Es gibt kaum noch Niederwild in den Gahlener Jagdbezirken
17 Mitglieder der Jagdgenossenschaft Schermbeck 9 Gahlen beteiligten sich am Donnerstagabend an der vom Vorsitzenden Wilhelm Hemmert-Pottmann geleiteten Genossenschaftsversammlung in der Gaststätte Mölder.
Kassiererin und Geschäftsführerin Veronika Keller verlas die Niederschrift der beiden letzten Versammlungen und berichtete über das vergangene Geschäftsjahr.
Der Haushaltsplan für das Jagdjahr 2019/20 wurde einstimmig genehmigt. Wegen der guten Rücklagen wurde eine Erhöhung des Hektar-Betrages um einen Euro beschlossen. Die etwa 190 Jagdgenossen erhalten ab jetzt zwölf Euro pro Hektar. Die beiden Gahlener Jagdreviere umfassen zusammen 1197 Hektar. Die Grenze zwischen den beiden Revieren eins und zwei verläuft von Westen nach Osten über den Bruchmühlenweg, die Bruchstraße, das Janbrucksfeld und den Holzweg zur Bestener Straße und zur Rabenstraße.
Egon Stuhldreier leitete die Vorstandswahlen. Wilhelm Hemmert-Pottmann bleibt Vorsitzender der Gahlener Jagdgenossenschaft. Einstimmig wurde er für vier Jahre im Amt bestätigt, das er im Jahre 2014 übernahm, als der langjährige Vorsitzende Gustav Ruloff aus gesundheitlichen Gründen um eine Ablösung im Amt bat.
Einstimmig wiedergewählt wurden auch der stellvertretende Vorsitzende Egon Stuhldreier, die Kassen- und Schriftführerin Veronika Keller, der erste Beisitzer Heinz-Gerd Fengels, sein Stellvertreter Jürgen Höchst, der zweite Beisitzer Bernd Kleinsteinberg und sein Stellvertreter Stephan Kleinsteinberg.
Nachfolger des nicht mehr kandidierenden stellvertretenden Kassierers und Schriftführers Ralf Abelt wurde Alexander Keller, der frühere Kassen- und Schriftführer. Kassenprüfer sind Wilhelm Schult und Holger Hemmert.
Hemmert-Pottmann informierte die Versammlungsteilnehmer über die Datenschutzgrundverordnung. Dazu hatte der Rheinische Verband der Eigenjagdbesitzer und Jagdgenossenschaften e. V. ein Informationsblatt zur Verfügung gestellt. Veronika Keller wurde zur Datenschutzbeauftragten der Gahlener Jagdgenossenschaft gewählt.
Rotten zwischen zehn und 20 Wildschweinen
Über die Situation der Jagd im Bezirk II berichtete Uwe Sander, der das Revier zusammen mit Guido Großblotekamp und Lars Engelmann betreut. Gegen den starken Anstieg der Schwarzwild-Population kommen die Jäger nicht an.
Er berichtete von Rotten zwischen zehn und 20 Wildschweinen, die aus Richtung Dorsten ins Gahlener Revier drängten. Den Rotwild-Abschuss haben die Jäger erfüllt. Die Jagd auf Niederwild lohnt sich nicht mehr, zumal die Bestände stark geschrumpft sind.
Über eine ähnliche Entwicklung im Jagdbezirk I berichtete Wilhelm Schult, der das Revier mit Reiner Feldkamp und Jürgen Vogel betreut. Beim Schwarzwild ist die Population allerdings noch deutlicher als im Revier II.
Große Schäden auf den Feldern
Schult berichtete von Rotten bis zu 80 Wildschweinen, die nachts beobachtet wurden und für große Schäden auf den Feldern und besonders auf den Wiesen sorgen. Die Vergrößerung der Rotten führt Schult auch auf das Auftreten des Wolfes zurück, gegen den sich die übrigen Tiere durch ihre Zusammenrottung schützen wollen.
Die Jäger und Jagdgenossen bedauern, dass in den benachbarten Staatswäldern zu wenig an einer Reduzierung der Wildschweine gearbeitet wird.
Nordrhein-westfälische Auflagen
Bedauert werden auch die nordrhein-westfälischen Auflagen, die das Bejagen von Wildschweinen erschweren. Jetzt überlegt die Genossenschaft, ob künftig in großen Maisfeldern Schneisen angelegt werden sollen, um eine bessere Bejagung zu ermöglichen.
Hemmert-Pottmann bittet alle Bürger, die in Gahlen eine bejagdbare Fläche gekauft oder geerbt haben, dies der Jagdgenossenschaft mitzuteilen, damit das Bestandsverzeichnis der Jagdgenossen aktualisiert werden kann.
Entsprechende Mitteilungen nehmen Veronika Keller (Tel. 02362/23104) und Wilhelm Hemmert-Pottmann (Tel. 02853/4788) entgegen.
H.Scheffler