Indienprojekte von St. Ludgerus erhalten große Unterstützung von Schermbecker Bürger und dem Ehepaar Barbara und Stephan Stender.
Seit vielen Jahren erfährt die Heimat von Pastor Xavier Muppala unter dem Motto „Hilfsprojekten in Indien – Hilfe zur Selbsthilfe“ große Unterstützung aus der Kirchengemeinde St. Ludgerus. Weitere Nähmaschinen konnten an Absolventen der Nähschule sowie Schulrucksäcke an die Kinder der St. Josephs School übergeben werden.
Gleich mehrere Projekte sind hier bereits an den Start gegangen. Die neue Kirche sowie die Nähschule konnten bereits im November 2017 eingeweiht werden.
Seit vergangener Woche sind Barbara und Stephan Stender sowie Pastor Xavier Muppala wieder vor Ort. der Grund: Das Projekt „Stender Mineral Water Plant“ wurde im Beisein von acht Priestern der Umgebung und unter Beteiligung von 300 Gästen feierlich eingeweiht.
Herzlicher Empfang am Flughafen
Seit dem 13. November sind Barbara und Stephan Stender gemeinsam mit Xavier Muppala in Indien. Für das Ehepaar Stender schon fast ein Heimspiel. So war es nicht verwunderlich, dass die Schermbecker Reisegruppe schon direkt am Flughafen in Hyderabad von der Familie Muppala freundlich empfangen wurde.
Nach ihrer Ankunft ging es gemeinsam mit Bruder Daykanar im Auto nach Ponugodu, wo als erstes ein Besuch am Grab der kürzlich verstorbenen Mutter von Xavier Muppala anstand.
Quartier bezogen die Stenders in der inzwischen vollständig fertiggestellten Nähschule, die genau vor zwei Jahren eingeweiht wurde.
200 neue Schulrucksäcke
Ein Tag später wurden am offiziellen indischen Childrensday 200 Schulrucksäcke in bester Qualität an die Schüler der 3. und 9. Klasse ausgegeben. Diese sorgten für leuchtende Kinderaugen. „Es war eine große Zeremonie, mit der wir empfangen wurden. Dabei konnten wir die große Dankbarkeit in den Augen den Kindern erkennen“, berichtet Stender, der derzeit noch vor Ort ist. Voller Stolz haben die Mädchen und Jungen noch am gleichen Tag ihre Rucksäcke durch das Dorf getragen.
Zehn neue Nähmaschinen für die Nähschule
Ebenso emotional und festlich sei der traditionelle Empfang bei der Übergabe von zehn weiteren Nähmaschinen für das Nähzentrum gewesen. In typisch indischer Art, mit Blumenketten, seidenen Halstüchern und einem roten Punkt auf Stirn, wurden die Schermbecker von den Menschen dort empfangen. Dazu gehörte auch die Landestracht für Barbara Stender. Bei der Übergabe der zehn neuen Nähmaschinen hielt der örtliche Pastor eine Rede an die aktuellen Absolventen der Nähschule.
„Hilfe zur Selbsthilfe“ verzeichnet erste Erfolge
Die ersten kleinen Erfolge „Hilfe zur Selbsthilfe“ seien, wie Stephan Stender erzählt, sichtbar. Seit Eröffnung konnten 20 Maschinen den Schülern mitgegeben werden.
„Wir haben fünf ehemalige Schülerinnen besucht, die sich durch das neue Nähzentrum nun ein eigenes kleines Einkommen zwischen 100-250 Euro monatlich dazuverdienen. Das ist eine für dortige Verhältnisse beachtliche Summe, die teilweise höher ist, als das Einkommen eines Mannes“.
Gleichzeitig verweist Stender darauf, dass Spendengelder gut angelegt sind. „Eine Nähmaschine kostet 150 Euro. Wer dieses Geld spendet weiß, dass er einer Familie für viele Jahre zu einem besseren Auskommen verhilft. Besonders Frauen werden dadurch gefördert, die ansonsten in vollkommener Abhängigkeit zu ihren Männern leben müssen“, fügt Stender hinzu.
Frisches sauberes Trinkwasser
Freuen dürfen sich die Menschen vor Ort jetzt schon auf frisches, sauberes Trinkwasser.
Das Gebäude für die neue Wasserzubereitungsanlage ist bereits fertiggestellt und eingeweiht. Der nächste Schritt folgt im Dezember. Dann soll die Technik eingebaut werden sowie eine Abfüllanlage und eine Reinigungsstation zur Spülung und Desinfektion der 20 Liter Pfandbehälter.
„Es wird viel Aufwand betrieben, um als Alleinstellungsmerkmal das indische ISI-Siegel zu erhalten, ein Qualitätsnachweis analog zu TÜV oder DEKRA“, so Stender, der seit Baubeginn das Projekt unterstützt und aus Deutschland aus betreut. Die ersten Kanister sollen im Januar 2020 ausgeliefert werden. Die angrenzende St Josephs School wird mit allen 500 Schülern kostenlos beliefert.
Zwei Jahre Kirche in Agrahara
Am Sonntag feierten alle gemeinsam eine heilige Messe in der Kirche in dem Ort Agrahara, einer Nachbargemeinde von Ponugodu. Die kleine Dorfkirche ist mit Mitteln der Kirchengemeinde Schermbeck gebauten worden. Am Tag der Einweihung 2017 erlebten rund 30 Schermbecker diesen emotionalen Moment direkt vor Ort. Seit diesem Tag wird die Kirche immer weiter ausgebaut und ausgestattet.
Fotos: privat/Stender