Schermbecker Sponsorenlauf wurde zum sportlichen Höhepunkt

Schermbeck Von wegen träge Jugend, die nur vor dem Fernseher oder dem Computer sitzt. 170 Jungen und Mädchen der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) räumten heute Vormittag gründlich mit diesem Vorurteil auf. Sie liefen und liefen und übertrafen dabei bei weitem die Schätzungen der Organisatoren des Sponsorenlaufes, den die Schulgemeinde anlässlich ihrer 100-Jahrfeier veranstaltete.
Olaf Thon hatte nicht vergessen, dass seine beiden Kinder Anika und Julia um die Jahrtausendwende Schülerinnen der GGS waren. So ließ er sich gerne als prominenter Mitstarter anwerben und verteilte sogar noch vor der ersten Runde Autogramme an die Kinder.
In Höhe des Schulhofeingangs starteten um 8.30 Uhr alle acht Klassen gemeinsam zu einer ersten Aufwärmrunde, an der sich neben Olaf Thon auch die sportliche Leiterin Jessica Steigerwald und einzelne Lehrer beteiligten. Die 400 Meter lange Strecke führte im ersten Teil an der Südwand des Pavillons vorbei in Richtung Sportplatz und von dort zum Tiefen Weg und in Richtung Nelskamp. Über den schmalen Feldweg an der Westseite des Hauptgebäudes gelangten die Kinder zurück zum Hausmeistergebäude, wo sie zur Belohnung für jede zurückgelegte Runde ein Gummiband übers Handgelenk streifen durften.

Fußball-Promi Olaf Thon startete mit den Kindern der Gemeinschaftsgrundschule die Aufwärmrunde des Sponsorenlaufes. Foto: Helmut Scheffler
Fußball-Promi Olaf Thon startete mit den Kindern der Gemeinschaftsgrundschule die Aufwärmrunde des Sponsorenlaufes. Foto: Helmut Scheffler

Damit es nicht zu eng auf der Strecke werden konnte, wurden parallel zum Sponsorenlauf Weitsprung und Schlagballweitwurf als Bestandteile der diesjährigen Bundesjugendspiele absolviert. Dort gab es allerdings nur wenige Zuschauer, weil fast alle Eltern und Großeltern am Rundkurs standen, um ihren Nachwuchs beim Sponsorenlauf anzufeuern. Ingeburg Heyne kam aus dem Staunen nicht heraus. Ihr siebenjähriger Enkel Ben erwies sich als einer der eifrigsten Gummiband-Sammler und hätte dabei seine Sponsoren arg geschröpft, wenn nicht die Schule 20 Runden als Obergrenze für das Sponsoring festgelegt hätte. Die Wetterbedingungen waren einfach ideal. Kühler Wind, aber kein Regen und keine Dauerbestrahlung durch die Sonne. Zudem gab`s in der Nähe des Zieldurchlaufs erfrischende Getränke oder Obst, das von REWE-Conrad gesponsert wurde. Für die Erwachsenen boten helfende Mütter Kaffee an.

Rund ums Schulgebäude führte die 400 Meter lange Laufrunde beim heutigen Sponsorenlauf. Foto: Helmut Scheffler
Rund ums Schulgebäude führte die 400 Meter lange Laufrunde beim heutigen Sponsorenlauf. Foto: Helmut Scheffler

Wer das Rennen beendete, ging in einen Raum der Offenen Ganztagsschule, um die Gummibänder von Annabelle Bockamp, Uta Lensing und Conchita Schröder zählen und auf der Sponsorenkarte als Rundenzahl notieren zu lassen. Für den sechsjährigen Erstklässler Kyan stand schon zeitig fest, dass durch das Sponsoring seiner Verwandten 120 Euro in die Schulkasse fließen würden. Alle Kinder erhielten eine Urkunde und einen bunten Ball der Volksbank Schermbeck.

„Das macht Spaß!“, signalisierte die Drittklässlerin Greta Sümpelmann beim Sponsorenlauf mit ihrem Daumen. RP-Foto Scheffler
„Das macht Spaß!“, signalisierte die Drittklässlerin Greta Sümpelmann beim Sponsorenlauf mit ihrem Daumen. RP-Foto Scheffler

Eine exakte Auswertung steht zwar noch aus, aber eine erste Überschlagsrechnung ergab gestern, dass durchschnittlich 15 bis 20 Runden gelaufen wurden und ein Erlös in Höhe von etwa 9000 Euro erlaufen wurde. Ein Vergleich mit einem früheren Sponsorenlauf war nicht möglich, weil es seit mindestens 15 Jahren keinen ähnlichen Lauf an der Schule gegeben haben soll.
„Wir können das Geld gut gebrauchen“, freute sich Schulleiterin Gunhild Lohuis über die hohe Gesamtsumme. Im Rahmen der mehrtägigen Jubiläumsfeier, die heute mit einem offiziellen Festakt ausklingen wird, sind zu deckende Kosten entstanden. Ein Teil wird per Entscheidung der Schulpflegschaft für einen sozialen Zweck innerhalb Schermbecks verwendet. Was dann noch übrig bliebt, soll für Sport- und Spielgeräte, für die Verbesserung der elektronischen Geräte oder für Anstreicherarbeiten an einigen Stellen verwendet werden. H. Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.