Ein schmucker Ort der Begegnung

Die Gemeinde Schermbeck hat nun wieder eine öffentliche Bücherei

Nach dem Gottesdienst in der Ludgeruskirche wurde es eng in den beiden Räumen der nahen Bücherei.

Monika Schlebusch strahlte. „Ich bin froh, dass alles so gut geklappt hat“, freute sich gestern die hauptamtliche Leiterin der „Katholischen öffentlichen Bücherei“ (KÖB), als die Bücherei in der Altentagesstätte an der Erler Straße der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. „Tolles Gebäude, tolles ehrenamtlichesTeam und viel attraktiver Lesestoff“, fasste sie den Start der Bücherei zusammen, die aus der ehemaligen Kommunalbücherei und der Bücherei der Kirchengemeinde St. Ludgerus entstanden ist.

Nach dem Gottesdienst in der Ludgeruskirche wurde es eng in den beiden Räumen der nahen Bücherei, wo die Gäste von Monika Schlebusch und dem ehrenamtlichen Büchereiteam mit Sekt und kleinen Snacks begrüßt wurden.

„Besonders den Ehrenamtlichen möchte ich an dieser Stelle für ihren Einsatz danken“, betonte Pastor Klaus Honermann in seiner Begrüßungsansprache.

Rat und Verwaltung, die Kirchengemeinde und die Ehrenamtlichen, sie alle hätten mit ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten etwas ermöglicht, was nun allen dienen könne.

Die hauptamtliche Büchereileiterin Monika Schelbusch (l.) konnte gestern den Besuchern einen Großteil des ehrenamtlichen Büchereiteams vorstellen, mit dessen Hilfe es möglich ist, die Bücherei an mehreren Tagen in der Woche zu öffnen. Foto: Helmut Scheffler

Zum Team der Ehrenamtler gehören Susanne Berghaus und Monika Ulrich ebenso wie Marlies Erwig, Walburga Eifert, Margot Alfers, Gabriele Dickmann, Katja Scheidt, Petra Triptrap, Heidi Wirtz, Kerstin Kühnert, Steffen Sondermann, Bärbel Baumeister Angelique Sluka, Petra Haßlinghaus, Mechtild Werner-Weinekötter und Christina Geurts.

Ort der Kommunikation

„Ich wünsche uns, dieser Bücherei, dass sie möglichst viele Leser hat, dass das Lesen nie aufhört, Menschen zu begeistern“, ließ Honermann seine Rede ausklingen und fügte hinzu, „die Bücherei ist ein Ort der Kommunikation, der Gespräche, des Austauschs, der Begegnung.“ Wo das geschehe, ereigne sich Leben.

Seinen Dank an alle Beteiligten verband Bürgermeister Mike Rexforth mit einer Rückschau bis zum Jahre 2009. Damals sei der Beschluss gefasst worden, mit dem Ausscheiden des Büchereipersonals die Bücherei auslaufen zu lassen.

Meckern kann jeder

Dieser Beschluss sei jährlich im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes erneuert worden. „Keiner hat seit 2009 einen Antrag zum Fortbestand der Bücherei gestellt“, unterstrich Rexforth im Hinblick auf „die Meckerer, die auch heute wieder nicht da sind.“ Meckern könne jeder, aber die Kunst bestehe darin, etwas zu ändern. „Ich bin froh“, fuhr Rexforth fort, „bei Klaus Honermann und dem Kirchenvorstand offene Ohren gefunden zu haben. Es bringen uns nur Menschen weiter, die zusammenarbeiten.“ Rexforth überreichte dem Büchereiteam einen Ordner mit mehr als 1000 Unterschriften von Bürgern, die sich für den Fortbestand der Bücherei ausgesprochen hatten.

5000 Medien

Beim Rundgang durch die Bücherei konnten sich die Besucher einen ersten Überblick über die Anordnung der etwa 5000 Medien verschaffen, die aus den Beständen der beiden ehemals selbstständigen Büchereien in den jetzigen Bestand übernommen wurden. Der große Raum umfasst die Medien, die besonders von erwachsenen Lesern genutzt werden.

Belletristik von A bis Z wird dort ebenso angeboten wie Biografien, Bücher mit Großdruck, Kriminalromane und ein großer Tisch mit Neuerscheinungen. Zwei doppelte Taschenbuchständer gehören ebenfalls zum Bestand. Sie können weggerollt werden und erlauben anderen Gruppen die Nutzung des Raumes, wenn die Bücherei geschlossen ist.

Ein kleinerer Nebenraum bietet dem Leser-Nachwuchs eine reichliche Auswahl an Bilderbüchern, Sachbüchern und CDs für Kinder. Ein Regal mit religiösen Büchern erinnert daran, dass die bisherige KÖB 164 Jahre lang eine Bücherei der Kirchengemeinde war.

Zusammenlegung

„Die optische Gestaltung der Räume finde ich gut“, war Maria Prost sichtlich beeindruckt von der neuen Bücherei. „Ich finde es sehr vernünftig, dass man die beiden Büchereien zusammengelegt hat und dadurch erreicht hat, dass die Gemeindebücherei nicht so sang- und klanglos untergeht“, beschrieb Heinz Geurts einen wichtigen Vorteil der neuen Bücherei.

„Ich interessiere mich sehr für historische Sachverhalte. Deshalb komme ich morgen wieder, um mir dieses Buch auszuleihen“, kündigte die hochbetagte Seniorin Annemarie Dreckmeier ihren Besuch in der Bücherei an und zeigte dabei auf Petra Schiers „Das Gold des Lombarden“.

Öffnungszeiten

Ab heute können in der Bücherei an der Erler Straße Bücher ausgeliehen werden. Neue Leser können sich einen Benutzerausweis ausstellen lassen.

Vorerst ist die Bücherei montags und donnerstags zwischen 9.30 und 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem können Medien samstags zwischen 9.30 und 12.30 Uhr sowie sonntags zwischen 11.30 und 12.30 Uhr ausgeliehen werden.

Der Sonntagstermin ist besonders interessant für die regelmäßigen Besucher des Eine-Welt-Ladens, der im selben Raum untergebracht ist. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.