Zusammenarbeit mit Ratsherr Thomas Heiske kaum noch vorstellbar

Fast alle Fraktionen distanzieren sich von Thomas Heiskes Äußerungen
Schermbeck Der FDP-Ratsherr Thomas Martin Heiske hat angekündigt, dass er nicht bereit ist, auf sein Ratsmandat zu verzichten (wir berichteten). Das hat Auswirkungen auf die künftige Ratsarbeit. Die FDP hat in Schermbeck zwar keinen Fraktionsstatus, weil mit Thomas Heiske nur ein FDP-Ratsmitglied vertreten ist, aber die übrigen Fraktionen hatten bislang freiwillig angeboten, Heiske an den interfraktionellen Beratungen zu beteiligen und das auch praktiziert.
Wir wollten in Erfahrung bringen, wie die übrigen Schermbecker Ratsfraktionen die Äußerungen Thomas Heiskes zu Flüchtlingen und den deutschen Politikern beurteilen, nachdem Heiske vom FDP-Kreisparteitag aufgefordert wurde, seine Parteizugehörigkeit zu beenden und sein Ratsmandat zur Verfügung zu stellen.
„Ich hatte am Freitag beim WDR in der Lokalzeit aus Duisburg schon kurz die Möglichkeit, mich über die weitere Zusammenarbeit mit Herrn Heiske zu äußern“, berichtet CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Schetter und ergänzt, „da hatte ich noch die Hoffnung, dass sich Herr Heiske möglicherweise entschuldigt und die Äußerungen zurücknimmt. Da sind wir in der Zwischenzeit jedoch eines Besseren belehrt worden. Aus diesem Grunde steht für mich, egal ob oder wie der Parteiausschluss zustande kommt, fest, dass eine Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist. Ich kann mir nicht vorstellen, zukünftig noch mit Herrn Heiske bei einem interfraktionellen Gespräch beim Bürgermeister zu sitzen, und brisante Fragen und Themen zu behandeln. Schon gar nicht, wenn es sich um die Flüchtlingsthematik handelt. Schade, dass es so gekommen ist, aber es gibt aufgrund der Äußerungen und dem Verhalten von Herrn Heiske keine Alternative.“
„Wir distanzieren uns von den Äußerungen des Herrn Heiske und verabscheuen solche Meinungsmache“, distanziert sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Doris Schiewer vom Inhalt der Facebook-Postings ihres Ratskollegen Thomas Heiske. Dan fügt sie hinzu: „Eine weitere Zusammenarbeit mit einem Ratsmitglied, welches solch einen ´braunen Mist` von sich gibt, lehnt die SPD-Fraktion ab. Herr Heiske sollte dem Beschluss der Kreis – FDP folgen und von allen öffentlichen Ämtern zurücktreten. Er würde Schermbeck damit einen großen Gefallen erweisen.“
Für Bündnis 90/ Die Grünen teilt Ulrike Trick mit: „Ich bin kein Mitglied bei Facebook und habe daher die Einträge von Herrn Heiske nie gelesen. Folglich kann ich nur die Äußerungen beurteilen, die in der Presse berichtet wurden. Solche Äußerungen sind indiskutabel. Hinsichtlich der Zusammenarbeit in Flüchtlingsangelegenheiten gab es nur eine Zusammenarbeit zwischen CDU,SPD und Grünen ( gemeinsame Pressemitteilung ). Daran wird sich nichts ändern.“
„Bürger für Bürger beschäftigt sich zurzeit mit Themen, wie dem Haushaltsentwurf 2016, die für den Schermbecker Bürger von Interesse sind“, leitet der BfB-Fraktionsvorsitzende Klaus Roth seine Antwort ein. Roth fügt hinzu: „Aus den verschiedensten Gründen werde ich zu den Äußerungen von Herrn Heiske, die ich im Wortlaut nicht kenne, keine Stellungnahme abgeben. Darüber hat die Partei der FDP zu befinden.“ H.Sch.

Vorheriger ArtikelTischtennis – spannendes und nervenaufreibendes Spiel
Nächster ArtikelHaus Mühlenbrock: Eine Bereicherung des lokalen Tourismus
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.