„Weiter so und Danke!“

Im Jugendhilfeausschuss des Kreises Wesel am Dienstag, 04.07.2014, stellte Christian Weißenbruch, Fachdienstleiter für den Beratungsdienst des Kreises Wesel, den Jahresbericht für die Erziehungsberatungsstellen im Kreis Wesel für das Jahr 2016 vor.
Ergänzt wurden seine Ausführungen durch Andreas Groß (Beratungsstelle der Caritas in Wesel) und Rainer Moll (Beratungsstelle der Caritas in Rheinberg). Weißenbruch erläuterte den Ausschussmitgliedern die Zahlen für das Jahr 2016. In 2016 lag die Gesamtzahl bei 3.053 vorgestellten Fällen und ist damit – trotz eines leichten Rückgangs – nach wie vor auf dem hohen Niveau der letzten Jahre. Trotzdem konnten die Wartezeiten für ein Erstgespräch kurz gehalten werden. 66 % der Ratsuchenden erhielten einen Ersttermin innerhalb von zwei Wochen. „Mit einem Drittel liegt der Schwerpunkt der Arbeit weiterhin bei Kindern im Grundschulalter“, so der Leiter der Erziehungsberatungsstellen. Aber auch immer mehr Kinder im Vorschulalter sowie Jugendliche und junge Erwachsene werden in den Erziehungsberatungsstellen vorstellig. Weißenbruch betonte, der weitere Ausbau der Kooperationen mit Jugendämtern, Schulen, Familienzentren und auch Kinderärztinnen und –ärzten habe sich als positiv erwiesen.

Hauptgründe für eine Vorstellung bei den Erziehungsberatungsstellen sind nach wie vor Störungen der sozialen Beziehungen, Entwicklungsstörungen einschließlich emotionaler Probleme, Lern-/Schul- und Ausbildungsprobleme. Verstärkt kämen aber auch immer mehr Eltern und Kinder aufgrund von hochstrittigen Trennungs- und Scheidungskonflikten, die von den Familiengerichten geschickt würden. „Hierbei liegt die besondere Schwierigkeit darin, dass diese Klienten nicht von sich aus den Weg zu uns finden, sondern von Gericht an uns verwiesen werden“, so Weißenbruch. Hier müsse man oft stärker um die Akzeptanz der Elternteile für Kompromisse und auch manchmal unbequeme Wahrheiten kämpfen. „Aber ein mit den Eltern gemeinsam mit Schweiß erarbeitetes Ergebnis ist immer nachhaltiger und wertvoller für die Kinder als ein Gerichtsurteil“, so Weißenbruch.

Die allgemeine Zufriedenheit mit den Beratungsstellen ist hoch – dies zeigte die aktuelle Befragung der Klienten und Klientinnen. Seit 1999 führen die kreiseigenen Beratungsstellen für Eltern, Jugendliche und Kinder im Abstand von drei Jahren Befragungen durch. Bei der diesjährigen Befragung gaben rund 90 % der Ratsuchenden an, dass sie mit der Beratung zufrieden gewesen sind und diese für sie hilfreich war. Bezeichnend ist daher, dass auf die Frage „Haben Sie noch Anmerkungen oder Anregungen?” viele mit „Weiter so und Danke!“ geantwortet haben.

Ergänzt werden die kreiseigenen Beratungsstellen von den Beratungsstellen der Caritas-Verbände Dinslaken-Wesel und Moers-Xanten. Alle Teams setzen sich aus Fachkräften verschiedener Fachrichtungen zusammen (Psychologie, Heilpädagogik, Psychotherapie, Sozialpädagogik), die über verschiedene Zusatzqualifikationen verfügen. Die Arbeit in den Beratungsstellen unterliegt den Grundprinzipien der Freiwilligkeit, des direkten unmittelbaren Zugangs und der Schweigepflicht. Die Angebote sind kostenlos. „Wir sind nicht untätig und warten nicht – wir gehen aktiv auf die Leute zu und zeigen, was wir Ihnen bieten können“, so Andreas Groß.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.