Rettung für den sechsjähriger Rashid Umaru . Die Verschlusskappe eines Malstiftes hätte dem sechsjährigen Rashid Umaru beinahe das Leben gekostet. Die Schermbecker GAGU-Zwergenhilfe sammelte Geld für die Behandlungskosten.
Dass er nun als fröhliches Kind wieder putzmunter seinen kindlichen Alltag bewältigt, hat er unter anderem der GAGU-Zwergenhilfe in Schermbeck zu verdanken.
Kappe in der Lunge
Vor fast einem Jahr hatte der kleine Rashid die Kappe eines Filzstiftes im Mund und von dort gelangte die Kappe in die Lunge des Kindes. Dort hatte sie sich festgesetzt. Die Eltern suchten mehrere Ärzte in ihrem Heimatland Sierra Leone auf.
Die konnten ebenso wenig helfen wie ein Medizinmann und mehrere Krankenhäuser, in denen die Eltern mit dem kranken Kind vorstellig wurden. Zwar konnte im Rahmen von Röntgenaufnahmen der Fremdkörper in der Lunge festgestellt werden, aber es fehlte an den nötigen technischen Ausrüstungen, um angemessen handeln zu können.
Operation nicht möglich
Seit Februar befand sich der kleine Rashid mit seinem Vater Basiru in Ghana, um dort bei Ärzten Hilfe zu bekommen. Aber das misslang ebenfalls. In zwei Krankenhäusern erfuhr der Vater, dass eine Operation dort nicht möglich sei. Rashids Mutter belastete die Angst um das Leben ihres Sohnes sehr. Sie ist gegenwärtig im achten Monat schwanger.
Gott übergeben
Nach und nach verschlechterte sich Rashids Zustand. Der Junge litt unter starken Atemproblemen und unter akuten Schlafstörungen und war stark abgemagert. Anstrengungen aller Art waren nicht mehr möglich.
Auch der Schulbesuch musste eingestellt werden. „Ich hatte mit dem Jungen abgeschlossen und ihn Gott übergeben“, berichtete der Vater am Donnerstag im Schermbecker Rathaus, als er mit seinem Sohn und dessen Tante Nadine Shaw den GAGU-Vertretern Gudrun Gerwien und Gabi Schmitt ein herzliches Dankeschön für die große Hilfe aussprach.
Durch Spendenaktion gerettet
Nadine Shaw wohnt in Gladbeck. Sie hatte über Osman Turay mit den GAGUs Kontakt aufgenommen. Spontane Unterstützung wurde zugesagt. Die GAGUs starteten eine Spendenaktion und schafften es, rund 12 000 Euro zu sammeln.
Der Betrag reichte, um den Flug von Vater und Sohn nach Deutschland und die Behandlungskosten in Essen zu finanzieren. Mitte April wurde Rashid als Patient in der Essener Uni-Klinik untersucht und anschließend in der Ruhrland-Klinik behandelt.
Kappe herausgefischt
Dem behandelnden Arzt gelang es, durch den Mund und die Bronchien mit einem Stab die festsitzende Kappe „herauszufischen“, sodass eine Operation umgangen werden konnte, in deren Verlauf wahrscheinlich ein Teil der Lunge hätte entfernt werden müssen.
Als nach einem einwöchigen Aufenthalt in der Uniklinik auch ein zunächst auftretendes Pfeifen der Lunge aussetzte, konnte der junge Patient entlassen werden. Seitdem ist er von Tag zu Tag weiter aufgeblüht.
Neustart
Sohn und Papa freuen sich nun riesig darauf, am Montag wieder in ihr Heimatland Sierra Leone zurückfliegen zu können, um ein großes Wiedersehen mit dem Rest der Familie feiern zu können. Doch alle Sorgen sind nicht beseitigt. Die Eltern haben alles, was sie finanziell besaßen, für die Rettung ihres Sohnes aufgebracht. Jetzt muss ein Neustart erfolgen.
Es sieht so aus, als ob von dem Spendengeld noch etwas übrigbleibt, sodass der Familie ein Neustart gelingen kann.
Spendenkonto
Die GAGUs sind auch bereit, der Familie einen Kleinkredit zu gewähren. Vielleicht finden sich ja auch noch ein paar Spender, die einen kleinen Betrag dazu beisteuern, und zwar auf das Konto bei der Volksbank Schermbeck: IBAN: DE 60 4006 9363 0777 7779 07. BIC: GENODEM1SMB.
Beim Überweisen eines Geldbetrages bitte das Kennwort „Rashid“ eingeben.
Die GAGU-Zwergenhilfe ist berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen. Helmut Scheffler