Riesen Gemetzel durch Wolf

Ein regelrechtes Gemetzel verursachte der Wolfsangriff in der Nacht von Samstag auf Sonntag (9.12) auf einer Schafweide in Kirchhellen/ Schwarze Heide, in der Nähe des Flughafens.

In dieser Nacht riss der Wolf insgesamt 26 Tiere. Sechs waren sofort tot, einige mussten später eingeschläfert werden.

Fast 50 Schafe von Schäfer Maik Dünow vom Wolf gerissen
Schäfer Maik Dünow aus Wesel ist sauer. Ihm fehlt die Unterstützung vonseiten der Politik. Foto: Petra Bosse

Damit nicht genug. Nur drei Tage, Mittwoch auf Donnerstag,  später schlug der Wolf hier erneut zu. Das Ergebnis, trotz zweier Herdenschutzhunde: „Ein totes Mutterschaf und zwölf verletzte Tiere. Unverständlich, denn wir haben unseren Herdenschutz zu hundert Prozent erfüllen“, so Maik Dünow.

Zwei Herdenschutzhunde vor Ort

Obwohl die Herdenschutzhunde, zwei Pyrenäen Berghunde, vor Ort waren, konnte der Wolf in dieser großen Menge zuschlagen. „Wenn die Hunde nicht vor Ort gewesen wären, dann wäre es in dieser Nacht nicht bei zwölf Schafen geblieben“, sagte am Donnerstag Schäfer Dünow aus Wesel.

 Die Hunde seien darüber hinaus nur geliehen, denn, „dafür gibt es immer noch kein Fördergeld“, so Dünow.

Rund 500 Schafe auf der Weide

Auf gut einem Hektar Wiese hat der Berufsschäfer insgesamt rund 500 Tiere stehen. Davon sind 350 Mutterschafe sowie circa 180 Lämmer. „Wenn ich mir vorstelle, dass es alles tragende Tiere gewesen wären, das wäre ein noch größeres Chaos entstanden“, bedenkt Dünow.

Besonders die Politik und die derzeitigen Förderschutzmittel, sowie die Aufklärungsarbeit vonseiten des Landes geben Dünowzu denken. „Ich habe schon vor Jahren gesagt, wenn der Wolf auf unsere großen Herden trifft, dann wird es Chaos geben. Das habe ich allen vorausgesagt“, so Dünow.

Wolfsrisse in Hünxe
Foto: Privat

Es war nicht Nachbars Katze

Natürlich war an beiden Tagen das Landesamt für Umwelt und Naturschutz LANUV vor Ort und wird die Proben auf DNA untersuchen.  „Für mich ist der DNA-Test uninteressant, denn dieses Gemetzel hat bestimmt nicht ´Nachbars Katze` gemacht. Ich weiß schon, dass so ein Gemetzel sonst niemand macht“, ist sich Maik Dünow sicher.

Er spricht aus Erfahrung, denn seit er zurückdenken kann, sei er, wie er sagt, Schäfer und habe soetwas noch nie erlebt.

Kein vernüftiges Wolfsmanagment

Für den Berufsschäfer steht fest: „Die Politik in NRW hat es verschlafen, den Wolf vernünftig zu managen. Wir haben immer noch keine Förderung für die Berufsschäfer. Wir bekommen noch nicht einmal einen Herdenschutzhund gefördert, geschweige denn, ein Halsband dafür. Das alles funktioniert derzeit überhaupt nicht. Wir sind Wolfsgebiet und bis heute gibt es keine gescheite Vorbereitung“, ergänzt Dünow und, „selbst jetzt heißt es vonseiten der Politik, dass wir immer noch nichts für euch haben“.

Zu den Spekulationen, ob es sich mittlerweile um einen oder zwei Wölfe im Kreis handelt, kann Maik Dünow keine Angaben machen. Auch LANUV hätte sich dazu noch nicht geäußert.


Petra Bosse

Wolfskarte Gahlen