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Gemeinde möchte zusätzlichen Sozialarbeiter für Integration

Veröffentlicht am

Schermbeck. Die Gemeinde Schermbeck möchte einen weiteren Sozialarbeiter zur Integration in der Gemeinde für 225 Flüchtlinge haben.

Das wird am Mittwoch ein Thema in der Ratssitzung des Kultur-, Schul-, Sport- und Sozialausschuss sein.

Die aufsuchende Hilfe soll für Flüchtlinge verstärkt werden. Der soziale Träger hat nun einen Bericht für den Sozialausschuss vorgelegt.

Das anstehende Thema für einen zusätzlichen Sozialarbeiter zur Integration von Flüchtlingen für zwei Jahre, wurde Anfang März noch vertagt. Zwischenzeitlich hat der Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel einen elfseitigen „Sachbericht Flüchtlingshilfe der Caritas in Schermbeck“ erstellt, der am 3. April im Sozialausschuss beraten wird.

Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter

Der Caritasverband hat im Mai 2015 die Betreuung von Flüchtlingen in der Gemeinde Schermbeck übernommen und ist derzeit mit zwei Sozialarbeiterinnen, einem Sozialpädagogen sowie zwei Hausmeister und elf Pförtnern in der Gemeinde tätig. Für einen zusätzlichen Sozialarbeiter zur Integration sieht die Gemeindeverwaltung einen weiteren Bedarf.

Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen seit Jahren das Basisteam bei diversen Angelegenheiten wie Kleiderkammer, Sprach-, und Schwimmkurse oder im Café International.

Schwerpunkte der Sozialberatung liegen laut der Caritas bei der Wohnraumsuche, Lebensunterhalt, Aufenthalt, Arbeit und Gesundheit sowie bei allen weiteren lebenspraktischen Fragen.

Aktuell 225 Flüchtlinge in Schermbeck

In der Gemeinde Schermbeck sind derzeit 225 Flüchtlinge untergebracht. Davon haben 123 grundsätzlich einen Anspruch auf SGB II durch das Jobcenter. Sieben Flüchtlinge erhalten Jugendhilfe durch das Jugendamt des Kreises. Weitere vier Flüchtlinge haben Anspruch auf Leistungen der Sozialhilfe. Gleichzeitig soll durch die sozialpädagogischen Beratungen eine menschenwürdige Ausgestaltung des Lebens wieder ermöglicht werden.

Zwei motivierte Azubis aus Schermbeck im Landhotel Voshövel

Von den 91 Asylbewerbern mit Anspruch auf Sozialleistung haben 23 mittlerweile eine Beschäftigung. Zehn stehen in einem Ausbildsverhältnis.
Wie die Brüder Abdulrahman und Muntasser aus dem Irak. Sie kamen mit den ersten Schub Flüchtlingen nach Schermbeck und haben sich, so Bürgermeister Mike Rexforth, sehr gut in die Gemeinde eingelebt.

Abdulrahman aus Irak und Frank Herbrechter
Eine Ausbildung als Hotelfachmann im Landhotel Voshövel macht derzeit der Iraker Abdulrahman aus Schermbeck. Sehr zur Freude von Bürgermeister Mike Rexforth und Frank Herbrechter. Foto: Petra Bosse

Mittlerweile machen beide Brüder eine Ausbildung im Landhotel Voshövel. Abdulrahmann als Hotelfachmann und Muntasser als Koch. Sehr zufrieden mit den Leistungen des Irakers war bereits Frank Herbrechter vom Schermbecker Reisebüro, wo im vergangenen Jahr Abdulrahmann ein Praktikum machte. „Er war wissbegierig, wie ein Schwamm. Bescheiden und hilfsbereit“, so Herbrechter. Er freut sich für die zwei Brüder, dass sich beide mittlerweile sehr gut in das Gemeindeleben integriert und einen Ausbildungsplatz im Landhotel Voshövel gefunden haben.

Aktueller Aufenthaltsstatus

Die weitere Situation von Flüchtlingen in Schermbeck setzt sich zusammen aus: 19 Schulkinder, bei sechs Personen ist keine Beschäftigungsaufnahme möglich, zwei sind zur Ausreise verpflichtet sowie auf zwei weitere Flüchtlinge warten auf ihre Abschiebung und sechs Mütter ohne Beschäftigung mit Kleinkindern.

Dazu zählen weitere 42 subsidiäre Schutzberechtigte im Verfahren (Asylberechtigte, denen im Herkunftsland ernsthafter Schaden droht), sowie 40 Personen, bei denen die Flüchtlingseigenschaft anerkannt wurde.

Der größte Anteil der in Schermbeck lebenden Flüchtlinge kommt aus dem Irak (58), 48 Personen aus Syrien, 18 aus Guinea, 24 Frauen und Männer aus Afghanistan sowie zehn aus Aserbaidschan.

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