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Wasserstand der Lippe wieder angestiegen – Warnung vor Hochwasser-Demenz

Veröffentlicht am

Der Wasserpegel entlang der Lippe in Schermbeck ist erneut wieder angestiegen, nachdem in den letzten Tagen wieder die Regenfälle eingesetzt haben. In Schermbeck/Gahlen wurde heute ein Anstieg auf 4,38 (19.30 Uhr) Meter verzeichnet. Dennoch ist dieser Wert noch deutlich unter den Höchstständen.

Der Pegel in Gahlen hat sich seit dem vergangenen Wochenende von 2,30 Metern auf über vier Meter erhöht. Dieser Wert liegt noch deutlich unter den mehr als sechs Metern, die an Weihnachten verzeichnet wurden.

In Schermbeck, Dorsten, Hünxe und Wesel besteht jedoch aufgrund der aktuellen Niederschläge erneut die Gefahr von Hochwasser, wie das Landesumweltamt mitteilt.

Der Lippeverband betont, dass bestimmte Bereiche entlang der Lippe, insbesondere in Hünxe/Schermbeck, darauf ausgelegt seien, Hochwasser zu bewältigen, da sie mehr Raum bieten, um sich auszubreiten.

Warnung vor Hochwasser-Demenz

Die Flusspegel seien zwar wieder gesunken, doch das nächste Extremwetter kommt mit Sicherheit. So finden bereits an der Emscher bereits weitere Verbesserungen des Hochwasserschutzes statt.

Der Lippeverband warnte bereits im Januar davor, dass trotz rückläufiger Pegelstände das Risiko von Hochwasser bestehen bleibt. Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) appellierten eindringlich an die Notwendigkeit, den Hochwasserschutz fortlaufend zu stärken, um nicht in eine „Hochwasser-Demenz“ zu verfallen. Dr. Frank Obenaus, Vorstand für Wassermanagement und Technik bei EGLV, unterstreicht, dass trotz aktueller Entwicklungen das nächste Extremwetter unausweichlich ist, was erneut steigende Wasserstände zur Folge haben wird.

Hochwasser-Lippe-bei-Schermbeck-2023-Dezember
Hochwasser am 25. Dezember. Foto: Petra Bosse

Forderung nach verstärktem Hochwasserschutz und Deichausbau

Obwohl die Flusspegel vorübergehend gesunken sind, betonen Emschergenossenschaft und Lippeverband die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen zur Stärkung des Hochwasserschutzes. Fortschritte werden bereits an der Emscher erzielt, doch es wird ein umfassendes Deichausbauprogramm gefordert, das den prognostizierten Anforderungen des Klimawandels gerecht wird. Hierzu bedarf es einer erheblichen Erhöhung der finanziellen Mittel seitens der Politik. Die Investition in die Deichsanierung werde als präventive Maßnahme angesehen, um die Schäden in den geschützten Gebieten zu minimieren. Zudem wird eine dringende Vereinfachung der Planungs- und Genehmigungsverfahren gefordert, um die Deichsanierung effizient voranzutreiben.

Deichausbauprogramme – Konflikte mit Grundstückseigentümer

Zur weiteren Stärkung des Hochwasserschutzes werden Notpolder und Deichausbauprogramme als entscheidende Ergänzungen angesehen. Diese Maßnahmen dienen dazu, Retentionsräume zu schaffen, die im Notfall geflutet werden können, um besonders gefährdete Gebiete zu schützen. Die Identifizierung potenzieller Flächen sei bereits im Gange. Allerdings hätten die Eigentümer, u.a. die Landwirtschaft, jedoch meist andere Pläne für diese Flächen, so dass hinsichtlich der Flächenverfügbarkeit ein Interessenskonflikt zu lösen sei.

Schermbecker-Mühlenbach-Lebendige-Lippe

Diskussion über Hochwasserschutz in Schermbeck

Das Hochwasser in Schermbeck und Gahlen war auch am 31. Januar Thema einer Sondersitzung, die auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einberufen wurde (wir berichteten). Die Diskussion umfasste unter anderem Fragen zur Grundstückssicherheit vor Naturkatastrophen und den Maßnahmen der Gemeinde zur Hochwasservorbeugung.

Rainer Gardemann, Fraktionsvorsitzender der CDU, erklärte, dass der Lippeumbau durch den Lippeverband seit Jahren in Arbeit sei, auch um solche Hochwasserstände zu verhindern. Einige Teilbereiche seien bereits abgeschlossen, während andere in Arbeit sind oder noch geplant werden. Die Umgestaltung des Schermbecker Mühlenbachs sei nur ein kleiner Teil dieser umfangreichen Umbauaktion. ­ Dieser wurde in den vergangenen drei Jahren für rund

4,5 Mio. Euro renaturiert

Um zukünftig eine Überschwemmung Am Scherenbach und An der Vosskuhle, zu verhindern, seien mittlerweile in gemeinsamer Arbeit mit den Anwohnern, der Verwaltung und des Lippeverbandes Lösungen gefunden worden.

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