Und dann netzwerkten die Kreativen mit vollem Mund und offenen Ohren.

„Es ist toll, so viele kreative Köpfe aus dem Kreis zu treffen, um mit ihnen in lockerer Atmosphäre zu plaudern“, meinte Dirk Bannert, weltweit tätiger Fotograf aus Wesel. Und Onlinedesigner Oyo Steinke aus Neukirchen-Vluyn ergänzt: „Ich bin über die Vielfalt der kreativen Berufe begeistert. Mit soviel unterschiedlichen Gewerken hätte ich hier nicht gerechnet.“ Der Entwickler zahlreicher Bildungsmessen Lothar Luft aus Dinslaken ergänzt jedoch: „Die bunte Branche ist zwar vorhanden, aber es fehlen mir noch Musiker, Tänzer und grundsätzlich alle Akteure vor und hinter der Bühne.“ Rai-ner Weiß von der EAW pariert: „Das Netzwerk trifft sich heute zum zweiten Mal, und wir begrüßen zahlreiche Besucher, die auch bereits beim ersten Mal dabei waren, lernen aber auch viele neue Interessenten kennen. Dennoch müssen wir unsere An-sprache erweitern, um einen repräsentativen Querschnitt durch die Kreativbranche zu erreichen.“

 Gegen 20 Uhr endete die nunmehr vierstündige Veranstaltung, nicht aber, ohne ih-ren Zweck erfüllt zu haben, wie Karin Nienhaus des Scala Kulturspiel Haus in Wesel resümiert: „Bevor ich hierher kam, kannte ich niemanden. Nun habe ich fünf wertvol-le Kontakte geknüpft, die ich im Nachgang zu dieser Veranstaltung auf jeden Fall noch mal ansprechen werde. Denn dafür ist die Veranstaltung doch auch da!“

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.