EPS – Schädlingsbekämpfer im Dauereinsatz

Nester an rund 20 sensiblen Punkten durch Schädlingsbekämpfer in Schermbeck bereits entfernt.

Bei den derzeitigen Temperaturen können Nester nicht bespritzt und entfernt werden.

Schermbeck. Fakt ist leider, dass es in diesem Jahr einen enormen Anstieg von Eichenprozessionsspinner gibt. Nicht nur in Schermbeck, sondern generell in NRW. Diesen Eindruck bestätigt auf Nachfrage der Redaktion auch Michael Blaschke vom Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen.

Nicht nur unangenehm, sondern es kann manchmal auch für Menschen gefährlich sein, wenn sie mit den Tieren in Kontakt kommen: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners haben giftige, feine Haare mit einem Widerhaken.

Eichenspinnerprozessions Raupen in Schermbeck
Foto: Petra Bosse

Raiffeisenweg voller Nester

Sehr zum Leidwesen vieler Bürger. Lars Klosterköther beklagt, dass er sich vergeblich mehrmals sich an die Gemeinde gewendet habe mit der Bitte, Nester von Eichenprozessionsspinner, beispielsweise auf dem Raiffeisenweg zu entfernen. „Auf diesem Weg zählt man ohne Probleme acht bis zehn Eichenbäumen, die leider alle ausnahmslos mit diesen Raupen besetzt sind. Doch passiert ist nichts.

Der Raiffeisenweg, der momentan eigentlich ‚verschönert‘ werden soll, ist eine reine Plage!“, so Klosterköther. „Dieser Weg wird sehr viel genutzt! Die Schüler nutzen diesen Weg, um zum Sportplatz zu gelangen, Radfahrer, Spaziergänger und vor allem die Anwohner nutzen ihn. Spielende Kinder an dem fast fertigen Spielplatz! Mal ganz abgesehen von den Hunden! Diese Raupen sind keinesfalls harmlos!“, fügt Klosterköther besorgt hinzu.

Gemeinde verzeichnet eine hohe Zunahme

Bedingt durch die enorme Zunahme der Raupen seit 2018, komme die von der Gemeinde Schermbeck beauftragte Firma mit dem Entfernen der vielen Nester, so Tobias Kreienkamp vom Ordnungsamt, derzeit einfach nicht hinterher. Aktuell stehen neuralgische Punkte, sprich Sportstätten, Kindergärten, Schulen und öffentliche Plätze und Spielplätze im Fokus. „Die Firma arbeitet sich Stück für Stück an den Orten durch, wo große Menschenansammlung sind. Dazu gehören auch Straßenzüge mit einer dichten Wohnbebauung sowie Schulbus-Haltestellen“, so Kreienkamp.

Mehrfach befallen

Erschwerend hinzu komme laut Kreienkamp, dass einige Orte bereits mehrfach befallen waren. Wie beispielsweise die Gemeinschaftsgrundschule. Insgesamt mussten hier in den letzten Wochen bereits dreimal infolge Nester bekämpft werden. Was den Raiffeisenweg anbelange, seien hier bereits am 14. Juni ebenfalls einige Nester entfernt worden. Allerdings sei hier laut Kreienkamp, kein Hubsteiger im Einsatz gewesen.

Ein weiteres Problem sei auch, erklärt Kreyenkamp, dass bei den aktuellen Temperaturen die Firma keine Bekämpfungen durchführen können, da die Schädlingsbekämpfer in luftdichten Vollschutzanzügen arbeiten. Diese heizen sich enorm aufheizen.

Rund wichtige 20 Punkte bereits bekämpft

In diesem Jahr gebe es wie Kreienkamp bestätigt, eine regelrechte Invasion von Eichenprozessionsspinner und extrem viele Bäume seien derzeit in Schermbeck befallen. Mehr noch als im vergangenen Jahr. „Mittlerweile haben wir rund 20 Punkte abgearbeitet, aber man fängt auch immer wieder von vorne an. Das liegt an dem Übergangsstadium. Wenn jetzt Nester abgesaugt werden, bleiben andere Tiere, die noch auf Prozession übrig, und bauen neue Nester“.

Ein Rattenschwanz ohne Ende! Seit mehreren Jahren werden in Schermbeck die EPS bekämpft. Nach einem Rückgang in den letzten Jahren, sei es seit 2018 wieder schlimmer geworden, fügt Kreienkamp hinzu.