Statt Feier eine 1500-Euro-Spende

Tischlermeister Rainer Grewing erhielt den goldenen Meisterbrief
Schermbeck Die Handwerkskammer Düsseldorf hat dem Schermbecker Tischlermeister Rainer Grewing am 15. Mai zum 50-jährigen Meisterjubiläum den goldenen Meisterbrief überreicht.
Eigentlich wäre das Jubiläum für den Seniorchef der Schreinerei Grewing ein besonderer Grund zum Feiern gewesen, aber zum Feiern war dem Jubilar in den letzten Wochen nicht zu Mute. Die sechs Monate junge Romy, eine Verwandte Rainer Grewings, leidet an Blutkrebs. So hat Rainer Grewing in Abstimmung mit der 15-köpfigen Firmenbelegschaft die Feier abgesagt und das Geld, das „verfeiert“ worden wäre, an die „Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH“ (DKMS) überwiesen, damit die DKMS weitere Typisierungen finanzieren kann.

Maria Grewing gratulierte ihrem Mann Rainer ebenso zum goldenen Meisterbrief wie der DKMS-Mitarbeiter Mathias Wellekötter, Raphael, Norbert, Yvonne Grewing (hinten v.l.), Simon, Mia und Till Grewing (vorne v.l.). Foto: Helmut Scheffler
Maria Grewing gratulierte ihrem Mann Rainer ebenso zum goldenen Meisterbrief wie der DKMS-Mitarbeiter Mathias Wellekötter, Raphael, Norbert, Yvonne Grewing (hinten v.l.), Simon, Mia und Till Grewing (vorne v.l.). Foto: Helmut Scheffler

Am Freitag überreichten Rainer Grewing und der Juniorchef Norbert Grewing 1500 Euro an den DKMS-Mitarbeiter Mathias Wellekötter. „Mit diesem Betrag können 30 weitere Typisierungen vorgenommen werden“, freute sich Wellekötter über den Betrag der Firma Grewing und ergänzte, „es wäre schön, wenn noch weitere Bürger bereit wären, eine Typisierung vornehmen zu lassen oder einen Betrag an die DKMS zu spenden (Kreissparkasse Tübingen; IBAN DE65 6415 0020 0003 3363 55; BIC SOLADES1TUB), damit weitere Typisierungen vorgenommen werden können, um das Leben der kleinen Romy erhalten zu können.“ Sie liegt seit der zehnten Lebenswoche in der Universitätsklinik. Eine Typisierung kostet 50 Euro.
Rainer Grewings Vater hatte am 19. März 1946 mit seiner Stellmacherei in einer etwa 60 Quadratmeter großen Werkstatt begonnen. Arbeit gab`s damals reichlich, denn die Landwirte benötigten Holzwagen, Handwagen, Dogcarts, auch Besenstiele, Achsenstiele usw. Als die Währungsreform im Jahre 1948 das Wirtschaftsleben schwer erschütterte, hatte Josef Grewing bereits für einen sicheren Arbeitsplatz Sorge getragen. Grund genug für Sohn Rainer, in den 1950er-Jahren den Beruf des Tischlers zu erlernen. Am 13. Mai 1965 bestand er vor der Handwerkskammer in Münster die Meisterprüfung als Tischler.
Im Jahre 2011 übergab Rainer Grewing den im Lichtenhagen 34 ansässigen Betrieb an seinen Sohn, den Tischlermeister und Betriebswirt Norbert Grewing. 15 Mitarbeiter gehören zum Betrieb, der sich mit Holzreparaturen aller Art ebenso befasst wie mit Glasreparaturen, dem Innenausbau, mit Holzfenstern, Türen und Treppen sowie mit Möbelmaßanfertigungen und Terrassenüberdachungen. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.