Am Schermbecker Hufenkampweg soll ein Krematorium für Tiere entstehen
Über ein Krematorium für Heimtiere und Pferde am Hufenkampweg berät der Planungs- und Umweltausschuss in seiner nächsten Sitzung am 4. Juli. In dieser Sitzung wird der erforderliche vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 14 beraten.
Gibt der Ausschuss grünes Licht, dann wird der Entwurf der Planungen im Rahmen einer frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung für die Dauer eins Monats im Rathaus der Gemeinde Schermbeck ausgelegt.
Die „Cremare GmbH“, die mit ihrem Hauptstandort in Wesel ansässig ist, möchte auf dem Eckgrundstück Kapellenweg/Hufenkampweg ein Tierkrematorium errichten.
Die geplante Anlage soll der Kremierung und Bestattung von Heimtieren dienen und Tieren, die zwar als Nutztiere bezeichnet werden, zu denen aber die Halter ebenfalls häufiger eine enge persönliche Verbindung haben und die für die Kremierung in der Anlage ausdrücklich zugelassen sind. Dazu gehören Pferde, Ponys und Esel.
Zur Anlage sollen zwei Kremationsöfen für Sammel- und Einzelkremierungen, ein Kühlraum, Verwaltungs- und Kundenbereiche, Parkplätze und Außenanlagen gehören.
„Der Betrieb des Tierkrematoriums dient ausschließlich der Bestattung und stellt den pietätvollen Umgang mit den verstorbenen Tieren in den Vordergrund“, teilt die Firma Cremare GmbH in ihrem Antrag mit. Die organische Substanz der Tierkörper wird in Festbettöfen mit Gasfeuerung mit einer Mindesttemperatur von 850 Grad Celsius mineralisiert. Die verbleibende Asche wird, sofern gewünscht, den Tierbesitzern in einer Urne zurückgegeben.
Sammelkremierungen und Einzelkremierung
Die Anlage soll über zwei Flachbettöfen verfügen, über einen Ofen für Sammelkremierungen von kleineren Heimtieren und Einzelkremierungen von Pferden und über einen Ofen für Sammelkremierungen und Einzelkremierung von kleineren Heimtieren. Der zweite Ofen ist zunächst nur als Erweiterungsoption in die Planung einbezogen worden. Die Öfen bestehen jeweils aus einer Hauptbrennkammer, einer Nachbrennkammer zur Abgasverbrennung sowie einer gemeinsamen Filteranlage mit Saugzuggebläse. Die Öfen werden über einen mobilen Beschickungstisch beladen.
Geruchslos und umweltschonend
„Der Kremierungsvorgang läuft geruchslos und umweltschonend“, versichert die Firma. Nach der Kremierung werde die sterile Asche nach der Entnahme aus dem speziellen Auffangbehälter und nach der Auskühlung für die Befüllung der Urnen vorbereitet oder ordnungsgemäß beigesetzt bzw. entsorgt. Die zur Entsorgung bestimmte Asche werde in dichten Behältern zwischengelagert.
Über die Steuerung der Verbrennungsbedingungen in der Haupt- und Nachbrennkammer werden nach Mitteilung der Firma Gerüche, Kohlenstoffe, Dioxine und Furane vernichtet. Anschließend gelangen die Abgase in die Abgasreinigung, wo Stäube und Schadstoffreste abgeschieden werden.
Emissionsgrenzwerte
Auch zu den Emissionen äußert sich die Firma. Die Lärmimmissionswerte würden an den maßgeblichen Immissionsorten am Tag und in der Nacht ohne weiteres eingehalten. Sie lägen sechs dB (A) unter dem Immissionsrichtwert. „Die in der VDI-Richtlinie genannten Emissionsgrenzwerte für luftverunreinigende Stoffe werden aufgrund der Verbrennungstechnik und der nachgeschalteten Filteranlage ohne Probleme eingehalten“, versichert die Firma.
Der Anlagenbetrieb werde zu keinen Geruchsemissionen im Umfeld der Anlage führen. Die Tierkörper würden verpackt und/oder gekühlt angeliefert, in der Halle entladen und sofort kremiert. Der Kühlraum sei geruchsdicht verschlossen. „Auch mit sonstigen Emissionen und Abwasser ist nicht zu rechnen“, teilt die Firma mit.
Mit der geplanten Anlage in Schermbeck mit elf Mitarbeitern im Krematorium soll gleichzeitig die Firmenzentrale mit zwölf Mitarbeitern dorthin verlegt werden. Dazu sollen die erforderlichen Büros errichtet werden. Die Firma betreibt seit acht Jahren Tierkrematorien in Deutschland und Frankreich. Helmut Scheffler