Schermbecker Unternehmer Stephan Stender verteilte 3000 Atemschutzmasken
Schermbeck. Das Coronavirus hat viele Produkte knapp werden lassen. Auf der Suche nach einem geeigneten Mundschutz stehen nicht nur Privatleute in Geschäften von Drogerieketten und Apotheken vor leeren Regalen.
Selbst für Ärzte, Krankenhäuser und all die anderen Hilfsorganisationen, die mit Menschen zusammenkommen, die mit dem Virus infiziert sind, ist es sehr schwierig, ausreichend mit Atemschutzmasken versorgt zu werden.

In dieser Situation ist es dem Schermbecker Unternehmer Stephan Stender gelungen, über einen befreundeten Medizinhändler in Willich Masken zu beziehen, die als OP-Masken verwendet werden.
Masken reduzieren deutlich die Gefahr
Diese Masken vom Typ „MaiMed FM Comfort“ bieten zwar keinen absoluten Schutz vor dem Coronavirus, aber sie reduzieren deutlich die Gefahr, sich durch beim Niesen bildende Tröpfchen zu infizieren. Die dreilagige hypoallergene, glasfaserfreie OP-Maske mit beidseitigem Gummiband ist luftdurchlässig. Sie ermöglicht nach Angaben des Herstellers „ein vollkommen ungehindertes Atmen mit einer bakteriellen Filterleistung (BFE) von mindestens 98 Prozent.“
Besser ein Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach
Nach dem Motto „Besser ein Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach“ hat Stephan Stender gehandelt. Da hochleistungsfähige FFP 2-Masken nirgendwo erworben werden konnten, entschied er sich für dieses Angebot seines Freundes und kaufte 3000 Exemplare der genannten OP-Masken.
Teil ging an vier Schermbecker Arztpraxen
Am Dienstag hat Stephan Stender diese OP-Masken in Schermbeck verteilt. Einen Teil erhielten die vier Arztpraxen Ammenwerth, Jung, Leßmann und Neukam. 100 Masken bekam REWE-Conrad, weil die Angestellten ständig mit vielen Menschen in Berührung kommen. Der Caritas wurden 300 Masken übergeben. 200 Masken ließ Stender über Vertrauensleute älteren Menschen zukommen. 600 Masken überreichte er der Freiwilligen Feuerwehr.
Masken für die Feuerwehr
„Wir können die Masken überall dort einsetzen, wo wir im Einsatz mit Personen in Kontakt kommen und nicht wissen, ob sie infiziert sind“, verwies die Pressesprecherin Ellen Großblotekamp auf den Nutzen der Masken für die Wehr. Der Gahlener Löschzugführer Henry Albedyhl nannte Verkehrsunfälle, bei denen in der Regel ganz enge Kontakte zu den Verletzten erforderlich sind. „Es können noch Szenarien auftreten, die wir bislang noch gar nicht kennen“, ist der stellvertretende Feuerwehrleiter Christoph Loick überzeugt. In der vergangenen Woche hatte die Feuerwehr bei verschiedenen Firmen erfolglos angerufen. Auch die Gemeinde Schermbeck habe keine Masken zur Verfügung stellen können.
Gier mancher Zeitgenossen
„Viele Menschen denken nur an sich“, bedauerte Henry Albedyhl und verwies dabei auf die beobachtete Gier mancher Zeitgenossen, dringend benötigte Hilfsmittel in Hamstermanier zu bunkern. Umso mehr müsse man einem Mann wie Stephan Stender Danke sagen für sein Engagement. Die Wehrleute dankten bei dieser Gelegenheit auch jenen Bürgern, die damit begonnen hatten, Masken zu nähen.
„Ich werde mich weiterhin bemühen, Masken zu bekommen“, versprach Stephan Stender, diesbezüglich in enger Verbindung mit seinem Freund zu bleiben. Was ihn antreibt, in der schwierigen Corona-Situation zu handeln? „Ihr helft den Leuten an der Front“, lobte Stender die Feuerwehr, die Ärzte und das Pflegepersonal, die Verkäufer und die Helfer in Freiwilligen-Gruppen, die viel Engagement beweisen, um das Leben im Umfeld des heimtückischen Virus möglich zu machen. H.Sch.