Vielfältige Tierwelt in der Lippeaue

Kinder der KiTa Kempkesstege besuchten ein Schermbecker Naturschutzgebiet
Schermbeck Während einer dreistündigen Exkursion wurde der „Frosch-Gruppe“ der Kindertageseinrichtung „An der Kempkesstege“ in Schermbeck das Naturschutzgebiet „Lippeaue“ bei Bricht vorgestellt. Sachkundige Führer waren Regina Müller und Johanna Siewers von der Biologischen Station des Kreises Wesel.
Die Lippeaue ist Teil der Gebietskulisse des fünfjährigen Life+-Projektes „Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden“ der Biologischen
Station im Kreis Wesel. Im Rahmen dieses Projektes wurden die Kinder eingeladen, sich die Landschaft und Tierwelt der Lippeaue mal etwas genauer anzuschauen. 15 Kinder und ihre Erzieherinnen Käthe Spaltmann und Nadine Nottebohm sowie einige Eltern starteten am Pontenweg. An verschiedenen Zwischenstationen wurde die Wanderung unterbrochen, um sich das
anzuschauen und anzuhören, was die Landschaft zu bieten hat.
Direkt am Startpunkt der Exkursion wurden die Vogelarten vorgestellt, die direkt in den Bäumen ringsum gesungen hatten: Blaumeise und Goldammer. Jedes Kind durfte auch einmal durch das Spektiv und Fernglas in die Ferne schauen, so wie das die Vogelkundler gerne machen, um zum Beispiel Gänse zu zählen. Der seltene Neuntöter wurde an diesem Morgen nicht gesichtet, obwohl ein Paar dort beinahe jährlich brütet.

Biologische Station des Kreises Wesel
Der nächste Stopp fand am Rand eines Laubwaldes mit großen, alten Eichen und Buchen statt. Das Thema dort waren die Fledermäuse, die in den Baumhöhlen leben und daher auch von den Naturschutzmaßnahmen wie der Förderung von Eichenwäldern profitieren. Als letzte Station wurden zwei kleine Tümpel auf einer Wiese besucht. Schon von weitem konnte man die ersten Wasserfrösche hören. Doch um den Kindern auch mal zeigen zu können, welche Tiere so in einem Gewässer leben können, wurden bereits am Vortag von den Biologen drei Wasserfallen in die Gewässer gesetzt. Zusammen mit den Kindern wurden diese dann ausgeleert, um zu schauen, wer über Nacht in die Eimer geschwommen war. Neben Libellenlarven und Wasserkäfern waren insgesamt sechs Teichmolche und sogar ein großer Kammmolch in den Fallen. Der Bestand des Kammmolches ist gefährdet und da er im Volksmund auch als Wasserdrache bezeichnet wird, war der Fund besonders spannend
für die Kinder. H.Sch.