Schermbecker Umwelttag fand zum 26. Male statt

Bei sonniger, aber sehr kalter Witterung machte es den meisten Bürgern am Samstagmorgen richtig Spaß, am 26. Schermbecker Umwelttag teilzunehmen.

Ute Lindemann vom gemeindlichen Bürgerbüro sowie die beiden Bauhofmitarbeiter Klaus Sondermann und Björn Hilgendorf verteilten Arbeitshandschuhe und Säcke an Erwachsene und Kinder, die sich ihr Sammelrevier selbst aussuchen konnten.

Den größten Sammeleifer bewiesen wie in den letzten Jahren die Mitglieder des Gahlener Heimatverein. Nach dem Treffen am Haus Heckermann in der Haus-Gahlen-Straße fuhren die Sammler, unter denen sich auch der zehnjährige Tom Wischerhoff befand, in drei Gruppen mit Traktoren und Anhängern los, um an ganz unterschiedlichen stellen Müll zu sammeln. Dabei leistete jener Traktor, den Heiner Nachbarschulte dem Heimatverein vor zwei Jahren geschenkt hatte, gute Dienste. Dem Geschäftsführer Herbert Gülker bereitete das Fahren mit dem Traktor ebenso viel Freude wie Claus Matrose, der seinen 15 PS starken „Steyr“ aus dem Jahre 1953 vorspannte.

Auf dem Bauhof wurde all das in einem großen Container gesammelt, was im Rahmen des 26. gemeindlichen Umwelttages im Gelände gefunden wurde. Foto: Scheffler
Auf dem Bauhof wurde all das in einem großen Container gesammelt, was im Rahmen des 26. gemeindlichen Umwelttages im Gelände gefunden wurde. Foto: Scheffler

Um die Mittagszeit konnte man sich davon überzeugen, dass die Rücksichtslosigkeit mancher Zeitgenossen auch nach 25 Jahren kaum nachgelassen hat. Auf dem Bauhof wurde in einem großen Container jener Unrat gestapelt, den achtlose Zeitgenossen kurzerhand im Gelände entsorgten, sei es aus Bequemlichkeit oder zur Reduzierung der Abfallentsorgungsgebühren.

In Uefte und Overbeck war die dortige Trachtenschützengilde unter Leitung des Reckenmeisters Christoph Möllmann mit einer großen Abordnung unterwegs. Auch der amtierende Schützenkönig Johannes Triptrap halb

Heribert Möllmann zeigte nach der Rückkehr zum gemeindlichen Bauhof jene Wildente, die man beim Sammeln an der Erler Straße gefunden hatte. Foto Scheffelr
Heribert Möllmann zeigte nach der Rückkehr zum gemeindlichen Bauhof jene Wildente, die man beim Sammeln an der Erler Straße gefunden hatte. Foto Scheffler

beim Sammeln und staunte nicht schlecht, als die Sammler im Straßengraben an der Erler Straße eine tote Wildente fanden. Von Fast-Food-Müll über Schuhe bis hin zu Autoreifen reichte das Sammelgut. Am Bühnendorf im Gahlener Süden lag eine Badewanne am Straßenrand. Die Handballabteilung des SV Schermbeck sammelte im Umfeld der Dreifachturnhalle. Viele Flaschen und mehrere Radkappen entdeckte die CDU in ihrem Sammelrevier zwischen Rathaus und Maximilian-Kolbe-Schule.

Udo Holtmann und Karl Westerhuis waren für den Heimatverein Weselerwald und Umgebung unterwegs. Regenschirme, Autoreifen und ein Kindersitz wurden unterwegs gefunden. Die Weselerwalder Jäger waren ebenfalls im Schermbecker Westend unterwegs. Zum zweiten Male beteiligte sich der Dammer Turmverein an der Sammlung. In Gahlen füllten Mitglieder des VdK Säcke mit Müll. Vier Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Schermbeck säuberten den Historischen Rundweg. Das Umfeld des von ihr betreuten Kreisverkehrs an der Freudenbergstraße lag der SPD auch am Umwelttag besonders am Herzen. Die Schützengilde Altschermbeck sammelte einen Steinwurf weit entfernt auf ihrem Schützenplatz, während der Boßelclub seine Trainingsstrecke in Buschhausen verschönerte. Eine zehnköpfige Gruppe von Bewohnern des Lühlerheims beteiligte sich auf dem Gelände der Stiftung am Umwelttag. Diethelm und Heike Adlunger hatten sich als Privatleute gemeldet und sich beim Sammeln auf dem Gesamtschul-Parkplatz mächtig über herumlaufende Ratten geekelt.

Für die eifrigen Sammler gab es am Bauhof von der Volksbank Erbsensuppe und Würstchen, kostenlose Getränke und Süßigkeiten für Kinder. In geselliger Runde verstärkten sich das Gefühl, etwas Gutes für die Allgemeinheit getan zu haben, und die Hoffnung, ein wenig Vorbildfunktion vermittelt zu haben für rücksichtslose Zeitgenossen.

Bauhofmitarbeiter holen die gefüllten Säcke aus den Außenbezirken und bringen das Sammelgut zur Kreis-Weseler Abfallgesellschaft nach Kamp-Lintfort. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.