Der April 1988 hatte einen seiner wärmsten Tage bis zum Schluss reserviert, um den über 300 Schaulustigen, die sich vor der Volksbank versammelt hatten, einen Vorgeschmack auf den nahen Sommer zu geben. Erstmals seit langer Zeit wurde, nach dem Vorbild des Gahlener Heimatvereins, in Schermbeck wieder ein Maibaum aufgestellt. Unter der Regie des Heimat- und Geschichtsvereins beteiligten sich vier weitere Schermbecker Vereine an der Wiederbelebung des alten Brauchtums. Sieben junge Burschen der Landjugend richteten den Maibaum und zogen einen mit farbigen Bändern geschmückten Kranz in luftige Höhe. Nach den Klängen des Akkordeonclubs „Flott voran“ wurde eifrig geschunkelt. 16 Uefter Trachtentänzer erfreuten die Zuschauer mit ihrem „Bohnendanz“, dem „Burendanz“ und mit zwei Polkas. Zu den Klängen der Uefter Jagdhornbläser wurde vielstimmig „Der Mai ist gekommen“ gesungen. Als Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins erinnerte Hans Zelle daran, dass bereits am 21. Mai 1602 der Bürgermeister von Wesel mit mehreren Begleitern nach Schermbeck gegangen sei, um dem Maikönig ein Trinkgeld zu überreichen. Foto: Helmut Scheffler, 30. April 1988