Rettungsdienstbedarfsplanung im Kreis Wesel

Kreisverwaltung berichtet im Fachausschuss zum Stand der Rettungsdienstbedarfsplanung
Die Fa. ORGAKOM hat als externer Gutachter mit bundesweiter Referenz die Organisation des Rettungsdienstes im Kreis Wesel überprüft. Hierüber berichtete in der Sitzung des Ausschusses für Verkehr, Rettungswesen und Ordnungsangelegenheiten am Donnerstag, 13. September, in Moers Vorstandsmitglied Dr. Lars Rentmeister.

Nach einer Daten- bzw. Bestandsaufnahme wurde zunächst der Ist-Zustand hinsichtlich der Hilfsfrist und des Zielerreichungsgrades analysiert. Hierzu wurden etwa 80.000 Datensätze eines Jahreszeitraumes der Kreisleitstelle ausgewertet. Die Auswertung hat gegenüber vergleichbaren Rettungsdienstträgern keine Auffälligkeiten gezeigt.

Nach der Prüfung der Standortstruktur und der Rettungsmittelausstattung für die Notfallrettung und die notärztliche Versorgung wurde auch die Rettungsmittelausstattung für den Krankentransport überprüft. Die Berechnung der Personalausstattung für die Aufgabenerfüllung durch den Gutachter steht noch aus.

Als erste Erkenntnisse wurden durch den Gutachter die Ausweitung von Rettungsdienstmitteln (zusätzliche Rettungstransportwagen [RTW]) und zwei zusätzliche Rettungswachen in Hamminkeln und Voerde empfohlen. Ergänzend wurde auch eine Optimierung durch die Verlagerung vorhandener Standorte bzw. Kapazitäten für die rettungsdienstliche Versorgung in Betracht gezogen.

Diese empfohlenen Veränderungen müssen nun mit den Krankenkassen als Kostenträger und den Trägern eigener Rettungswachen, also den Städten Dinslaken, Moers und Wesel erörtert werden, um eine Zustimmung zu erreichen, die gesetzlich vorgeschrieben ist.

Die Erkenntnisse des Gutachters wurden inzwischen auch den Städten und Gemeinden im Kreis Wesel präsentiert.

Die Frage der im Rettungsdienstbedarfsplan festzulegenden Hilfsfrist (8 bzw. 12 Minuten) ist für den Kreis Wesel noch nicht abschließend erörtert. Gemäß dem derzeit geltenden Rettungsdienstbedarfsplan gilt im Kreis Wesel die für Kreise übliche Hilfsfrist von 12 Minuten. Der Gutachter hat bei der Auswertung der Daten festgestellt, dass in vielen Teilen des Kreises Wesel bereits jetzt schon eine Hilfsfrist von 8 Minuten erreicht wird. Mit den vorgeschlagenen Änderungen sind weitere Verbesserungen zu erwarten.

Detailfragen müssen nun erörtert werden, der Entwurf des neuen Rettungsdienstbedarfsplans des Kreises Wesel wird nach jetziger Planung bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. „Wir stehen im unmittelbaren Dialog mit den Beteiligten und es ist unser Ziel mit dem neuen Plan für jeden Teil des Kreises Wesel eine Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung zu erreichen“, fasst Dr. Rentmeister den aktuellen Sachstand zusammen.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.