Schermbecker Bürger werden zu Freizeitforschern

Schermbeck Die Gemeinde Schermbeck hat das Essener Planungsbüro Davids, Terfrüchte + Partner mit der Erstellung eines Spielplatz- und Bewegungsraumkonzeptes beauftragt. In der Sitzung des gemeindlichen Betriebsausschusses am 12. März stellte der Geschäftsführer Peter Davids die Vorgehensweise bei der Erarbeitung des Konzeptes vor (wir berichteten).

Um die Wünsche der Schermbecker Bürger kennen zu lernen, hat das Planungsbüro inzwischen die Aktion „Schermbecker Freizeitforscher gesucht!!!“ gestartet. Es ist eine andere Art der Bürgerbeteiligung, als man sie in Schermbeck bei neuen Projekten kennt. Bislang fand meist an einem Abend einen öffentliche Anhörung statt. Diesmal haben die Bürger bis zum 19. August Gelegenheit, ihre Vorstellungen zu äußern.

Details der Vorgehensweise stellte heute Morgen die Planungsbüro-Mitarbeiterin Sonja Broy (kleines Foto) auf dem Spielplatz an der Goethestraße vor. Begleitet wurde sie von drei Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, einer Motopädin und drei Müttern der Kindertagesstätte „Hand in Hand“. Die Kinder dieser KiTa hatten im Vorfeld Bilder von einem Spielplatz gemalt, die in der Regel nur eine Schaukel, eine Rutsche und einen Sandkasten zeigten. „So sehen eben Schermbecker Spielplätze aus“, stellte Kerstin Maltsch fest, bevor sie gemeinsam mit Birgit Hohenhinnebusch eine Vorstellung von attraktiveren Spielplätzen entwickelte.

Ein ähnliches Engagement erwartet das Planungsbüro in den Ferien von möglichst vielen Bürgern. Ein Flyer mit der Beschreibung des Anliegens und den Kontaktdaten wurde an die Haushalte verteilt. An vielen Stellen im Ort hängen Werbeplakate aus. Gesucht werden Schermbecker Freizeitforscher aller Altersstufen für einen Ideenwettbewerb. Welchen Spiel- und Freizeitort in Schermbeck nutzen Sie? An welchen Orten sind Sie eher selten? Welcher Platz hat Potenzial? Wo befinden sich Ihre ganz persönlichen Lieblingsorte? Wie kommen sie eigentlich dorthin? Wie könnte Ihre Freizeit noch schöner werden? Brieflich, per Mail, per Fax oder per Notiz auf der Facebookseite (www.facebook.com/BueroDTP) können Bürger ihre Antworten auf diese Fragen in Form von Texten, Fotos, Skizzen oder Modellen einreichen. Selbstgedrehte Filme sollten nicht länger als zwei Minuten dauern. Unter allen Teilnehmern werden attraktive Preise verlost. Der Hauptgewinn ist eine Nikon Coolpix L 29 Digitalkamera. Außerdem winken Eis- und Büchergutscheine.

Für diesen Spielplatz an der Goethestraße gab es von den Müttern sehr viel Krtik. Foto: Helmut Scheffler
Für diesen Spielplatz an der Goethestraße gab es von den Müttern sehr viel Krtik. Foto: Helmut Scheffler

„Es ist wichtig, dass an die Sache professionell herangegangen wird“, begründete Herbert Tekaat als Leiter des gemeindlichen Fachbereiches 1 (Zentrale Dienste) die Einschaltung eines Planungsbüros. Die Mütter bedauerten, dass der Bürgermeister gestern nicht am Termin teilnahm.

Als Mitarbeiterin des Essener Planungsbüro Davids, Terfrüchte + Partner freute sich Sonja Broy (l.) über erste Anregungen von Müttern und Erzieherinnen der Kindertagesstätte „Hand in Hand“ zu zeitgemäßen Spielplätzen. Foto: Helmut Scheffler
Als Mitarbeiterin des Essener Planungsbüro Davids, Terfrüchte + Partner freute sich Sonja Broy (l.) über erste Anregungen von Müttern und Erzieherinnen der Kindertagesstätte „Hand in Hand“ zu zeitgemäßen Spielplätzen. Foto: Helmut Scheffler

Die Ergebnisse sollen vom Planungsbüro im September vorgestellt werden. Ob die Politiker den Vorschlägen des Büros folgen, ist vor allem von den Kosten abhängig. In den letzten Jahren waren im Haushalt keine Mittel für Neubaumaßnahmen vorgesehen, lediglich 15000 bis 20000 Euro für die laufende Unterhaltung. Bekannt sind die Kosten für das Konzept. Es sind rund 29 000 Euro, wovon der 45-prozentige Anteil der Gemeinde 13 000 Euro ausmacht.

Vorheriger ArtikelLKW-Durchfahrtverbot in der „Feldmark“
Nächster Artikel4. Juli: Rathaus bleibt geschlossen
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.