Zu Gast beim Ritter Rost und einem Gespenst

Das Kindermusikfestival „KinderLiederLandschaft 2017“ fand auch in Schermbeck statt

Schermbeck Die dreijährige Ina strahlte. Sie gehörte zu den wenigen der 30 Kinder, die am Freitagabend von ihrem Papa in den Keller des Jugendheims YOU begleitet wurde. Auf dem Schoß des Papas sitzend, brauchte sie nicht die geringste Angst vor dem Gespenst zu haben, das den Ritter Rost begleitete.

Im Rahmen des einwöchigen elften Kindermusikfestivals „KinderLiederLandschaft“ präsentierte Patricia Prawit am Freitag im Schermbecker Jugendheim YOU die Geschichte „Ritter Frost und das Gespenst“. Foto: Helmut Scheffler

Um den „Ritter Rost und das Gespenst“ ging es im Jugendheim im Rahmen des elften Kindermusikfestivals „KinderLiederLandschaft 2017“, dessen Organisator Helmut Meier persönlich nach Schermbeck kam, um mitzuerleben, wie begeistert Kinder bis etwa zehn Jahren noch zwei Jahrzehnte nach dem Erscheinen des Buches Freude an dem Ritter Rost haben, dessen Nahrung aus Nägeln und Büroklammern besteht, dessen Pferd „Feuerstuhl“ heißt und der zusammen mit dem Burgfräulein Bö und dem Drachen Koks in einer völlig einsamen Region eine Burg bewohnt.

Die Vorstellung der Geschichte des ängstlichen Ritters Rost und des Gespenstes, die sogar verfilmt und in eine Fernsehserie über den Ritter Rost einfloss, wurde im YOU von der Sängerin Patricia Prawit erzählt. Sie singt seit 1994 als Burgfräulein Bö in den Ritter Rost-Musicals. Ihre Stimme ist auf allen lieferbaren Musical-Büchern ebenso zu hören wie auf den CD-Roms „Englisch lernen mit Ritter Rost“.

 

Begeisterte 60 kleine und große Besucher

Als erste und echte Bö begeisterte Patricia Prawit auch im You die mehr als 60 großen und kleinen Besucher während der einstündigen Vorstellung der Geschichte, deren schrullige Charaktere sie in einer einzigartigen One-Woman-Show lebendig werden ließ. Die für das Verständnis der Geschichte erforderlichen Erzählpassagen ergänzte Patricia Prawit um zahlreiche Lieder und um Grafiken.

So präsentierte sie den Ritter Rost, der zu einem großen Ritterturnier muss, um sein Ritterpatent zu erneuern. Während er mit dem Burgfräulein Bö dorthin geht, sucht auf seiner eisernen Burg ein obdachloses Gespenst Unterschlupf und veranstaltet gemeinsam mit dem Hausdrachen Koks eine Gespenstershow. Das Turnier endet mit einem Sieg für Ritter Rost, der dadurch das Gespenst behalten muss.

Rhythmisches Klatschen und ulkigste Bewegungen

In die Präsentation der Geschichte, die längst in der TOP-Liga der Kinderunterhaltung angekommen ist, bezog Patricia Prawit die großen und kleinen Besucher geschickt mit ein. Passend zu dem Fortschreiten der Erzählung wurden gemeinsam Lieder gesungen. Bei dem Lied „Ich bin die tapfere Burgfrau Bö“ stimmten die Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern ebenso begeistert ein wie bei der Versicherung des Postboten „Ich bin der Herr Schlapinski“, beim Antrieb des Ritters Rost durch das Burgfräulein Bö mit den Gesängen „Das muss ein Ritter können“ und „Zu spät, zu spät zum Gänseblümchen-Pflücken“. Mit einfachem Mitsingen gab sich Patricia Prawit noch lange nicht zufrieden. Sie animierte die Kinder zum Lachen, zum rhythmischen Klatschen und zu den ulkigsten Bewegungen des Körpers, wobei sie selbst als quirlige Sängerin oder als tanzendes Burgfräulein den Besuchern zum Vorbild wurde.

Schrottsuppe aus Eisenstangen

Beim Abschlussessen des Ritters Rost gab es Schrottsuppe aus Eisenstangen und eine Schrotttorte, Delikatessen, die dem Ritter so gut schmeckten, dass die Zuhörer musikalisch versicherten: „Hm, lecker, lecker diese Kost, so kocht die Oma vom Ritter Rost.“

„Lesen gefährdet die Dummheit“, gab Patricia Prawit am Ende des verdienten Beifalls den Eltern mit auf den Weg, ihren kleineren Kindern aus Büchern vorzulesen und die größeren Kindern zum Lesen unterhaltsamer und spannender Kinderbücher zu animieren. H.Scheffler

 

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.