Viel Spaß gab`s in Tirol auch ohne Internet

Bei „Nappenfeld`s“ wurde an drei Kinderferienlager in Tirol erinnert
Schermbeck Gerade in der schnelllebigen Zeit kann es gut tun, für einen Moment inne zu halten und geruhsam in die Vergangenheit zurückzublicken. Diese Erfahrung machten mehr als ein Dutzend Schermbecker, die sich in der Gasstätte „Nappenfeld`s“ trafen, um an Kinderferienlager der Ludgerusgemeinde zu erinnern, die vor fast vier Jahrzehnten stattfanden.

Lutz Sühling, Christa Sühling und Gisela Triptrap organisierten in den Jahren 1978, 1979 und 1980 die Kinderferienlager, die damals im Tiroler Ferienort Thierbach stattfanden. Zusammen mit den Gruppenleitern wurden bei „Nappenfeld`s“ Erinnerungen ausgetauscht an die Fahrten mit den zehn- bis dreizehnjährigen Schermbecker Kindern. Super-8-Filme, die das Leben im Ferienlager dokumentierten, hatte Lutz Sühling digitalisieren lassen. Wiederholt sorgten Filmszenen für schallendes Gelächter, wenn man inzwischen zu seriösen Fünfzigern gewordene Schermbecker als Teenager auf der Leinwand ausgelassen agieren sah.

Für die jeweils 60 Kinder, die an einem Ferienlager teilnahmen, hatten Lager- und Gruppenleiter stets ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. In Zeiten ohne Smartphone und Internet bleib genügend Zeit für gemeinsame Aktivitäten. „Schnitzeljagd“ und „Blaubeeren sammeln“ findet man in der schriftlichen Fassung des damaligen Programms ebenso für Vormittage wie „Liederwanderung“, „Basteln“ und „Holz suchen für Lagerfeuer“. An Nachmittagen war Zeit für „Pfannkuchen backen“ oder „Lager-Olympiade“.  Recht abwechslungsreich waren die Abende. Filme wurde gezeigt, Karten gespielt, Quizabende oder ein Maskenball veranstaltetet, falls man nicht am Lagerfeuer saß und Lieder sang.  Mit Pater Bernhard Willing wurden regelmäßig Messen im Lager gefeiert. Mindestens einmal kam auch Pastor Anton Benning seine „Schäflein“ besuchen. Einmal brachte er sogar den Weihbischof Ludwig Avenkamp mit.

Am Treffen des ehemaligen Leitungsteams und der Gruppenleiter nahmen Hildegard Bleker und Annette Weßel ebenso teil wie Gisela Triptrap, Christa Sühling, Lutz Sühling (sitzend v.l.), Michael Grüter, Wolfgang Althaus, Norbert Dahlhaus, Mechthild Berger, Manfred Dahlhaus, Hanna Nappenfeld und Klemens Nappenfeld. Es fehlten Anne Euting und Marlies Bußkamp. Foto: Helmut Scheffler
Am Treffen des ehemaligen Leitungsteams und der Gruppenleiter nahmen Hildegard Bleker und Annette Weßel ebenso teil wie Gisela Triptrap, Christa Sühling, Lutz Sühling (sitzend v.l.), Michael Grüter, Wolfgang Althaus, Norbert Dahlhaus, Mechthild Berger, Manfred Dahlhaus, Hanna Nappenfeld und Klemens Nappenfeld. Es fehlten Anne Euting und Marlies Bußkamp. Foto: Helmut Scheffler

Ein Hauch von Kilian wehte durch die Gebirgslandschaft, wenn die Schermbecker ihr Schützenfest feierten. 1978 regierten Antje Fasselt und Martin Schwade im Kinderferienlager, 1979 Claudia Sühling und Martin Dahlhaus.

Besonders gut in Erinnerung geblieben sind die Tagungen des „Hohen Gerichts“. Bei solchen Abendveranstaltungen leitete Pater Willing Gerichtsverhandlungen gegen „straffällig“ gewordene Teilnehmer am Kinderferienlager, die mit recht drolligen Strafen für ihre Vergehen büßen mussten.

Nachdem die Leiter und Gruppenleiter sehr viel Spaß bei der Rückschau erlebten, wird nun überlegt, ob nicht die 180 teilnehmenden Kinder zu einem Erinnerungstreffen eingeladen werden sollen. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.