Die LehrerBigBand NRW e.V. gastierte am Freitag in der Aula der Gesamtschule
Mit tosendem Applaus, Begeisterungspfiffen und stehendem Applaus am Ende des zweistündigen Konzertes belohnten die etwa 100 Besucher am Freitagabend in der Aula der Gesamtschule den Auftritt der LehrerBigBand NRW e.V. Den potenziellen Nutzern der vielen freien Plätze entging ein nicht alltägliches musikalisches Highlight der kleinstädtischen Musikszene.
Dass die landesweite Spitzenband ausgerechnet im provinziellen Schermbeck gastierte, hängt mit der personellen Besetzung zusammen. Der Schermbecker Gesamtschullehrer und Saxophonist Eddie Möllmann ist Mitglied der Band, die im Herbst 2014 nach dem Vorbild der bayerischen Bigband gegründet wurde. Bereits im Oktober 2014 gelang es Möllmann, die Band anlässlich der 25-Jahr-Feier der Gesamtschule für ihren zweiten Auftritt in der Schermbecker Schlossstraße zu gewinnen. Am Freitagabend verband die Band ihren Beitrag zur ganzjährigen 30-Jahrfeier der Gesamtschule mit der Feier anlässlich ihres eigenen fünfjährigen Bestehens.
Musikalische Glückwünsche für die LehrerBigBand gab es von dem Blasorchester der Gesamtschule, das von Eddie Möllmann geleitet wird. Im Jahre 2012 begann die Gesamtschule mit der Einrichtung einer Bläserklasse im Jahrgang fünf. Inzwischen ist ein 50-köpfiges Orchester entstanden, dem ein Vororchester nachgeschaltet ist, das von der Lehrerin Christina Spellerberg geleitet wird und dem inzwischen auch schon 23 Nachwuchsbläser angehören. „Wenn das so weitergeht“, schmunzelte Eddie Möllmann, „dann müssen wir vielleicht noch die Aula ausbauen.“
Den musikalischen Reigen eröffnet das Schulorchester mit der Jazz-Komposition „Mercy, mercy, mercy“, die der österreichische Jazz-Pianist Joe Zawinul im Jahre 1966 schrieb. An Michael Jackson`s erste Single „I be there“, die im Jahre 1970 in seinem dritten Album veröffentlicht wurde, erinnerte das Orchester ebenso wie an den Funk-Song „I feel good“, den James Brown im Jahre 1965 aufnahm und der zu seiner erfolgreichsten Single wurde. Bereits ein Jahr früher entstand der Song „My girl“, der im Jahre 1965 bis an die Spitze der amerikanischen Pop-Charts kletterte.
„Wir schaffen das“, motivierte Eddie Möllmann die junge Bläserschar vor der Präsentation von Phil Collins` „You`ll be in my heart“, für dessen Einstudieren die Bläser seit den Sommerferien nur dreimal Zeit hatten.
Mit riesigem Applaus bedankten sich die Zuhörer für die gelungene Darbietung des Soundtracks aus dem 1999 erschienenen Disney-Film „Tarzan“. Auch der Vortrag von Herbie Hancocks „Watermelon Man“ gelang den Bläsern so gut, dass sich die Zuhörer mit einem Riesenapplaus erfolgreich zwei Zugaben erbettelten.
Eine mehr als halbstündige Pause nutzten die Gäste, um die Mensa zu aufzusuchen, wo die Q-2-Schüler fürs Catering sorgten und sich einen finanziellen Grundstock für die Abifete im Sommer nächsten Jahres erwirtschafteten. Der von Axel Knappmeyer geleiteten LehrerBigBand blieb dadurch Zeit, die technischen Voraussetzungen für ihren Auftritt zu schaffen.
Gleich elf Musikstücke ganz unterschiedlicher Art präsentierte die Band. Von Swing bis zum Jazz-Rock reichte das breitgefächerte Repertoire der 20-köpfigen Band, zu der Musiklehrer aus allen Schulformen in Nordrhein-Westfalen gehören. Jazzarrangements mit und ohne Gesang, ebenso moderne Titel wie „Tutu“ von Miles Davis oder Stücke von Pat Metheny auf professionellem Niveau.
Das „Under my skin“ der kanadischen Rocksängerin Avril Lavigne, der Single-Song „I can´t give you anything but love“ der Grupe „The Stylistics“ und das „Every Summernight“ der Pat Methen Group waren so recht nach dem Geschmack der Zuhörer, die die jeweils auftretenden brillanten Solisten oder die Sängerin mit Begeisterungsrufen oder Applaus belohnten.
Für so viel Anerkennung bedankte sich die Lehrerband mit mehreren Zugaben und mit dem Versprechen des musikalischen Leiters, in etwa zwei Jahren wieder mit der Band nach Schermbeck zu kommen. Helmut Scheffler