LANUV’s ehrenamtliche Wolfsberater verweigern die Aufnahme von Beweisspuren nach Wolfsriss in Schermbeck – Besten
Erneuter Wolfsriss in Besten. Stress im Gehege nach Wolfsriss. Diesmal nicht nur mit dem Wolf, sondern unverständlicher Weise auch mit den zwei ehrenamtlichen LANUV-Wolfsberater vor Ort.
Die Situationen in Schermbeck nach den zahlreichen Wolfsrissen in den letzten Monaten durch die Wölfin Gloria von Wesel und ihrem Bruder spitzen sich zu.
Nun gibt es nach dem letzten Damwild-Riss in Schermbeck – Besten nicht nur Stress mit den Wölfen, sondern auch mit den ehrenamtlichen LANUV-Wolfsberatern vor Ort.
LANUV -Mitarbeiter verweigern Protokollierung nach Wolfsriss
Diese verweigerten laut Aussagen der Zeugen vom Bürgerforum Gahlen Wolf, die Protokollierung und Aufnahme nach dem Damwild-Riss in Schermbeck-Besten am Kuhweg. Was ist passiert?
In der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember wurde am Kuhweg in Schermbeck-Besten ein weibliches einjähriges Damwild durch einen Kehlbiss getötet.
Im zweiten Anlauf vom Wolf gerissen
Das Gehege liegt 50 Meter von der Wohnbehausung entfernt. Bereits vor zwei Wochen machte das heute gerissene Damwild bereits Bekanntschaft mit dem Wolf. Dieser habe zu dieser Zeit versucht, das Tier zu töten. Mehrere Bissspuren stellte später der Besitzer fest. Die Bissspuren waren bis heute so gut wie verheilt. Jetzt, im zweiten Anlauf hat es dann doch geklappt und die Damwild-Kuh wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag Opfer des Wolfes/Wölfin.
1,90 Meter Zaun Übersprungen
Nicht unerwähnt bleiben sollte die enorme Sprungkraft von Gloria von Wesel, die hier erneut wieder einen 1,90 Meter hohen Wildgatterzaun locker überwunden hat.
Protokolliert wurde vom Bürgerforum Gahlen Wolf unter anderem der Riss und, dass es keine Untergrabungen am Zaun gab. Weitere Spuren konnten im Protokoll festgehalten werden: Haare im obersten Geflecht des Zaunes sowie mehrere Kratzspuren am Außenzaun des Geheges.
Üblicherweise, wie nach jedem Tierriss, kamen auch am Dienstagnachmittag LANUV Mitarbeiter zum „Tatort“, um Probeentnahmen zu entnehmen. Gegen 15 Uhr reisten die Wolfsberater Peter Sprenger vom Regionalforstamt Niederrhein und Anja Baum an. Gemeldet wurde der Riss bereits um 8.30 Uhr.
Ebenfalls vor Ort waren die Geschädigten Ewald und Doris Rutert sowie Heinz-Wilhelm Beckmann vom GBF. Laut Beckmann sei die Anzahl der Personen vor Ort für die Wolfsberater ein Problem gewesen. Der Grund: Die Anzahl der Menschen sei angeblich nicht coronakonform und die AHA-Regeln, sprich Abstandsregeln seien wegen der angeblich zu vielen Zuschauer vor Ort nicht einzuhalten. Deshalb haben, so Beckmann, die Wolfsberater ihre Probeentnahmen im Gatter kurzerhand eingestellt.
LANUV-Mitarbeiter setzen Mitglieder vom Gahlener Bürgerforum Wolf unter Druck
Und weiter: Laut Heinz Beckmann sei es üblich, dass bei amtlichen Handlungen ein weiterer Zeuge bei der Protokollierung dabei sein darf. Die LANUV Mitarbeitern jedoch verweigerten dies mit den Worten: „Wir sind nicht im amtlichen Auftrag hier. Wir sind Ehrenamtler“.
Gleichzeitig sprachen LANUV Mitarbeiter ein Verbot aus und untersagten Beckmann Fotos vom „Tatort“ zu machen. Für weitere Unverständnis sorgte auch die Aussage der LANUV-Mitarbeiter, dass Beckmann seine bereits gemachten Fotos sofort zu löschen habe. Damit nicht genug. „Ich wurde ebenfalls belehrt, dass keine weiteren Personen wegen Corona in der Nähe sein dürfen. Meine Frage – wie weit in der Nähe denn sei -, konnte nicht beantwortet werden. Darauf wendeten sich die zwei Wolfsberater wütend ab und nahmen ihr Ziel zum gerissenen Damwild auf“, erzählt Beckmann.
Mitarbeiter verbieten Fotos und Videos
Hier haben, wie Beckmann weiter berichtet, Anja Baum und Peter Sprenger ohne Werkzeug rund 15 Minuten tatenlos vor dem Riss gestanden.
Erst ein Telefonat habe die „Schockstarre“ der Wolfsberater unterbrochen, so Beckmann, die daraufhin das Gatter kurzerhand verließen. Allerdings habe Beckmann, der während dieser Zeit aus 50 Meter Entfernung die Wolfsberater beobachtete, erneut den Befehl erhalten, alle Fotos und Videos zu löschen.
Gleichzeitig drohten die Wolfsberater mit weiteren ernsten Konsequenten, falls nicht alle Videos und Fotos gelöscht werden. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Familie Rutert, nach diesem unverständlichen Verhalten der LANUV-Mitarbeiter mit dem nicht nachvollziehbaren Abbruch der Begutachtung, wohl nun ihren Anspruch auf Hilfe und Entschädigung verloren hat.