Wirtschaftsförderungsausschuss zu Gast bei Ludwig Buß

Besichtigungen Schermbecker Betriebe gehören zu den gerne wahrgenommenen Verpflichtungen der Mitglieder des gemeindlichen Wirtschaftsförderungsausschusses. Dienstagnachmittag besuchte der Ausschuss das am Kapellenweg 73 ansässige Unternehmen „Ludwig Buß“.

Firmenchef Ludwig Buß berichtete über die Anfänge des Betriebes im Heetwinkel 110. Nachdem Ludwig Buß am 15. April 1987 die Meisterprüfung im Tischler-Handwerk absolviert hatte und länger als ein Jahrzehnt hindurch berufliche Erfahrungen in einem Betrieb gesammelt hatte, der sich auf den Bau von Wintergärten spezialisiert hatte, bot er am 15. März 1999 zum ersten Mal gegenüber der heutigen Firma Wilkskamp & Terhardt Wintergärten zum Verkauf an.

Ludwig Buß (r.) und sein Sohn Dennis (am hinteren Türende links) stellten den Mitgliedern des gemeindlichen Wirtschaftsförderungsausschusses ihren Betrieb am Kapellenweg 73 vor. Foto Scheffler
Ludwig Buß (r.) und sein Sohn Dennis (am hinteren Türende links) stellten den Mitgliedern des gemeindlichen Wirtschaftsförderungsausschusses ihren Betrieb am Kapellenweg 73 vor. Foto Scheffler

Schon bald kamen Überdachungen, Markisen, Fenster, Türen, Blockhäuser und Holzhäuser als weitere Betriebssparten hinzu. Seit sich vor etwa zehn Jahren anbahnte, dass der heute 28-järige Sohn Dennis in die Fußstapfen des Vaters treten würde, konnte der Expansionskurs konsequent fortgesetzt werden. 2009 wurde der jetzige Betrieb am Kapellenweg bezogen. Dort stehen auf einem 2500 Quadratmeter großen Grundstück eine 600 Quadratmeter große Fabrikationshalle und ein 80 Quadratmeter großer Ausstellungsraum zur Verfügung.

Ludwig Buß und seine Frau Ingrid, die für den Kundenempfang, für Büroarbeiten und für die Buchführung zuständig ist, beschäftigen drei Gesellen und einen Tischler-Auszubildenden. In den Betriebszweigen Wintergärten, Überdachungen, Markisen, Fenster, Türen und Insektenschutz werden jährlich zwischen 600 000 und 800 000 Euro umgesetzt. Die Kunden kommen aus Schermbeck und dem Raum zwischen Wesel und Hünxe sowie zwischen Kirchhellen und Raesfeld. In der geräumigen Ausstellungshalle können Musterausführungen besichtigt werden.

„Der Trend geht in Richtung Überdachungen“, berichtet Ludwig Buß die Vorliebe der Käufer für diese Art des Witterungsschutzes gegenüber geschlossenen Wintergärten. Überdachungen kosteten wenige als die Hälfte eines Wintergartens. Außerdem sei das Genehmigungsverfahren für Wintergärten häufig sehr kompliziert, aufwändig und teuer. Durch Beheizungsstrahler könne man die Überdachungen heute auch zudem abends noch lange nutzen. Parallel dazu gibt es als preiswertere Variante die Möglichkeit, mit Hilfe einer Markise für angenehmen Schatten zu sorgen. Markisen können bei Bedarf auch mit seitlichem Wind- und Sichtschutz versehen werden, wenn die Blicke der Nachbarn oder die tiefstehende Sonne störend wirken.

Bei den verwendeten Baustoffen hat es in den letzten eineinhalb Jahrzehnten einen zweimaligen Wandel gegeben. Ursprünglich machten Hölzer etwa 80 Prozent der Baumaterialien aus, bevor Kunststoffe ihren Siegeszug antraten, weil sie nicht gestrichen werden mussten. Seit etwas 2006, als die Preise für Kunststoff deutlich anstiegen, wird Aluminium immer stärker verwendet.

Beim Rundgang durch die Produktionshalle, in der allerdings nicht gearbeitet wurde, konnten sich die Besucher von dem hohen Bedarf an Spezialmaschinen überzeugen. Die Maschinen sind unentbehrlich, wenn es darum geht, die individuellen Wünsche der Käufer und die jeweiligen räumlichen Besonderheiten zu berücksichtigen. Weitere Informationen über die Firma Ludwig Buß findet man im Internet unter www.wintergaerten-buss.de. H. Scheffler/Fotos Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.