UPTDATE: Wolfsspuren an Highland-Kuh entdeckt – LANUV bestätigt Wolfsnachweis im Dämmerwald – Wolfsgebiet Schermbeck. Todesursache unklar!
Die genaue Todesursache der Kuh bleibt unklar, da nicht nachgewiesen oder ausgeschlossen werden kann, ob und wie die Verletzungen mit einem Wolf in Verbindung stehen, heißt es vom LANUV. Das wirft bei vielen Weidetierhalter mittlerweile Fragen auf, insbesondere da gleichzeitig zwei ältere Rinder ausbrachen und dabei mehrere Zaunpfähle niedergerissen haben. Die Weide war gemäß Vorschrift für Rinder mit einem elektrisch geladenen Litzenzaun umzäunt.
NACHGEFRAGT: Fällt ein Tier dieser Größe einfach so auf der Weide um? War es ein Herzinfarkt, oder wurde das Rind vom Wolf zu Tode gehetzt?
Ein befragter Raesfelder Landwirt (Name der Redaktion bekannt) bestätigt die Vermutung, dass das Tier, wenn nicht durch einen wolfstypischen Kehlbiss, vom Wolf zu Tode gehetzt worden sein könnte. Die Anwesenheit des Wolfes auf der Weide hätte Panik ausgelöst, was dazu geführt haben könnte, dass die anderen Tiere die Zäune durchbrachen – ein untypisches Verhalten für Rinder. Rinder wehren sich laut Landwirt nur, wenn sie ein Kalb haben, um es zu verteidigen.
Darüber hinaus seien zehn Jahre für ein Rind kein Alter. Außerdem ist diese Rasse sehr robust.
Weiter vermutet der Landwirt, dass das LANUV hier etwas verschleiert, da Rinder noch nicht von den Förderprogramm in NRW für wolfschutzsichere Zäune profitieren.
War es nun ein Wolf, oder nicht, der das Rind in Dämmerwald tötete? Darüber kann nun spekuliert werden, denn laut LANUV sei das Rind nicht durch einen wolfstypischen Kehlbiss getötet worden. Die Fraßspuren seien laut LANUV postmortal, sprich nach dem Tod, entstanden. Interessant jedoch ist, dass die Untersuchungsergebnisse genetisches Material eines Wolfes nachweisen.
Der Vorfall am 25.03.2023 ereignete sich in Schermbeck-Dämmerwald, nördlich der Lippe.
Zum Verlauf: Eine tote Kuh wurde auf einer Weide entdeckt – es handelte sich dabei um eine 10-jährige Schottische Hochlandkuh. Die Rasse ist robust und eignet sich besonders für extensive Weidebewirtschaftung und wird vielfach auch in Beweidungsprojekten eingesetzt.
Genetische Proben
Ein vom LANUV beauftragter Wolfsberater untersuchte den Vorfall und dokumentierte Verletzungen, Spuren sowie genetische Proben. Der Kadaver wurde auf Wunsch des LANUV untersucht. Dabei wurden, so heißt es von Seiten des LANUV, Verletzungen an der rechten Keule in weiteren Analysen im CVUA betrachtet. Die Untersuchungsergebnisse hätten nun gezeigt, dass die Fraßspuren an der rechten Körperseite und Keule erst nach dem Tod entstanden seien und nicht die Todesursache waren. Ein typischer Kehlbiss, der auf einen Wolfsriss hindeutet, konnte laut LANUV nicht festgestellt.
Genetisches Material eines Wolfes nachgewiesen
Das Senckenberg Forschungsinstitut Gelnhausen untersuchte Abstrichproben und fand jedoch genetisches Material eines Wolfes (Canis lupus) mit dem Haplotyp HW01 in der Nähe der Fraßspuren. Dieser Haplotyp wurde bisher nur nördlich der Lippe im Wolfsgebiet Schermbeck nachgewiesen.
Eine Zuordnung zu einem bestimmten Individuum sei nicht möglich gewesen, und die Todesursache bleibe ungewiss. Es sei nicht nachweisbar, ob die Verletzungen in Verbindung mit einem Wolfsangriff stehen.
Nun bleibt die Frage offen: Wie kam das Tier zu Tode, wenn es nicht durch einen Kehlbiss getötet wurde. Insbesondere auch deshalb, da gleichzeitig zwei ältere Rinder ausbrachen und dabei mehrere Zaunpfähle niedergerissen haben. Die Weide war gemäß Vorschrift für Rinder mit einem elektrisch geladenen Litzenzaun umzäunt.
Die Tierhalter wurden darüber informiert, dass sie eine Entschädigung bei der Landwirtschaftskammer NRW beantragen können.