Schermbecker Bürger erheben ihre Stimme gegen rechte Hetze
Die Gruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ wird ihre Aktivitäten gegen Rassismuss im Jahre 2020 verstärkt fortsetzen. Darüber waren sich die Besucher des ersten Stammtischs in der Gaststätte „Nappenfeld`s“ einig.
Unter Leitung von Willi Braick und Thomas Langenbrink diskutierten die Besucher über den zunehmenden Rassismus und die wachsende Hetze rechtsradikaler Gruppen. Dabei wurden auch die jüngsten Vorgänge im Rahmen der Wahlen in Thüringen thematisiert.
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
Die AfD sei zu einer ernsthaften Gefahr geworden für all jene, die nicht in ihr rechtes Weltbild passen. Die Gruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ möchte nicht länger zusehen, wie die AfD zum Sammelbecken für Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wird und wie ihre Abgeordneten Nazi-Parolen betreiben und gegen Andersdenkende hetzen. „Wir wollen dem ein Ende machen“, umriss Willi Braick die Zielsetzung der Gruppe, die couragiert eingreifen will, wenn Menschen von Rassisten inmitten der demokratischen Gesellschaft attackiert werden. Auf menschenverachtende Stimmungsmache gegen Geflüchtete, gegen Muslime, Roma und Romnija, Sinti und Sintiza, Jüdinnen und Juden verwiesen die Stammtischbesucher.
Die Gruppe kritisierte nicht nur das rassistisches Verhalten von „AfD, Pegida, NPD & Co.“, sondern zeigte auch Alternativen auf. Asyl sei ein Menschenrecht. Deshalb werde die Gruppe auch weiterhin Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen. Überall dort, wo diese Gruppen demonstrieren, will die Gruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ präsent sein und klar und deutlich sagen: „Wir stehen auf gegen Rassismus! Keine Stimme für rechte Hetze!“
Aufstehen gegen Rassismus
An jedem ersten Freitag im Monat trifft sich die Gruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ ab 18 Uhr bei „Nappenfeld`s“. Interessierte Gäste sind willkommen. In „Chrissi`s Kostbar“ an der Duisburger Straße 26 in Dinslaken findet der Stammtisch jeweils am 1. Samstag im Monat um 17.30 Uhr statt.
Am Freitag (14.) zeigte die Gruppe, wie sich in der Zeit des Nationalsozialismus das Leben innerhalb eines Dorfes verändert hat. Dazu hatte die Gruppe die Schermbecker Autorin Marlis Fengels eingeladen.
Im Mittelpunkt des Buches, in dessen fiktivem Handlungsort Schönenbeck der Leser viele Anklänge an das Leben im niederrheinisch-westfälischen Grenzort Schermbeck wiederfindet, steht die Geschichte der Familie Möllendorf, die 1893 das Gasthaus „Zum Goldenen Schwan“ erwarb.
In insgesamt neun Kapiteln lernte der Leser das gesellschaftliche Leben des Ortes aus der Perspektive der Familie Möllendorf kennen, deren Gasthaus Mittelpunkt des geselligen und gesellschaftlichen Lebens ist.
Ob und in welchem Ausmaß der fiktive Handlungsort Schönenbeck den realen Handlungsort Schermbeck darstellt, ist allenfalls für Pohlbürger wichtig, die einen Teil ihres Lebens wiederfinden könnten.
Die weitaus meisten Schermbecker (und Niederrheiner) können das Buch als das genießen, was es im Sinne der Autorin sein soll, ein Beispiel für das Leben von Menschen in einer Zeit des Übergangs der bürgerlichen Gesellschaft von der blühenden Kaiserzeit hin zum Nationalsozialismus mit seinen vielfältigen Zerstörungsmechanismen, deren Hauptopfer die jüdische Bevölkerung geworden ist. H.Scheffler